Ob in den Ställen oder auf den Feldern - die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet fort. Deshalb entwickelt die AGRAVIS in Suderburg/Landkreis Uelzen seit 2018 gemeinsam mit Landwirt Dr. Lutz Beplate-Haarstrich neue Methoden und testet das Zusammenspiel von Precision-Farming-Technik. Die Erprobungen sollen dabei helfen, die Arbeit der Landwirte künftig zu erleichtern.
Fläche: etwa 260 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, weitgehend arrondiert, durchschnittliche Schlaggröße 9 Hektar, Sandboden mit durchschnittlich 30 Bodenpunkten, beregnungsintensiv
Betriebsleiter: Dr. Lutz Beplate-Haarstrich
Mitarbeiter: zwei
Technik: zwei Traktoren Fendt 716 Vario, beide VarioGuide RTK, beide mit SC und VRC Freischaltung; ein Traktor John Deere 7710; ein Mähdrescher Fendt 8380 P mit Ertragserfassung und RTK; ein Kartoffelroder Grimme 85-55; eine Feldspritze John Deere R962i; eine Drillmaschine Sky Maxidrill; eine Rübendrillmaschine Kverneland Unicorn; ein Düngerstreuer Bogballe M35W plus; übliche Bodenbearbeitungstechnik; sechs Hüdig Beregnungsmaschinen
Betriebsschwerpunkte: vorrangig Getreide-, Rüben- und Kartoffelanbau; Maisanbau für Dritte; keine Viehhaltung
Die Future Farm in Bildern
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Das erste Jahr auf der AGRAVIS Future Farm: Herausforderungen und Erkenntnisse
Einmal durchs Jahr - von der Aussaat bis zur Ernte. Hier finden Sie ein Ablaufprotokoll von 2018/2019 sowie Einschätzungen und Ausblicke.
Getreide: mehr und gleichmäßigere Qualität (Ziel also erreicht), mehr Arbeitskomfort und Arbeitssicherheit
Nicht unbedingt mehr Ertrag
Aber: Ein Jahr ist kein Jahr!
Immer wieder Schnittstellenproblematik. Beispiel: Probezugang für die Schnittstelle am Mähdrescher besorgt (Kostenpunkt bei Kauf: 1.000 Euro), damit die Daten auf die Ackerschlagkartei laufen. Der Versuch, die Ertragskarten zu importieren, ist gescheitert. Dr. Beplate-Haarstrich: „Irgendwo versauern jetzt hochinteressante Daten, weil wir sie einfach nicht in ein System laden können, in dem ich dann den kompletten Überblick über alle meine Daten habe.“
Alle Flächen wurden mit dem betriebseigenen Fendt 8380 P Mähdrescher inkl. Ertragskartierung beerntet
Erste Tendenz aus den Wiegescheinen sind sehr einheitliche Qualitäten, zum Beispiel bei 55 Hektar Sommergerste mit durchschnittlich 8 Tonnen/Hektar Ertrag nur 0,3 Prozent Schwankung im Eiweißgehalt (Verwertungsrichtung Braugerste)
Die genaue Auswertung sowie der Vergleich Managementzonenkarte - unterjährige Biomassekarten - Bonituren - Wiegescheine/Labordaten - Ertragskartierung erfolgt in den kommenden Wochen
Herausforderung: Übertragung der Ernteergebnisse/Daten vom Mähdrescher visuell umzusetzen
Versuche zu unterschiedlichen Aussaatverfahren für Zwischenfrüchte nach Getreide, zum Beispiel Direktsaat und Untersaaten im Frühjahr vor dem Hintergrund Wasserverfügbarkeit
Aussaat Sommergerste teilflächenspezifisch nach AGRAVIS NetFarming-Karten. Ziel: gleichmäßige Bestände und Qualitäten
Aussaatversuche Zuckerrüben mit PrecisionPlanting-Drillmaschine von der Swiss Future Farm (Agco). 18 Varianten nach internationalem Agco Crop Tour-Protokoll in Streifenversuchen, Varianz Schaardruck, Saatstärke, Geschwindigkeit. Aussaat mit 15 km/h
Aussaatversuche Mais mit AGRAVIS PrecisionPlanting Drillmaschine. 18 Varianten nach internationalem Agco Crop Tour-Protokoll in Streifenversuchen, Varianz Schaardruck, Saatstärke, Geschwindigkeit. sowie Teile der Fläche nach AGRAVIS NetFarming Maisaussaatplanung
Pflanzen von 30 Hektar Kartoffeln nach AGRAVIS NetFarming-Karten. Ziel: gleichmäßige Kalibrierung der geernteten Kartoffeln