Der Spargel ist während der Vollblüte bis zur Abreife stark durch Pilzkrankheiten gefährdet. In dieser Phase treten Schadpilze auf, die die Entwicklung des Spargellaubes massiv behindern, was sich besonders auf die Erträge in den Folgejahren negativ auswirkt. Zu den wichtigsten Krankheiten gehören Spargelrost, Botrytis und Stemphylium. Die Fungizide zur Behandlung sollten gezielt und den Spargelanlagen angepasst eingesetzt werden.
Dabei sind die folgenden Faktoren zu berücksichtigen:
- Alter der Spargelanlage
- Bestandesdichte
- Sortenwahl
- Witterung
- Standort
- Stechende, Austrieb und Zuwachs
- Eigenschaften der Fungizide
Bei der Auswahl der zugelassenen Fungizide sollte neben den Wirkungsstärken der Wirkstoffwechsel an erster Stelle stehen. Die Produkte werden in unterschiedliche Wirkstoffklassen eingeteilt, die auch unterschiedliche Wirkeigenschaften haben. Diese Bandbreite sollte man für eine effektive Pilzbekämpfung inklusive Wirkstoffwechsel nutzen.
Den größten Massenzuwachs hat der Spargel bis zur Vollblüte. Hier genügt die Absicherung mit einem Kontaktfungizid, da die Wirkungsdauer ohnehin begrenzt ist. Der Neuzuwachs wird von keinem der vorab genannten Fungizide geschützt.
Spritzstart:
In den letzten warmen, teilweise heißen Jahren hat der Befall mit Spargelrost in vielen Regionen stark zugenommen. Vor allem der Wegfall von Wirkstoffen, aber auch neue Sorten sorgen für ein stärkeres Auftreten dieser Erkrankung. Deswegen muss bei einem Vorjahresbefall mit Spargelrost Ortiva (Azoxystrobin) bereits früh (Spritzstart) in die Spritzfolge mit eingebaut werden, um einem erneuten Befall vorzubeugen.
Vollblüte:
Im Bereich der Vollblüte ist der Hauptmassenzuwachs größtenteils abgeschlossen (ca. 5 - 6 Wochen nach Stechende). Hier steht die wichtigste Fungizidbehandlung an. Durch abfallende Blütenblätter ist bei Feuchtigkeit die Gefahr einer Botrytis-Infektion sehr groß. Hier sollten Botrytis-Fungizide gezielt eingesetzt werden. Bei vorhandenem Ausgangsbefall, auch anderer Pilzkrankheiten, ist eine Tankmischung mit einem Azolfungizid wegen seiner Stoppwirkung anzustreben.
Zwischenbehandlung:
Zwischen Blüte und Abschlussbehandlung ist es notwendig eine weitere Maßnahme gegen Botrytis, Spargelrost und Stemphylium durchzuführen. Allerdings ist dabei unbedingt auf einen Wirkstoffwechsel zu achten.
Abschlussbehandlung:
Eine weitere wichtige Behandlung ist die Abschlussbehandlung, die ca. Mitte September erfolgen sollte.
In unserem Schwerpunktprogramm erhalten Sie einen Überblick über einzusetzende Produkte.