Eine Hauptrolle auf der AGRAVIS Future Farm haben in diesem Jahr die Zwischenfrüchte bekommen: Betriebsleiter Dr. Lutz Beplate-Haarstrich und das Projektteam der AGRAVIS Technik legten einen umfangreichen Versuch zur Zwischenfrucht-Aussaat an. Dabei wurden auf einem Feld von 19 Hektar sowohl verschiedene Aussaattechniken (Direktsaat, Mulchsaat, Pflugsaat) als auch verschiedene Sorten angewendet und ihre Auswirkungen auf das Wachstum untersucht. Die Vorfrucht war Sommergerste, das Stroh wurde abgefahren, aber für die Versuchsparzellen teilweise auch gehäckselt.
Vergleich Direktmaschinen
Bei den Direktmaschinen verglich das Projektteam Scheibentechnik (Horsch Avatar, Sly Boss) und Zinkentechnik (Amazone Primera). „Unsere Idee bei der Direktsaat war, direkt nach dem Mähdrescher zu drillen und so die Restfeuchtigkeit im Boden zu nutzen und zu konservieren. Damit wollten wir die Bodenbewegung minimieren, um Ausfallgetreide nicht zum Keimen zu bringen“, erläutert Jan Lossie vom AGRAVIS-Team Future Farm.
Aussaat
Am 2. August wurde gedrillt. Bis zum 22. August gab es keinen Regen, dennoch beobachteten die Experten einen guten Feldaufgang. Die betriebsübliche Variante, Mulchsaat bestehend aus den Arbeitsgängen einmal Kurzscheibenegge, einmal Grubber und dann Drillmaschine, wurde erst am 23. August gedrillt, nachdem es geregnet hatte. Aufgrund der Trockenheit hätte es vorher keinen Sinn gemacht. „Wir beobachten das Klima und die Bodenfeuchte in den Versuchsparzellen“, erklärt Jan Lossie.
Versuch: Bio-Strip Till
Auf der AGRAVIS Future Farm wurde auch ein Versuch zum Thema Bio-Strip Till angelegt. Die Idee dahinter: Alle 75 Zentimeter wird eine tiefwurzelnde Zwischenfrucht, zum Beispiel Leguminosen oder Ölrettich, gedrillt, die den Boden auf natürliche Weise lockern soll. In den Zwischenraum kommen flachwurzelnde Komponenten (Phacelia, Rauhafer). Im nächsten Frühjahr soll dann der Mais direkt auf die natürlich gelockerten Streifen gedrillt werden.
Zwischenfazit
Bis jetzt (Stand Ende August) wurde die Zwischenfrucht noch nicht gedüngt: „Wir werden dazu noch einen Versuch mit einer N-Kopfdüngung anlegen“, so Lossie. Sein Zwischenfazit: Grundsätzlich sind alle Varianten befriedigend aufgelaufen, Unterschiede zwischen den Techniken werden aber bereits sichtbar.