Die Biogasproduktion kann der diskutierten Energieknappheit in spürbarem Maße entgegenwirken. Davon gehen die Experten der AGRAVIS Raiffeisen AG aus. Allerdings, so macht das Agrarhandelsunternehmen deutlich, fehlten trotz der Aussage von Minister Habeck, die Biogasproduktion kurzfristig ausweiten zu wollen, nach wie vor die notwendigen gesetzlichen Regelungen.
Biogasbetriebe können Produktion steigern
Betreiber:innen von Biogas- und Biomethananlagen signalisierten aktuell eine große Bereitschaft, die Produktion zu steigern – um 20 bis 25 Prozent. Dafür müssten gesetzliche Einschränkungen, wie Höchstbemessungsleistung und Begrenzung der Gaserzeugung privilegierter Anlagen, kurzfristig und befristet ausgesetzt werden. „Solange es hierzu keine verbindliche, rechtssichere Regelung gibt, riskieren Betreiber:innen den Verlust von Erlösen oder der gesamten Betriebsgenehmigung“, so AGRAVIS-Chef Dr. Dirk Köckler.
Anteil von Biogas kann um 3 Prozent steigen
Bislang hat Biomethan, also auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas, einen Anteil von gerade einmal einem Prozent am deutschen Gasmarkt. Doch dieser Anteil könnte mittelfristig auf rund drei Prozent steigen, wie nach Medienberichten aus einer Kurzstudie des Deutschen Biomasseforschungszentrums Leipzig und des Wuppertal Instituts hervorgeht.
Aber auch ohne die Aufbereitung zu Biomethan könne Biogas bei einer Vor-Ort-Verstromung zur flexiblen Stromproduktion beitragen. Bis zu 46 Prozent der momentan durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion ließen sich aus Biogas decken, heißt es in der Studie.