Afrikanische Schweinepest

Tipps zur Vorbeugung

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich weiter aus. Deutsche Schweinehalter sollten ihre Betriebe schützen. AGRAVIS informiert über präventive Maßnahmen für Schweinehalter.

Afrikanische Schweinepest aktuell

Mai 2023: In Deutschland sind Fälle der Afrikanischen Schweinepest bisher in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten. Ein erster Fall der für Menschen ungefährlichen Tierseuche war im September 2020 bei einem Wildschwein im Landkreis Spree-Neiße bekannt geworden. Weitere Fälle in Brandenburg und Sachsen folgten. Im Juli 2021 wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals bei Hausschweinen in Brandenburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern im November 2021 amtlich festgestellt.
Bisher wurden rund 5.300 Fälle der ASP in Deutschland amtlich bestätigt (Stand Mai 2023). Es ist davon auszugehen, dass weitere infizierte Wildschweine gefunden werden.


Infos zur ASP

Bei der ASP handelt es sich um eine Viruserkrankung, an der Wild- und Hausschweine erkranken. Tiere, die sich anstecken, zeigen hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Atemwegs- und Beschwerden bei der Verdauung. Bei infizierten Schweinen verfärbt sich die Haut und sie sterben meist innerhalb einer Woche. Eine Impfung gibt es nicht. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland hätte schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen für die Landwirte. Vor allem der Eintrag in die Wildschweinepopulation birgt Risiken. Eine wirkungsvolle Bekämpfung der Tierseuche ist in den Wildbeständen unter schwierigen Umständen durchführbar. Hinzu kommt, dass das ASP-Virus unter Umständen für circa sechs Monate in der Umwelt infektiös bleiben kann.

Übertragungswege der Afrikanischen Schweinepest

Die ASP überträgt sich sowohl direkt von Tier zu Tier, als auch indirekt über Vektoren. Das sind infiziertes Blut, Knochen oder kontaminierte Schweinefleischerzeugnisse. Ein hohes Risiko geht von Personen und Transportverkehr aus. Ein unachtsam entsorgtes, mit ASP-Virus kontaminiertes, Wurstbrötchen kann schnell zum Überträger werden. Wildschweine, die den Müll durchforsten und infiziertes Material aufnehmen, erkranken und stecken weitere Artgenossen an. Auf das Mitbringen von Schweinefleischerzeugnissen aus den betroffenen Ländern und Gebieten sollte verzichtet werden.

Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest

Durch einen gezielten Informationsaustausch, die Sensibilisierung für das Thema und entsprechende Präventionsmaßnahmen kann jeder mithelfen, das Risiko der Einschleppung in Schweinebestände zu minimieren. Auf schweinehaltenden Betrieben hat die Biosicherheit oberste Priorität.

Stallhygiene reduziert Risiken

Externe Personen sind für Viehbestände ein erhebliches Risiko. Ein Beispiel: Tierärzte, Berater und Viehhändler gehen mit eigenen Stiefeln durch die Stallungen. Besser ist es, wenn sie dabei betriebseigene Gummistiefel und Kleidung verwenden. Fußwannen mit Desinfektionslösung am Eingang der Stallungen helfen zusätzlich das Risiko zu minimieren. Landwirte sollten dabei ein Mittel mit breiter Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze einsetzen. Regelmäßig sollten sie es in der für das Produkt angegebenen Konzentration erneuern.

Unser Tipp: DESINTEC FL-des GA forte oder Virkon S. Beide Mittel eignen sich zur Desinfektion von Flächen als auch für Fuß- und Durchfahrwannen.

Biosicherheit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb

Um das ASP-Risiko in den Betrieben zu reduzieren, sollte jeder Landwirt strikt alle Biosicherheitsmaßnahmen verfolgen. Das Schwarz-Weiß-Prinzip hat oberste Priorität: Schweinehalter trennen dabei schmutzige „schwarze“ und saubere „weiße“ Bereiche - zum Beispiel auch Außen- und Innenbereiche des Betriebes. Weitere bewährte Maßnahmen sind betriebseigene Kleidung, Fußwannen mit Desinfektionsmitteln sowie Schadnager und Fliegen zu bekämpfen. Der Kontakt von Haus- und Wildschweinen sollte unterbunden werden. Die Wildtiere dürfen keinen Zugang zu Futtermitteln erhalten. Orientierung bei allen Maßnahmen bietet die Schweinehaltungshygieneverordnung. So schützen Sie Ihren Bestand vor Tierseuchen.

Expertentipp

Im Tiersuchenfall

  • Die für den jeweils aktuellen Krankheits-/(Seuchen-) fall angepassten Gesetzes- und Verordnungstexte des BMEL besorgen und beachten
  • Bei amtlich festgestellten Seuchen in Betrieben und/oder Gebieten müssen Schweinehalter die von den Behörden angeordneten Maßnahmen strikt einhalten.

Tipps für den Warentransport im Seuchenfall

  • Rückenspritze (5 l) gefüllt mit Desinfektionslösung
  • (z. B. 5 l Wasser + 50 g Virkon S)
  • 50-g-Beutel Virkon S zum Nachfüllen
  • Einwegüberziehschuhe/-stiefel
  • Einweg-Overalls
  • Einweghandschuhe
  • Baumwollhandschuhe mit Noppen
  • Handdesinfektion Wofasept AHA
  • Schutzbrille
  • Mülltüte
  • Staubsäcke

  • Betriebsgelände möglichst wenig befahren
  • Zwei Paar Einweg-Überziehschuhe im LKW anziehen
  • Einweg-Handschuhe, Baumwollhandschuhe mit Noppen und Overall anziehen
  • Reifen und Radkästen des Fahrzeugs mit Virkon S desinfizieren
  • Ausblasschlauch desinfizieren
  • Unbenutzten Staubsack verwenden
  • Futter ausblasen, Stallungen dabei nicht betreten (Siloanschlüsse und Viehrampen müssen außerhalb der Stallungen angebracht sein)

  • Ausblasschlauch entfernen, erneut desinfizieren (inklusive Reifen und Radkästen) und verstauen
  • Verwendeter Staubsack verbleibt auf dem Betrieb
  • Einweg-Overall ausziehen und vor Ort entsorgen
  • Einweghandschuhe, Baumwollhandschuhe mit Noppen sowie ein Paar Überziehschuhe ausziehen und vor Ort entsorgen
  • Zweites Paar Überziehschuhe im Fahrzeug ausziehen und in Mülltüte entsorgen (Mülltüte nach letzter Fahrt entsorgen; mind. 1 x tägl.)
  • Hände anschließend mit Wofasept AHA desinfizieren
  • Dokumentation der Desinfektionsmaßnahmen

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