Wenn Weihnachtsbäume drei bis vier Jahre alt sind, schneiden Landwirte sie zum ersten Mal und bringen sie aufwendig in Form. Auch vor Pilzbefall, Schädlingen, Herbiziden und Frost müssen die Bäume geschützt werden. Die Betreiber von Weihnachtsbaumkulturen müssen außerdem die Zugabe von Nährstoffen ebenfalls planen. Für alle Maßnahmen bietet die AGRAVIS Raiffeisen AG individuell auf die Gegebenheiten zugeschnittene Produkte.
- Startseite
- Pflanzenbau
- Sonderkulturen
- Weihnachtsbäume
Bei der Pflege von Weihnachtsbäumen fallen viele unterschiedliche Maßnahmen an. Die Pflanzenbau-Berater für Sonderkulturen geben wichtige Tipps für den Anbau.
Pflanzenschutz in Weihnachtsbaumkulturen
Zu den Weihnachtsbaumkulturen zählen die Nordmanntanne, die Blaufichte, heimische Fichten und je nach Betrieb auch noch weitere Nadelholzarten (Nobilis, Küstentanne usw.). Die beiden hauptsächlich angebauten Arten sind Nordmanntanne und Blaufichte. Die Pflanzung erfolgt entweder im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Wobei die Herbstpflanzung den Vorteil hat, dass die Bäume über Winter einen guten Bodenschluss bekommen und meist im Frühjahr besser anwachsen. Vor allem, wenn die Monate April und Mai sehr trocken sind.
Nach der Pflanzung im Herbst bzw. im zeitigen Frühjahr macht es Sinn den Boden mit einer Herbizidmaßnahme zu versiegeln. Hierfür können Kombinationen aus Bodenherbiziden zum Einsatz kommen. Die meist mit einer reduzierten Aufwandmenge eingesetzt werden.
In den älteren Anlagen (ab 2.Standjahr) werden im zeitigen Frühjahr Kombinationen aus unterschiedlichen Herbiziden eingesetzt, um eine möglichst breite Wirkung zu erzielen. Im Sommer kommen je nach Standort noch Mittel gegen Gräser oder Disteln zum Einsatz.
In den Weihnachtsbaumkulturen kann es zu Schäden durch Insekten oder zu Fraß- und Schälschäden durch Wühlmäuse, Hasen, Kaninchen, Rehwild und Damwild kommen.
Den Hauptschaden verursachen jedoch die Tannentriebläuse durch ihre Saugtätigkeit, die zu Deformationen an den jungen Trieben führt. Bei den Baumläusen (Lachniden), den großen schwarzen am Stamm sitzenden Läusen, ist es vor allem der Honigtau der zum Problem wird. Schwärzepilze besiedeln den Honigtau und so kommt es zu schwarz verfärbten Triebspitzen an den Bäumen.
Spinnmilben können vor allem bei warmer trockener Witterung im Sommer zum Problem werden, hier ist eine regelmäßige Kontrolle der Kulturen wichtig, um frühzeitig auftretende Schäden zu erkennen und ggf. zu behandeln.
Wir haben Ihnen eine kleine Übersicht erstellt, welche Insekten Schäden verursachen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können.
- kommt häufig an Nordmanntannen vor
- legt Anfang April Eier zwischen den Nadeln
- Läuse schlüpfen im Mai zum Knospenschwellen
- Tiere saugen bis Juni an den Bäumen
- verursacht gekrümmte Nadeln und kleine schwarze Punkte
- treten im milden Herbst und Winter verstärkt auf
- ihre Populationen brechen mit dem Austrieb zusammen
- von ihnen befallene Nadeln verfärben sich und fallen schließlich ab
- treten im Frühjahr bereits vor dem Austrieb auf an Nordmanntannen und Fichten, da der Honigtau von Bienen aufgenommen wird
- verursachen Nadelvergilbungen und Nadelfall sowie einen schwarzen Überzug (Schwärzepilze) auf Nadeln und Rinde
- sollten bei starkem Auftreten nur mit bienenungefährlichen Mitteln bekämpft werden
- tritt im Frühjahr an Fichten ab Austrieb auf
- verursacht grüne, später braune Gallen am Neuaustrieb sowie Nadelvergilbungen und Triebdeformationen
- ihre Gallen sollten mechanisch beseitigt werden, bevor die Tiere sie verlassen (bis Mai)
- eine chemische Bekämpfung gegen sie sollte kurz vor dem Austrieb durchgeführt werden
- tritt ab dem Austrieb an Tannen und Fichten bis in den Juni hinein auf
- verursacht braunrote, gekräuselte Nadeln
- sollte ab dem Auftreten des Käfers im Maitrieb bekämpft werden
- treten an Fichten, selten auch an Nordmanntannen, von April bis Oktober bei warmer trockener Witterung auf
- hinterlassen typische Saugschäden, überziehen Nadeln mit Gespinsten
- sollte bei Auftreten bekämpft werden

Zum Vergrößern klicken
Ansprechpartner
Brauchen Sie Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Produkte? Dann fragen Sie gerne Ihre Raiffeisen-Genossenschaft vor Ort oder unseren Sonderkulturen-Fachberater Frank Uwihs. Einen Überblick über einzusetzende Produkte erhalten Sie ebenfalls in unserem Schwerpunktprogramm Sonderkulturen 2023.
Pilzliche Erkrankungen: Symptome und Maßnahmen
Bei der Vorbeugung von pilzlichen Erkrankungen ist auf eine gute Durchlüftung der Bestände zu achten, ausreichende Reihen- und Pflanzabstände sollten gewählt werden, um ein schnelles Abtrocknen zu ermöglichen. Vor allem der Tannennadelrost kann zu bedeutenden Schäden führen, hier ist ein frühzeitiger Einsatz von Fungiziden sinnvoll.
Bei den Weihnachtsbaumkulturen kann es zu Schäden durch folgende Krankheiten kommen:
- infiziert Bäume zum Austrieb
- seine Symptome - Verbräunung der Nadel, Nadeln fallen ab - ab Mitte Juni
- sein Zwischenwirt Weidenröschen sollte bekämpft werden
- tritt ab Mitte Juni auf
- verursacht Verbräunung der Nadeln, die schließlich abfallen
- infiziert Bäume über die Nadeln
- entsteht nach Infektion mit einem Pilz
- verursacht Nadelverbräunungen vorrangig im unteren Drittel der Bäume, vor allem im Inneren
- tritt im Spätsommer, Herbst und Winter, bei hohen Niederschlägen (≥1000 mm) auf
- davon befallene Nadeln sollten nur im Bauminneren benetzt werden
- tritt an Nordmanntannen und Fichten und häufig auf schweren Böden auf
- nach Infektion verfärben sich die Nadeln in der Mitte braun und fallen vorzeitig ab
- Symptome treten ab Ende Juni auf
- sollte nur bei nachweislich pilzlicher Infektion ab Austrieb behandelt werden
- tritt vor allem von Mitte Juli bis Anfang September auf
- verursacht Schäden, die sich erst im nächsten Frühjahr kurz vor dem Austrieb zeigen
- befällt zweinadelige Kiefern wie Pinus silvestris und Pinus mugo ssp
- sollte vorbeugend behandelt werden
- Pilz verursacht Absterben einzelner Triebe an Fichten
- absterbende Nadeln bleiben lange am Trieb haften
- Infektion erfolgt während des Austriebes
- sollte ab Austrieb behandelt werden

Zum Vergrößern klicken
Pflanzenbau-Infoservice Weihnachtsbaumkulturen
Möchten Sie gerne über das Jahr verteilt weitere Informationen zum Pflanzenschutz und Düngung von Weihnachtsbaumkulturen haben, dann abonnieren Sie doch unseren Pflanzenbau-Infoservice.
Der pH Wert sollte beachtet werden
Schlecht wachsende Bäume mit gelben Nadel sind meist ein sicheres Zeichen für einen zu hohen oder einen zu niedrigen pH-Wert. Der optimale pH-Wert sollte bei Nordmanntannen zwischen 5,0 und 5,6 liegen. Ist der pH-Wert zu niedrig bzw. zu hoch können Nährstoffe im Boden festgelegt werden, die den Pflanzen dann nicht für ihr Wachstum zur Verfügung stehen.
Was kann man dagegen unternehmen?
Ist der pH-Wert zu niedrig hilft eine Kalkung mit kohlensaurem Kalk, Granukal usw.. Bei zu hohen pH-Werten muss gepresster elementarer Schwefel gedüngt werden. Bei beiden Maßnahmen gilt, dass eine schnelle Wirkung zumeist nicht zu erzielen ist. Die Maßnahmen müssen meist über mehrere Jahre durchgeführt werden, um den pH-Wert zu verändern.
Welchen Düngebedarf haben Nordmanntannen?
Der Düngebedarf der Nordmanntanne liegt bei etwa 10 kg/ha N, 3 kg/ha P2O5, 13 kg/ha K2O je Standjahr der Bäume. Eine Kultur im 4.Standjahr (gerechnet ab der Pflanzung der Bäume braucht also etwa 40 kg N, 12 kg P und 52 kg K pro ha und Jahr.
Bei Blaufichten sollte etwa 1/3 weniger gedüngt werden als bei Nordmanntannen.
Wann ist der richtige Düngungstermin?
Zur besseren Ausnutzung der ausgebrachten Nährstoffe macht es Sinn, sich bei der Düngung am Wachstumsverhalten der Bäume zu orientieren. Vor allem die Tanne hat zwei Wachstumsphasen in denen sowohl der Spross als auch die Wurzel stark wächst. Deswegen sollte die Düngung in zwei Gaben aufgeteilt werden. Der erste Düngetermin sollte dabei im Frühjahr (März/April) gewählt werden und die zweite Gabe im Sommer (Mitte Juli/August) erfolgen. Die gesamte Düngermenge sollte dabei im Verhältnis 2/3 (Frühjahr) zu 1/3 (Sommer) aufgeteilt werden.
Stumpfbeschnitt
Im Winter des 4.-5. Standjahres der Bäume sollte eine Stumpfbeschnitt durchgeführt werden. Hierbei werden die unteren 1-2 Astetagen entfernt. Dies sorgt dafür, dass die Bäume im unteren Bereich besser durchlüften und so Krankheiten wie Botrytis aber auch Schädlinge nicht oder seltener auftreten. Außerdem sorgt das Entfernen der Blattmasse im unteren Bereich für einen leichten „Schock“ des Baumes. Dies führt zu einem verminderten Austrieb der Terminalknospe und kann so als Vorstufe der in den folgenden Jahren erfolgenden Triebregulierung angesehen werden.
Terminaltriebregulierung
Vor allem bei den Nordmanntannen kommt man ohne eine Regulierung des Terminaltriebes nicht aus. Ab dem 5.Standjahr (häufig auch schon früher) muss hier regulierend eingegriffen werden. Neben der TipTop- und der Top-Stopp Zange können auch Mittel zur chemischen Triebregulierung eingesetzt werden. Sinnvoll ist immer eine Kombination aus mechanischer Triebregulierung und dem Einsatz von chemischen Triebregulierungsmitteln.
Bei einer Terminaltrieblänge von etwa 10 cm sollte die Top Stopp Zange zum Einsatz kommen. Im Anschluss machen 1-2 Maßnahmen mit einem chemischen Triebregulierungsmittel Sinn.
Expertentipp
"Um bei Weihnachtsbäumen eine Verkaufsquote von 80 oder 90 Prozent anzustreben, sollten Landwirte täglich nach den Bäumen schauen und jeder einzelnen individuell behandeln. Wer den Baum bearbeitet, muss vorher eine Vorstellung davon haben, wie der Weihnachtsbaum in ein paar Jahren einmal aussehen soll."
Frank Uwihs, Pflanzenbau-Berater
Vorbereitung einer neuen Weihnachtsbaum-Fläche
Zur Vorbereitung einer Neuanlage sollte bereits ein Jahr vorher einen Bodenprobe gezogen werden und diese auf den pH-Wert sowie den Gehalt an Phosphor, Kalium und Magnesium untersucht werden. Im Anschluss ist im Winter vor der Neuanlage eine Kalkung mit ca. 15 dt/ha kohlensaurem Kalk sinnvoll. Daneben sollte eine Aufdüngung mit Kalium (Patentkali) und Phosphor (DAP o. ä.) erfolgen. Wenn auf der Fläche bereits eine Weihnachtsbaum-Kultur gestanden hat, kann die Einarbeitung von Kalkstickstoff ca. vier Wochen vor der Pflanzung in 20 cm Tiefe sinnvoll sein, um die Zersetzung des Altholzes positiv zu beeinflussen.
Klimaresistente Neuanpflanzungen
Sind die Jungpflanzen gerade gesetzt sind sie bereits den ersten Herausforderungen ausgesetzt. Wettergedingter Trockenstress zwischen April und September verhindert beiden Jungpflanzen hohe Anwuchsraten und starkes, schnelles Wachstum.
Die Lösung:
Mit Be-Grow Boost M Forstgel werden Jungpflanzen auch in Trockenzeiten Wasser und die darin gelösten Nährstoffe zugeführt. Die Bäume bilden ein stärkeres Wurzelwerk aus, das sie ein Leben lang sicher mit Nährstoffen und Wasser versorgen kann – auch bei extremer Trockenheit. Auf diese Weise hilft Be-Grow Boost M Forstgel Forstwirt:innen, das Waldsterben im Klimawandel zu verringern.
Die Vorteile für Jungpflanzen:
- ein sicheres Anwachsen
- Bekämpfung von Trockenstress
- ein stärkeres Wachstum
Be-Grow Boost M Forstgel wirkt als hocheffizienter, selbstaufladender Überträger von dringend benötigten und im Wasser gelösten Nährstoffionen (Ionenpumpe), basierend auf dem Bodenkapillarwasser. Gradient und Energieverbrauch für die aktive Nährstoffaufnahme durch Baumwurzeln werden insbesondere in der kritischen Anwuchsphase der ersten zwei Jahre deutlich verringert. Zusätzlich schaffen die Gelpartikel eine günstige Mikroumgebung für Mikroorganismen, die eine zusätzliche Mobilisierung gebundener Nährstoffe unterstützt. Das Ergebnis ist eine verbesserte Pflanzenernährung und eine erhöhte Mineralisierung.
Klimaresistente Neuanpflanzungen
Infos für Forstbaumschulen
- 20 kg Be-Grow Boost M Forstgel Granulat sind für das Wurzeldipping von ca. 4000 bis 5000 Setzlinge ausreichend. Sie produzieren noch gesündere wurzelnackte Setzlinge, deren Feinwurzeln durch das Gel geschützt werden. So überleben Sie auch lange Transporte und wachsen bei Ihren Kund:innen gut an.
- 20 kg Be-Grow Boost M Forstgel Granulat sind für 5000 Liter Substrat für Containerware mit deutlich verbesserter Wasserspeicherung und gesünderen Pflanzen ausreichend.
Pflanzung auf der Weihnachtsbaumfläche
- 20 kg Be-Grow Boost M Forstgel Granulat sind ausreichend für die Pflanzung von 600 Setzlingen in extrem trockenen Sandböden bzw. 1200 Setzlingen in normalen humusarmen Waldböden. Durch die Pflanzung mit Be-Grow Boost M Forstgel wird die Anwuchsrate auch außerhalb der Regenmonate deutlich erhöht und das Dicken- und Höhen-Wachstum beschleunigt. Um klimaresistente Bäume zu erhalten, empfehlen wir bei der Baumschule Setzlinge zu bestellen, deren Feinwurzeln nach der Ernte direkt mit Gel konserviert wurden. Ihre Plantage wird Trockenphasen deutlich gesünder überstehen.
Bestellungen an:
Bernd Teebken
E-Mail: bernd.teebken@agravis.de
Telefon: 0511 80753684
Technologie- und Anwendungsfragen beantwortet:
Norbert Heidinger
E-Mail: Norbert.heidinger@be-grow.com
Telefon: 0170 9500502