Zwischenfruchtmischungen

Kriterien für die Sortenwahl

Die Entwicklung und das Wuchsverhalten einer Zwischenfruchtmischung wird durch das Zusammenspiel der enthaltenen Arten unter den jeweiligen Wachstumsbedingungen bestimmt. Dabei ist von den meisten Arten, die für die Gründüngung verwendet werden, ein charakteristisches Verhalten hinsichtlich Anfangsentwicklung, Zeitspanne bis zur Blüte oder Biomasseproduktion bekannt.

Bei einigen für den Zwischenfruchtanbau verwendeten Arten bestehen in Bezug auf das Wuchsverhalten große Sortenunterschiede. Insbesondere bei Senf und Ölrettich weist das Bundessortenamt deutliche Unterschiede bei der Anfangsentwicklung und Blühneigung wie auch im Verhalten gegenüber den Rübenzystennematoden (Senf und Ölrettich) und Wurzelgallennematoden (Ölrettich) aus. Diese Sortenunterschiede haben für den Einsatz der Senf- und Ölrettichsorten in den verschiedenen Fruchtfolgen eine wesentliche Bedeutung.

Senf- und Ölrettichsorten in Zuckerrübenfruchtfolgen

Rübenzystennematoden (Heterodera schachtii) können im intensiven Rübenanbau große Schäden verursachen. Ertragsverluste liegen bei Überschreitung der Schadschwelle schnell im zweistelligen Prozentbereich. Durch den Anbau resistenter Senf- und Ölrettichsorten können die Rübenzystennematoden auf biologischem Weg bekämpft werden und die Nematodenpopulation im Boden reduziert werden. Die resistenten Sorten werden diesbezüglich in zwei Stufen eingeteilt.

Sorten mit der Ausprägungsstufe 1 besitzen die stärkste Resistenz und konnten die Vermehrungsrate der Nematoden in Topfversuchen vom Bundessortenamt um > 90 % reduzieren (nur Ölrettichsorten), während resistente Sorten mit der APS 2 diese in einem Bereich von 70 bis 90 % reduzieren konnten (Senf und Ölrettichsorten). Neben dieser Resistenzausprägung ist eine möglichst lange vegetative Wachstumsphase, die nur durch eine rechtzeitige Aussaat und geringe Blühneigung der Sorte erreicht wird, wesentlich für den Bekämpfungserfolg.

Folgende Mischungen sind besonders geeignet:

Senf- und Ölrettichsorten in Mais-Getreidefruchtfolgen

In Zuckerrüben- und Kartoffelfruchtfolgen aufgrund von phytosanitären Aspekten schon lange berücksichtigt, sind die spezifischen Eigenschaften der Senf- und Ölrettichsorten auch für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau vor Mais von wesentlicher Bedeutung. Entscheidend ist hier nicht die Wirkung hinsichtlich Krankheiten oder Schädlingen, sondern das durch „Blühneigung“ und „Massenbildung im Anfang“ beschriebene Wuchsverhalten.

Zügiger Aufwuchs
Eine ausgeprägte anfängliche Massenbildung bei den verwendeten Senf- und Ölrettichsorten garantiert durch den zügigen Aufwuchs einen schnellen Reihenschluss und damit eine optimale Unkrautunterdrückung und Spätsaatverträglichkeit. Die Blühneigung hingegen muss bei Gelbsenf und Ölrettich unterschiedlich betrachtet werden. Bei den Gelbsenfsorten ist eine geringe Blühneigung, also eine tendenziell späte Blüte, kombiniert mit schneller Anfangsentwicklung sehr positiv zu beurteilen. Die Pflanzen bilden zügig einen sehr blattreichen Aufwuchs und entfalten maximale Konkurrenzkraft. Bei den Ölrettichsorten hingegen ist eine stärkere Blühneigung im Anbau vor Mais von Vorteil. Spätblühende Ölrettichsorten neigen bei zu geringer Saatstärke zur Rettichbildung, wodurch Winterhärte und Herbizidtoleranz gesteigert werden. Diese müssen dann nach milden Wintern mit erhöhtem Aufwand beseitigt werden.

Schnelles Wachstum
Eine frühere Blühneigung des Ölrettichs bewirkt, dass die Pflanzen zügiger zu Schossen beginnen und insbesondere in Mischung mit einer konkurrenzstarken Senfsorte schneller hochwachsen. Durch die weitgehend unterdrückte Rettichbildung frieren die Pflanzen sicherer ab und sind in der Folgekultur einfacher zu kontrollieren. Um diesen Effekt zu erzeugen, ist neben der richtigen Sortenwahl eine ausreichende Bestandesdichte notwendig, die nur durch Einhaltung der empfohlenen Saatstärke gewährleistet werden kann.

Folgende Mischungen sind besonders geeignet:

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