Flyvis Farming

Insektenmast in der Landwirtschaft

Wie können wir Insekten als alternative Proteinquelle in der Tierernährung nutzen? Gemeinsam mit der Illucens GmbH sucht die AGRAVIS Raiffeisen AG nach Lösungen.

Flyvis Farming bietet landwirtschaftlichen Betrieben neben den traditionellen Tierarten Rind, Schwein und Geflügel den Zugang zu einem weiteren Betriebszweig an: die Mast der Schwarzen Soldatenfliege (Art: Hermetia illucens).

Landwirt:innen profitieren von den gebündelten Kompetenzen der AGRAVIS und Illucens GmbH

  • Illucens GmbH: langjährige technische Erfahrung

Die Illucens GmbH betreibt bereits eine eigens entwickelte und patentierte Mastanlage im industriellen Maßstab. Sie hat langjährige technische Erfahrung rund um die Hermetia-Zucht, -Mast und -Verarbeitung. Illucens ermöglicht Landwirt:innen im System Flyvis Farming, in den Aufbau einer vollautomatisierten und patentierten Mastanlage zu investieren. Diese sogenannten “Bioreaktoren” zeichnen sich durch eine geringe Arbeitsintensität und ihre modulare Bauweise aus. Im laufenden Betrieb züchtet Illucens die Junglarven und verarbeitet die gemästeten Larven zu hochwertigem Hermetia-Mehl und Hermetia-Öl.

  • AGRAVIS: Produktions-, Fütterungs- und Beratungskonzepte

Für eine effiziente Larvenproduktion müssen die Larven in allen Entwicklungsstadien leistungsfähig sein. Die Produktions-, Fütterungs- und Beratungskonzepte auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sollten an die speziellen Anforderungen der Mastanlagen angepasst sein. Hier unterstützt die AGRAVIS. In enger Zusammenarbeit mit Illucens und der Wissenschaft erstellt die AGRAVIS maßgeschneiderte Fütterungs- und Beratungskonzepte für die Larven der Schwarzen Soldatenfliege und bietet hochwertige Futtermittel.

Die Alternative zu konventionellen Proteinquellen

Die Larve der Schwarzen Soldatenfliege ist klimafreundlich sowie platz- und ressourceneffizient. Außerdem kann sie ein breites Futterspektrum verarbeiten und damit regionale Lebensmittelrohstoffe in hochwertige Proteine und Fette umwandeln – ganz im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.

Gewinnt man Protein aus Insekten, stärkt man eine regionale und versorgungssichere Landwirtschaft, die unabhängiger von globalen Versorgungsengpässen ist. Zudem entstehen durch den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten attraktive Geschäftsmodelle für Landwirtinnen und Landwirte.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Das verarbeitete Mehl von Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Art: Hermetia illucens) ist sehr proteinreich, hat ein interessantes Fettsäuremuster und kann in Spezialfuttermitteln als nachhaltig erzeugter Proteinersatz eingesetzt werden. Das Insektenprotein und -öl wird im System nachhaltig und regional erzeugt und besonders von den Petfood-Herstellern als Rohware geschätzt.

Schwarze Soldatenfliege überzeugt mit ihren Eigenschaften

Es gibt sieben zugelassene Nutzinsektenarten in der EU. Die Schwarze Soldatenfliege überzeugt vor allem durch ihre hohe Effizienz in Sachen Zuwachs und Futterverwertung. Zudem stellt sie geringe Ansprüche an das Futtersubstrat. Dadurch können wir sie kostengünstig füttern.

Aus der Schwarzen Soldatenfliege lassen sich Insektenmehl und Insektenöl gewinnen.

Insektenmehl:
Das Insektenmehl ist vor allem für Jungtiere ein guter Ersatz für herkömmliche Rohproteinquellen. Es zeichnet sich durch ein interessantes AS-Muster und Fettsäuremuster aus.

Insektenöl:
Das Öl besteht zu 58 Prozent aus Laurinsäure, einer gesättigten Fettsäure mit bakteriziden und viruszerstörenden Eigenschaften. Aufgrund des interessanten Fettsäuremusters ist das Insektenöl eine interessante Alternative zum Kokos- oder Palmöl, deren Einsatz unter klimatischen Aspekten heutzutage sehr umstritten ist.

Das übriggebliebene Futtersubstrat ist ein guter Dünger mit hohen Nährstoffgehalten und einer hohen organischen Substanz.

Die Schwarze Soldatenfliege verfolgt in ihrer kurzen Lebensdauer nur eine Aufgabe – möglichst viele Eier legen. Eine Fliege legt zwischen 500 bis 1200 Eier. Nach ca. 100 Stunden schlüpfen die Junglarven. Diese werden nun für fünf bis sieben Tage großgezogen. Die Prozesse der Fliegenzucht, Eiablage und Junglarvenaufzucht finden bei unserem Kooperationspartner Illucens in Ahaus statt. Nach der Aufzucht werden die Junglarven zum Landwirt oder zur Landwirtin transportiert. Hier folgt die anschließende Mast für weitere zehn Tage. Aus einem Kilogramm Larven-Eiern entstehen 2,4 Kilogramm Protein.

Die Larven werden auf landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb von sogenannten Bioreaktoren gehalten. Die Bioreaktoren zeichnen sich durch ihre modulare Bauweise aus. Innerhalb der Bioreaktoren befinden sich einzelne Schächte, die einmalig mit Substrat und den Junglarven befüllt werden. Die Larven wachsen dann in den Schächten und werden am Ende der Mastperiode mittels Wasser aus den Schächten gespült, gesammelt und zur Weiterverarbeitung aufbereitet.

Insekten verarbeiten organischer Abfälle, die in der Natur anfallen. Als Substrat für die Larvenmast können ideal die Nebenerzeugnisse aus der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Bei der AGRAVIS Lemirex-Produktion in Lüdinghausen werden eigene Flüssigfuttermischungen für eine effiziente und nachhaltige Larvenmast produziert.

Idealerweise sind eigene Energiequellen auf dem Betrieb vorhanden, da die Energiekosten einen wesentlichen Faktor in der Insektenmast darstellen. Ein vorhandenes Wärmekonzept beispielsweise in Form einer Biogasanlage ist von Vorteil, da die Bioreaktoren über die Abwärme beheizt werden können und der Larvenfrass (Kot und Futterreste) über die Biogasanlage verwertet werden kann.

Ja. Grundsätzlich können Bestandsgebäude für eine Insektenmastanlage umgebaut werden. Allerdings muss je nach individueller Ausgangssituation abgewogen werden, inwieweit der Umbau eines Bestandsgebäudes sinnvoll ist.

Insekten benötigen viel weniger Wasser, Aufzuchtfläche und Energie, um die gleiche Menge an konventionellen Proteinquellen herzustellen wie herkömmliche Nutztiere. Füttert man die Larven mit organischen Reststoffen, reduziert sich ihr ökologischer Fußbadruck um ein Vielfaches.

Die Partnerunternehmen AGRAVIS Raiffeisen AG und Illucens GmbH unterstützen Sie gemeinsam bei der Planung und Realisierung einer Insektenmastanlage. Über unser Kontaktformular können Sie einen unverbindlichen und kostenlosen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren.

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