Digitale Diskussionsrunde zu Nachhaltigkeit

News vom 18.01.2021

Bianca Lind, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der AGRAVIS
Bianca Lind, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der AGRAVIS

Sie sind beim Event der FDP-Bundestagsfraktion zum Thema Veränderungen beim Agrarhandel zu Gast. Worauf können sich Zuschauer freuen?

Bianca Lind: Die Zuschauer erwartet eine Diskussion rund um die aktuellen Themen, die auch die AGRAVIS bewegen: Wie verändert sich die Struktur des Agrarhandels? Wie geht es weiter mit der Digitalisierung? Wie gehen wir mit politischen Vorgaben um? Wohin bewegt sich der internationaler Agrarhandel und welche Handelsabkommen beeinflussen uns? Wie können wir Nachwuchs fördern?

Welche Impulse können Landwirtschaft und insbesondere der Agrarhandel vor dem Hintergrund des Nachhaltigkeitsaspektes beim Wandel leisten?

Lind: Wir erleben täglich, dass Nachhaltigkeit im beruflichen wie im privaten Umfeld gefordert wird. In unserer Veranstaltung AGRAVIS 360 Grad haben wir gezeigt, wie vielfältig Nachhaltigkeit ist. Uns liegt viel daran, dass unsere Mitarbeiter wertgeschätzt werden, sie bei der AGRAVIS ein gutes Arbeitsumfeld vorfinden und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen. Ebenso sehen wir einen Schwerpunkt bei dem Thema Biodiversität und Artenvielfalt. Landwirte können gemeinsam mit der AGRAVIS, Genossenschaften und weiteren Partnern Lösungen entwickeln, um weiterhin stabile Erträge auf den Flächen zu garantieren - und gleichzeitig wieder mehr Tiere und verschiedene Pflanzen auf den landwirtschaftlichen Flächen anzusiedeln. Erste Ansätze dazu sind das Kompetenzzentrum Biodiversität auf unserem Versuchsgut St. Mauritz sowie das Projekt Lerchenbrot. Alle diese Entwicklungen tragen zum Wandel bei.

Die Politik gibt die Rahmenbedingungen vor. Was muss sich aus Ihrer Sicht bewegen, damit Nachhaltigkeit im Einklang mit auskömmlichen Wirtschaften der landwirtschaftlichen Betriebe einhergehen kann?

Lind: Ich sehe viele landwirtschaftliche Betriebe, die sich engagieren. Sei es in der Öffentlichkeitsarbeit, in Verbänden, in der Politik oder in der Weiterbildung. Das ist soziales Engagement und eine der Säulen der Nachhaltigkeit. Allerdings gibt es auch werttreibende Themen. Damit meine ich, dass sowohl die Landwirte als auch wir mit bestimmten nachhaltigen Themen Geld verdienen müssen. Schauen wir uns ein vereinfachtes Beispiel an: In Deutschland sollen vermehrt heimische Eiweißpflanzen angebaut werden. Diese Früchte müssen für den Landwirt konkurrenzfähig mit Getreide und handelbar sein. Nur aus idealistischen Gesichtspunkten wird der Anbau nicht steigen. Es muss ein angemessener Preis für das Produkt erzielt werden. Um das zu erreichen, muss aus meiner Sicht ein intensiver Austausch in der Wertschöpfungskette stattfinden. Nur gemeinsam mit Landwirten, Handel, Produzenten und Verarbeitern können wir neue Produkte finden und angemessene Preise erzielen. Die Politik sollte dabei einen verlässlichen Rahmen geben.

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