Chancen in der Rosémast

Haltungsalternative für Kälber

Steigen Sie jetzt gemeinsam mit der AGRAVIS erfolgreich in ein neues Verfahren in der Rinderhaltung ein. Die Rosémast von Kälbern ist eine zukunftsfähige Alternative zur Bullenmast oder Milchviehhaltung.

Steigende Betriebskosten, mangelnde Anerkennung, veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, wirtschaftlicher Druck. Manche Landwirt:innen wollen Abläufe in ihren Betrieben optimieren, andere gar die landwirtschaftliche Tierhaltung beenden. Dabei gibt es eine zukunftsfähige Alternative in der Rinderhaltung: die Rosémast von Kälbern. Der Bedarf an Fläche und Grobfutter, der Güllelagerraum sowie das Management sind dabei anders. Für viele lohnt es sich, sich mit diesem Thema intensiv zu beschäftigen. Für Sie auch? Unsere Expert:innen erklären die Vorteile der Rosémast und unterstützen Sie bei der Umstellung in Ihrem Betrieb. Übrigens: Das Kalbsfleisch ist ein Premiumprodukt. Der Selbstversorgungsgrad mit Kalbfleisch in Deutschland liegt derzeit deutlich unterhalb von 100 Prozent.

Wie läuft die Rosémast ab?

Welche bestehenden Betriebsstrukturen eignen sich für eine Umstellung? Wie können Landwirtinnen und Landwirte ihre Tiere vermarkten? In der Rosémast werden in der Regel schwarz-bunte Bullenkälber mit Rationen mit durchschnittlich 50 Prozent Grobfutteranteilen gemästet - und zwar bis zu einem Alter von maximal acht Monaten. Derzeit werden die Kälber mit einem Alter von etwa zwei Lebenswochen vermarktet. Ab 2023 ist nach einer neuen Verordnung der Verkauf erst ab der vierten Lebenswoche möglich.

Optimale Mast für die Kälber in zwei Phasen

Die Kälber werden zunächst auf dem Milchkuhbetrieb aufgezogen, dann an einer Sammelstelle gewogen und dann zu Rosémastbetrieben transportiert. Auf den Milchkuhbetrieben werden sie mit Biestmilch und einer intensiven Fütterung optimal aufgezogen. Die Rosémast läuft in zwei Phasen, entweder beide auf einem Betrieb oder auf zwei unterschiedlichen Betrieben. In der Starterphase werden die Kälber etwa zehn Wochen gehalten. Sie erhalten acht Wochen lang Milchaustauscher, zusätzlich wird ihnen Festfutter angeboten. Der Futterverbrauch pro Kalb liegt bei circa 25 Kilogramm Milchaustauscher, 100 Kilogramm Silomais, 100 Kilogramm Kraftfutter und 30 Kilogramm Stroh. Nach den zehn Wochen wiegen die Kälber etwa 120 Kilogramm. Jetzt können sie weitervermarktet werden oder sie gehen auf demselben Betrieb in die Mastphase.

Infos kompakt im Flyer

Gesamte Wertschöpfung auf einem Betrieb

Letzteres verhindert Stress für die Tiere, da sie nicht transportiert werden, und ermöglicht die gesamte Wertschöpfung auf einem Betrieb. 20 Lebenswochen bleiben die Kälber in der Mastphase. Sie werden in Gruppen auf Spaltenboden mit Gummiauflage gehalten. Der Platzbedarf liegt bei 1,8 Quadratmetern pro Kalb. Landwirt:innen können Gebäude aus der Schweine- oder der Bullenhaltung umnutzen. Die Kälber werden ausschließlich mit Festfutter gefüttert: etwa 750 Kilogramm Silomais, 700 Kilogramm Kraftfutter und 30 Kilogramm Stroh. Der Futterplan wird wöchentlich angepasst, um die Kälber jederzeit bedarfsgerecht zu versorgen.
Kurz vor Vollendung des achten Lebensmonats werden die Kälber mit mindestens 320 Kilogramm Lebendgewicht und einem Schlachtgewicht von mehr als 160 Kilogramm vermarktet – bei der Umsetzung von 2,3 Umtrieben je Jahr ist das eine Rindfleischproduktion von jährlich 360 Kilogramm/Platz.

Hohe Wertschöpfung und viele Vorteile

Der Einstieg in die Rosémast bietet die Möglichkeit, vorhandene Kapazitäten auf Betrieben weiterhin nutzen zu können und gleichzeitig eine hohe Wertschöpfung zu erzielen. Die jungen Tiere stellen im Vergleich zur Bullenmast oder Milchkuhhaltung geringere Anforderungen an das Platzangebot, haben einen geringeren Grobfutterbedarf und es kommt zu einem verringerten Nährstoffanfall. Dies vermindert wiederum den Flächenbedarf. Die geringeren Grobfuttermengen können auch problemlos in Siloballen oder Siloschläuchen gelagert werden, so dass keine Fahrsiloanlage von Nöten ist.

Ihre Vorteile

  • Weniger Grundfutterbedarf im Vergleich zur Bullenmast oder Milchviehhaltung
  • Weniger Flächenbedarf und weniger Lagerraumbedarf für Futter
  • Alternative Lagermöglichkeiten für Futter möglich (z. B. Siloballen, Schläuche anstelle von Fahrsilos)
  • Geringere Nährstoffausscheidungen im Vergleich zur Bullenmast
  • Geringerer Platzbedarf pro Tier (wichtig bei Verschärfungen der Tierhaltungsvorschriften oder Haltungsstufen der Initiative Tierwohl)
  • Geringerer Güllelagerraum erforderlich (wichtig bei verlängerten Sperrfristen)

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