Zusatzstoffe und Spezialfuttermittel

Aktueller Marktbericht

29. Juni 2023: Die AGRAVIS-Experten Christoph Reiberg und Thomas Przesang aus dem Bereich Futtermittelspezialprodukte blicken in ihrem aktuellen Marktbericht auf die globalen Märkte für Zusatzstoffe und Spezialfuttermittel und die Auswirkungen auf Deutschland.

Das Jahr 2023 startete mit einem Überangebot an Rohstoffen – bedingt durch Nachlieferungen aus 2022 aus Asien. Die Nachlieferungen trafen in Deutschland auf einen rückläufigen Mischfuttermarkt. Die Rohstoffe stauten sich, unter anderem auch wegen verspäteter Abnahmen von Kunden. Alles in allem führte dies zu einem Rückgang der Preise. Inzwischen wieder rückläufige Energie- und Transportkosten verstärkten den Effekt. Aktuell und auf Sicht ist der Markt für Zusatzstoffe und Spezialfuttermittel gut versorgt, Engpässe bestehen nur bei einzelnen Produkten.

Aminosäuren
Wegen hoher europäischer Lagerbestände und geringerer Mischfutterumsätze war der deutsche Preis für Aminosäuren bis April rückläufig. Mit Blick auf die Preissituation sowie geringere Verbräuche kauften die Importeure nur geringe Mengen Aminosäuren am asiatischen Markt für den europäischen Markt ein. Eben dieses Szenario wird in der zweiten Jahreshälfte das Marktgeschehen prägen. Vor allem im dritten Quartal ist mit entsprechenden Engpässen zu rechnen, wodurch die Preise wieder steigen dürften.

Vitamine
Vitamine sind grundsätzlich gut verfügbar. Zusätzliche chinesische Produktionskapazitäten bewirken einen Preisdruck im Markt; die Preise bewegen sich unter dem Niveau des Vorjahres.

Spurenelemente
Spurenelemente unterliegen weiterhin einer starken Volatilität. Im Vergleich zum Beginn des Jahres sind für Kupfer und Zink die Börsennotierungen gefallen; Zink wird so günstig gehandelt wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Besonders die ausbleibende Nachfrage nach Metallen in China drückt den Preis. Wegen der rückläufigen Preise sind langfristige Deckungen im Markt derzeit kein Thema. Versorgungsprobleme sind aktuell nicht zu erwarten.

Phosphate
Nach den teilweise extremen Preissprüngen im vergangenen Jahr verlagerten sich die Warenströme. Seit dem Herbst exportieren besonders die Türkei und China große Mengen Phosphate nach Deutschland. Zugleich bewirkten eine Senkung der Einsatzrate im Mischfutter sowie die allgemein rückläufige Mischfutterproduktion einen verringerten Verbrauch von Phosphaten. Entsprechend bemerkbar ist eine Entspannung bei Verfügbarkeiten und Preisen. Die Preise sind wieder auf dem Niveau von 2021, die Verfügbarkeiten sind seit Jahresbeginn wieder gut.

  • Hinweis: Aufgrund der sich kurzfristig ändernden Marktlage können Aussagen, die bei Redaktionsschluss getätigt wurden, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung überholt sein. Wir bitten, dies zu beachten.
  • Der Bericht erschien Ende Juni 2023 auch in der Fachpublikation Land & Forst.

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