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In der Hauptversammlung werden die Aktionär:innen umfassend über das abgelaufene Geschäftsjahr informiert. Außerdem ist sie beschlussfassendes Organ und wählt Mitglieder von Aufsichtsrat und Beirat.
Hauptversammlung 2023
Die Hauptversammlung der AGRAVIS Raiffeisen AG findet am 9. Mai 2023 als Präsenzveranstaltung in Osnabrück statt.

In Vertretung für den Aufsichtsratsvorsitzenden Franz-Josef Holzenkamp führte Friedrich Steinmann (Mitte) als Versammlungsleiter durch die virtuelle Hauptversammlung der AGRAVIS Raiffeisen AG. Mit vor Ort waren die Vorstandsmitglieder Jan Heinecke (v. li.), Dr. Dirk Köckler (Vorstandsvorsitzender), Hermann Hesseler sowie Jörg Sudhoff.
Der AGRAVIS-Konzern ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Nach den ersten vier Monaten wurde ein Umsatz von 2,94 Mrd. Euro erreicht, und das Ergebnis vor Steuern liegt aktuell bei 7,7 Mio. Euro. Angesichts einer anhaltenden Preishausse bei Agrarrohstoffen, Dünger, Energie und vielen weiteren Produkten passte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler in der virtuellen Hauptversammlung des Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmens die Erwartungen mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr an. Demnach rechnet der AGRAVIS-Konzern bis Ende 2022 nun mit einem Umsatz von 7,3 Mrd. Euro (bisher 6,8 Mrd. Euro) und einem Ergebnis vor Steuern auf Höhe des Niveaus von 2021, als 33,2 Mio. Euro erreicht wurden. Bisher war man von 31,1 Mio. Euro ausgegangen.
Gerade in diesen Zeiten sieht es die AGRAVIS als ihre Aufgabe, für Ernährungssicherheit zu sorgen
„Wir hatten im November 2021 – also weit vor den gerade marktprägenden Ereignissen – bewusst konservativ geplant“, erklärte Dr. Köckler und hob dabei auf den Krieg in der Ukraine ab, der seit dem 24. Februar über Nacht alles verändert hat. „Unsere Gedanken sind in diesen Tagen vor allem bei den Menschen, die Angst um ihr Leben haben, Hab und Gut verlieren oder in der Sehnsucht nach Frieden auf der Flucht sind“, sagte der AGRAVIS-Vorstandschef. „Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben fundamentale Auswirkungen auf unser Geschäft und auch auf die Struktur der heimischen Landwirtschaft. In diesen Zeiten ist es unsere Aufgabe, mit für Ernährungssicherheit zu sorgen. Diese ist neben der freiheitlich-rechtlichen Grundordnung, der Sicherheit durch Verteidigung, der Energieversorgung ein elementarer, systemrelevanter Grundpfeiler unserer Gesellschaft“, unterstrich Dr. Köckler.
Auswirkungen des Krieges fordernd aber beherrschbar
Aktuell seien die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für den Agrarhandel und damit auch für den AGRAVIS-Konzern weiterhin beherrschbar. „Sie sind aber dennoch maximal fordernd angesichts stark steigender Preise, knapper Verfügbarkeiten und volatiler Marktverläufe.“ Als systemrelevantes Unternehmen komme die AGRAVIS ihrem Versorgungsauftrag gegenwärtig vollumfänglich nach. Aufgrund abgeschlossener Kontrakte und Vorverkäufe mit der Industrie und der Landwirtschaft sei die Versorgung mit Betriebsmitteln für die nächsten Monate sichergestellt. Das gelte auch für die Rohkomponenten, die für die Futtermittelherstellung benötigt werden.
Aber, so fügte Dr. Dirk Köckler einschränkend hinzu: „Produktzusagen wie Gentechnikfreiheit oder Bio sind nicht für das Gesamtsortiment aufrechtzuerhalten.“ Ursache hierfür seien fehlende Mengen beispielsweise an Bio-Soja und Rapssaat aus der Ukraine. Angesichts der Produktionsausfälle in der Ukraine werde sich die Versorgungslage verschärfen. „Wir bieten der Bundesregierung und weiteren Entscheidungsträgern deshalb den konstruktiven Austausch zur Gestaltung der Lagerhaltung, Exportpolitik und dem Umgang mit Produktionsverfahren an. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier mit unserer Expertise zu einer realistische Neueinschätzung und Bewertung der Lage kommen.“
Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz
Die aktuelle Situation verlange eine neue Priorisierung. Die Versorgungssicherheit habe absoluten Vorrang. Dennoch betonte der AGRAVIS-CEO mit Blick auf den Klimawandel: „Deshalb stellen wir die Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz bei einem gleichzeitigen fairen Interessenausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie nicht infrage.“ Die enormen Preisrisiken in Verbindung mit engen Versorgungsbilanzen richteten deshalb das Scheinwerferlicht noch ein bisschen intensiver als ohnehin schon auf das Thema Nachhaltigkeit. Als Beispiele für markttaugliche, ganzheitliche Konzepte, die die AGRAVIS ihren Kund:innen biete, nannte er das MX-Konzept für Rinderfutter, das zu einer deutlichen Methanreduktion führe, und den Einsatz von Feldrobotik. Hier starte in diesem Jahr der Vertrieb von zwei Maschinen im Zusammenspiel der Bereiche Landtechnik, Pflanzenbau und Digitalisierung. „Wir denken voraus und suchen aktiv nach Lösungen für unsere Kundschaft, gemeinsam mit innovativen Entwicklern und Herstellern. Auch das verstehen wir unter ‚Gemeinsam stark‘“, führte Dr. Köckler aus.
Angesichts der galoppierenden Energiepreise arbeitet der AGRAVIS-Konzern in zunehmendem Maße auch an Alternativen zu fossiler Energie. „Biomethan für den Kraftfahrzeugmarkt steht ebenso auf unserer Agenda wie die CO2-Neutralität unserer Standorte“, informierte der Vorstandsvorsitzende. Erste Schritte seien gemacht: CO2-Bilanzen für die Futtermittelstandorte würden erstellt, um konkrete Handlungsansätze für Produktion, Sortiment und Logistik zu bekommen. An verschiedenen AGRAVIS-Standorten werde eigener Solarstrom produziert, der größtenteils selbst genutzt wird. An weiteren seien Photovoltaik-Anlagen in Bau. Darüber hinaus erhalten 312 Standorte bilanziell grünen Strom.
Kraft durch den genossenschaftlichen Verbund
Der AGRAVIS ist laut Köckler bewusst, dass die enormen Preisvolatilitäten Chance und Risiko gleichermaßen bedeuten. Die hohe Inflation aus dem vergangenen Jahr werde so schnell nicht wieder verschwinden, wie die jüngste Preisentwicklung im März und April nochmal deutlich zeigte. Dazu kämen fragile Lieferketten und anhaltend hohe Frachtkosten in der Logistik. „Wir stellen uns dieser Situation mit maximaler Fokussierung auf eine konsequente Kostendisziplin. Dies beschleunigt die Straffung von Strukturen und Prozessen und fordert die gleichzeitige konsequente Ausrichtung auf die Bedarfe unserer Kundinnen und Kunden.“ Die dafür erforderliche Kraft schöpfe die AGRAVIS aus dem genossenschaftlichen Verbund. „Gemeinsam mit den Raiffeisen-Genossenschaften haben wir die Infrastruktur und das Know-how, haben wir die Kundennähe und die konsequente Kundenorientierung, um der starke Partner für die Landwirtschaft zu sein.“
Dieser Verbundgedanke werde bereits proaktiv an vielen Stellen gelebt. Aktuelle Beispiele seien die geplanten gemeinsamen Logistikstandorte in Cloppenburg und Nottuln oder auch die Übernahme des Warengeschäftes von der Raiffeisen Warenhandel GmbH in Rosdorf durch unsere Konzerngesellschaft AGRAVIS Niedersachsen-Süd GmbH zum 1. Januar dieses Jahres. „Dem scharfen Wettbewerb in der Agrarbranche stellen wir uns auch 2022 mit Demut – um stets ein bisschen besser zu werden und mit den Anforderungen zu wachsen. Dabei füllen wir gern weiterhin proaktiv unsere Rolle als Brückenbauer und Digitalisierungstreiber aus“, blickte der Konzernchef zum Abschluss trotz aller Herausforderungen optimistisch nach vorn.
Die AGRAVIS hat das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 respektabel abgeschlossen. So hat der Konzern mit rund 7,3 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 14 Prozent realisiert. Dieses ist sowohl auf deutliche Preissteigerungen zurückzuführen, die gerade im zweiten Halbjahr für erhebliche Herausforderungen gesorgt haben, als auch auf Marktgewinne. Das Ergebnis vor Steuern ist proportional mitgewachsen – auf 33,2 Mio. Euro. In der virtuell durchgeführten Hauptversammlung der AGRAVIS Raiffeisen AG ordnete Finanzvorstand Hermann Hesseler den Umsatzsprung gegenüber Vorjahr unter anderem anhand der deutlich gestiegenen Preise für Getreide, Mineraldünger und Energie ein. Neben den Preissteigerungen prägten auch die Witterung und natürlich die Corona-Pandemie, die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest das abgelaufene Geschäftsjahr. Hinzu kamen gesellschaftliche und politische Debatten um die Ausgestaltung der modernen Landwirtschaft. „Dennoch ist es der AGRAVIS gelungen, ihren Kurs konsequent umzusetzen.“
Auch weitere Kennzahlen, die der Finanzvorstand vorstellte, zeigten eine positive Entwicklung. So wurden rund 54 Mio. Euro in Sachanlagen investiert, im Jahr zuvor waren es knapp 47 Mio. Euro. Die Investitionsschwerpunkte 2021 lagen in der Weiterentwicklung der ERP-Landschaft und der digitalen Anwendungen. Des Weiteren wurde in die Leistungsstärke und Wettbewerbsfähigkeit der Agrarstandorte investiert.
Das Eigenkapital der AGRAVIS hat sich durch den Jahresüberschuss und die Neuauflage der Genussrechte in 2021 um rund 16 Mio. Euro auf 594 Mio. Euro erhöht.
Die Anzahl der Mitarbeitenden ist mit 6.379 nahezu konstant geblieben.
Die rund 6.000 Anteilseigner:innen der AGRAVIS Raiffeisen AG erhalten in diesem Jahr eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie. Das entspricht einer attraktiven Dividendenrendite von 4,5 Prozent bezogen auf den rechnerischen Wert der Aktie in Höhe von 25,60 Euro. Mit diesem Beschluss folgte die Hauptversammlung der AGRAVIS einer Empfehlung von Vorstand und Aufsichtsrat.
„Damit ist ein klar formuliertes Ziel erneut sichergestellt: AGRAVIS muss und wird dauerhaft in der Lage sein, Gewinne zu generieren sowie ihren Aktionärinnen und Aktionären eine Dividende zu zahlen“, unterstrich Finanzvorstand Hermann Hesseler bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2021.
Handelswert weiterhin stabil
Der Handelswert der AGRAVIS-Aktie ist weiterhin sehr stabil. Er beträgt unverändert 61,50 Euro pro Aktie. Seit Gründung der AGRAVIS Raiffeisen AG im Oktober 2004 ist der Wert der Aktie somit um 35,90 Euro oder rund 140 Prozent angestiegen.
Erhöhung des Grundkapitals möglich
Das gezeichnete Kapital der AGRAVIS Raiffeisen AG betrug im zurückliegenden Geschäftsjahr wie bisher auch 205,5 Mio. Euro. Es ist in 8,03 Mio. vinkulierte Namensaktien eingeteilt. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital jedoch noch bis zum Jahr 2023 um maximal 12 Mio. Euro erhöhen. Diese Option hatte die Hauptversammlung im vergangenen Jahr ermöglicht.
Günter Hessing (58), Vorstandsmitglied der Raiffeisen Warengenossenschaft Haltern eG, und Philipp Schulze Esking (43), Landwirt aus Billerbeck, gehören nun dem Aufsichtsrat der AGRAVIS Raiffeisen AG an. Beide wurden in der virtuellen Hauptversammlung des Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmens als Nachfolger von Martin Duesmann-Artmann und Friedrich Steinmann gewählt, die aus Altersgründen nicht erneut kandidiert hatten. Arno Schoppe, Vorstandsmitglied der Raiffeisen Niedersachsen-Mitte eG, wurde von den Aktionärinnen und Aktionären für weitere fünf Jahre als Mitglied des Aufsichtsrates bestätigt. Als Vertreter der „DHV – Die Berufsgewerkschaft“ hatte bereits zu Jahresbeginn Patrick Niehus das Aufsichtsratsmandat von Annette Wolters übernommen.
Friedrich Steinmann, in Vertretung des Aufsichtsratsvorsitzenden Franz-Josef Holzenkamp, hob das Engagement der mit ihm ausgeschiedenen Mitglieder hervor. „Ich danke Ihnen herzlich für jahrelanges kompetentes Mitwirken im Aufsichtsrat“, so Steinmann. Martin Duesmann-Artmann, der in Kürze aus der Geschäftsführung der Raiffeisen Hohe Mark Hamaland eG ausscheidet, hat seit 2012 die Entwicklungen des Unternehmens begleitet, Friedrich Steinmann selbst wurde erstmals 2011 als Landwirt in den Aufsichtsrat gewählt.
Der AGRAVIS-Beirat
Auch im Beirat der AGRAVIS, der Vorstand und Aufsichtsrat unter besonderer Berücksichtigung regionaler Aspekte in der Unternehmenspolitik berät, gibt es personelle Veränderungen: Neu gewählt wurden die Landwirte Ralf Gumpert aus Arnstadt und Christopher Hammann aus Bergen sowie Rolf Mansholt, Geschäftsführer der RHG Raiffeisen-Handelsgesellschaft mbH. Wiederwahl hieß es für Ingo Busch (Sandborstel), Kaspar Haller (Königslutter), Dieter Hülstede (Stadland), Stefan Nießing (Borken), Stefan Sander (Stemwede), Maren Schröder-Meyer (Reeßum-Bittstedt), Paul Uppenkamp (Ahlen) und Frank Wagner (Lawitz).