Reportage: Agrarhändler testet neues Agribusiness-Studium

24.03.2020 - Lutz Rummeny, Mitarbeiter im Bereich Agrarerzeugnisse, hat bei AGRAVIS als Trainee begonnen und studiert nun parallel zum Job MBA Agribusiness an der Uni Göttingen.

„Süd-Oldenburg – 9/12 – 162!“, mehr Worte braucht ein AGRAVIS-Getreidehändler am Telefon oft gar nicht. Wer das Geschäft kennt, weiß sofort, dass sich hinter dieser Fünf-Sekunden-Info die Region, das Datum und der Preis verbergen. „Kommunikation ist in meinem Job das A und O. Das Geschäft ist schnell und findet überwiegend am Telefon statt. Daher gilt bei uns das gesprochene Wort“, hält Lutz Rummeny, Mitarbeiter im Bereich Agrarerzeugnisse, fest. „Meine Arbeitswelt ist kein Hexenwerk. Ware und Logistik sind einfach die wichtigsten Faktoren.“

Zunächst Trainee

Der Weg in den Agrarhandel verlief für Lutz Rummeny nicht komplett gradlinig. Nach einer Elektrikerausbildung holte der gebürtige Paderborner sein Abitur nach und studierte bis 2011 in Bremen Volkswirtschaft. Bei den Recherchen zu einem Projekt über die Nahrungsmittelbranche stieß er auf die AGRAVIS. „Das Unternehmen interessierte mich wegen seiner Vielfältigkeit und ich bewarb mich als Trainee mit Schwerpunkt Handel – mit Erfolg.“ Zwei Jahre lang durchlief er dabei auch Stationen wie Logistik und Controlling. 2013 stieg er anschließend am Standort Hannover in den Handel mit Brotgetreide, Braugerste und Dinkel ein.

Erster MBA-Student in Göttingen

Nun legt Lutz Rummeny noch mal nach: Aktuell ist der 39-Jährige einer der ersten Master-Studierenden im berufsbegleitenden „MBA Agribusiness“ an der Universität Göttingen. Mit seinem Masterstudium verbindet Lutz Rummeny klare Ziele: „Von Wirtschaft verstehe ich eine Menge, aber von typischen Agrarthemen wie Tierhaltung und Pflanzenbau eher weniger, denn ich komme nicht aus der Landwirtschaft, das wollte ich ändern und mich beruflich einfach breiter und besser aufstellen. Das Studium vermittelt mir ein ganzheitliches Verständnis der agrarischen Wertschöpfungskette. Ich verstehe die Zusammenhänge im Hintergrund noch viel besser und werde gezielt an Managementaufgaben herangeführt.“

Studieninhalte mit Unternehmen abgestimmt

Durch die AGRAVIS-Personalentwicklung wurde Rummeny auf diese neue Weiterbildungsmöglichkeit aufmerksam gemacht. Er entschied sich für die Uni in Göttingen, weil die Agrarfakultät dort einen guten Ruf hat und der Querschnitt der Fächer mit Recht, Marketing und internationalem Handel sehr ansprechend ist. Der anspruchsvolle Studiengang ist zur Stärkung der Praxisnähe mit dem Bedarf von Unternehmen aus der Agrar- und Ernährungsbranche abgestimmt und verknüpft Agribusiness mit Finanzmanagement, Soft Skills und modernen Führungstechniken. Miteinbezogen werden auch aktuelle Herausforderungen wie die volatilen Weltmärkte, sich wandelnde Essgewohnheiten und Fragen der Nachhaltigkeit und Energieversorgung.

Studium mit Berufsalltag gut verbunden

„Mir gefällt, dass ich mich mit anderen Studierenden vernetzen kann und durch den Austausch verschiedene Sichtweisen aus der Praxis erhalte“, erläutert Rummeny. Das Studium lässt sich gut mit dem Berufsalltag verbinden, denn Lernmaterial für die unterschiedlichen Module steht überwiegend online unter anderem als Video oder Podcasts zur Verfügung. Das komplexe Online-Angebot schafft eine gute Grundlage für flexibles und individuelles Lernen. „Vorlesungen werden im Internet übertragen. Ich habe selbst schon mal aus einem Hotelzimmer oder den Bergen Bayerns heraus teilgenommen und weiß auch von Kommilitonen, die aus Japan zugeschaltet waren.“ Zusätzlich sind bis zu zwei Präsenzwochenenden pro Modul vorgesehen. „Dort lernen sich die Studierenden anfangs kennen. Es referieren dann auch schon mal externe Fachleute aus der Praxis“, beschreibt Rummeny, dessen Erwartungen „voll erfüllt werden“. Zum aktuellen Zeitpunkt hat er alle zehn Module abgeschlossen, „jetzt muss ich nur noch die Masterarbeit schreiben“.

Volle Unterstützung durchs Team

Von Bereichsleiter Frank Gagel und seinen Kolleginnen und Kollegen erhält Lutz Rummeny volle Unterstützung. In seinem Beruf sind vor allem lösungsorientiertes Denken, gute Teamarbeit und große Flexibilität gefragt. „Die Märkte verändern sich ständig und immer schneller. Wir stehen immer wieder vor unterschiedlichen Herausforderungen. Unser Geschäft ist darüber hinaus geprägt von Innovation und Tradition gleichermaßen.“ Der Händler steht in ständigem Kontakt mit den Futtermittelwerken, der Logistik und den Genossenschaften. „Wenn zum Beispiel Gerste im Weizen entdeckt wird, muss schnell eine praktikable Lösung für die Charge gefunden werden.“

Wie wichtig ein gutes Netzwerk im Unternehmen ist, stellt Lutz Rummeny vor allem bei kuriosen Anfragen fest. „Jemand fragte mal nach Tennissand, das gab es vorher noch nie. Zum Glück habe ich dann herausgefunden, dass der AGRAVIS-Baustoffhandel dafür der richtige Ansprechpartner ist.“

Standortdaten ändern

Bestimmen Sie hier Ihren Standort. Tragen Sie hierfür lediglich Ihre PLZ sowie die Straße ein.