Milchviehbetrieb Horsink gewinnt die Auszeichnung „Goldene Olga“

AGRAVIS-Kunde mit herausragender Leistung

News vom 03.04.2024

Die Goldene Olga steht bei den AGRAVIS-Kunden Horsink in Esche

„Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2023“ – diese Auszeichnung tragen Annika und Gerd Horsink, die ihren Betrieb im niedersächsischen Esche in der Nähe von Nordhorn unweit der niederländischen Grenze in elfter Generation bewirtschaften.

Die „Goldene Olga“ als Bestätigung für eine gute Arbeit

Genau 20 Jahre ist es her, dass Jutta und Heinrich Horsink in zehnter Generation die „Goldene Olga“ gewonnen haben. Umso mehr freuen sich Annika und Gerd Horsink, dass sie diesen Erfolg im Jahr 2023 wiederholen konnten. „Es ist eine schöne Bestätigung für die eigene Arbeit und das Wirtschaften auf unserem Betrieb. Es zeigt, dass wir in den vergangenen Jahren gute Entscheidungen getroffen haben“, sagt Gerd Horsink. Die „Goldene Olga“ ist eine Auszeichnung für besonders nachhaltig wirtschaftende Betriebe in Niedersachsen und wird jährlich vergeben. Die Gutachter bezeichnen den Betrieb als „Paradebeispiel für nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft“ – darüber freut sich der Familienbetrieb ganz besonders.

Bei der Preisvergabe spielten Kriterien rund um den Betrieb eine Rolle: „Wir haben einen Rundgang über den Betrieb gemacht, mussten Fragebögen beantworten und es wurden sämtliche Gegebenheiten geprüft – vom Tierwohl über die Milchqualität, die Leistung der Tiere, die Dokumentation bis hin zu betriebswirtschaftlichen Faktoren. Wir mussten zum Beispiel zwei Jahresabschlüsse vorlegen. All das ist in die Bewertung mit eingeflossen“, so Horsink.

380 Tiere stehen auf dem Hof, der bereits seit 1707 von den verschiedenen Generationen der Familie Horsink geführt wird, davon rund 200 Milchkühe. Das gesamte Jungvieh stammt aus eigener Nachzucht und wächst in kleinen Gruppen auf. „Uns ist sehr wichtig, dass die Gruppen sich nicht verändern und die Tiere gemeinsam aufwachsen. So können wir ihnen Stress ersparen“, betont Horsink. Im Alltag packt die gesamte Familie mit an, eine Vollzeitkraft und zwei Aushilfen unterstützen bei der Arbeit. Eine große Erleichterung ist ein externer Unternehmer, der das Futter mischt und vorlegt. Das Futter an die kleineren Gruppen verteilt die Familie per Hoflader.

Martina Krieger und Bernhard Lingemann mit der

Martina Krieger und Bernhard Lingemann mit der "Goldenen Kuh".

Goldene Olga

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat kürzlich den Preis „Goldene Olga“ an Familie Horsink in Esche verliehen. Mit der Goldenen Olga wird jährlich ein herausragender Milchkuhbetrieb ausgezeichnet, der sowohl hinsichtlich der Rohmilchqualität, der Betriebsführung, des wirtschaftlichen Erfolges sowie des Tier- und Umweltschutzes mit besonderer Exzellenz überzeugt und damit nachhaltig produziert.

Auf ihrem Hof hält Familie Horsink 190 Milchkühe und 190 weibliche Nachzuchttiere. Seit zwei Jahren füttern sie ihre Milchkühe mit dem nachhaltigen MX-Konzept, das Methanemissionen senkt und maximale Futtereffizienz bietet. Dr. Bernhard Lingemann (Veravis GmbH), der das Konzept mitentwickelt hat, und Martina Krieger (AGRAVIS Mischfutter West GmbH), die den Betrieb seit vier Jahren berät, freuten sich gemeinsam mit Annika und Gerd Horsink über die Auszeichnung.

Die „Goldene Olga“, eine lebensgroße goldene Statue, wird jetzt für ein Jahr auf den Hof ziehen.

Nachhaltig füttern mit dem MX-Konzept von AGRAVIS

Das Thema Nachhaltigkeit, das einen Teil der Bewertung für die „Goldenen Olga“ ausmacht, ist für Familie Horsink sehr wichtig. Deshalb füttern sie seit etwa zwei Jahren ihre Milchkühe nach dem MX-Konzept von AGRAVIS. „Der Betrieb Horsink war damals Pilotbetrieb und wir waren mit der Entwicklung so zufrieden, dass wir dabei geblieben sind“, so AGRAVIS-Fachberaterin Martina Krieger, die den Betrieb seit vier Jahren betreut. Das nachhaltige MX-Konzept hilft dabei, die Futtereffizienz zu steigern und die Methanemissionen der Herde deutlich zu reduzieren – so auch bei Horsinks: Seit der angepassten Fütterung ist der Methanausstoß der Tiere um circa zehn Prozent gesunken. Ein weiterer Vorteil: „Die Milchleistung hat sich im gesamten Bestand erhöht“, so Gerd Horsink. „Wir sind aktuell bei rund 39 Kilogramm pro Tier und Tag, und etwas Luft nach oben haben wir noch. Unsere Tiere haben eine sehr gute Kondition.“ Viel Mehraufwand bringt die Fütterung nicht mit sich: „Die MX-Menge muss lediglich bei jedem Grundfutterwechsel entsprechend angepasst werden. Das übernehme ich für den Betrieb, sodass Annika und Gerd damit nichts zu tun haben“, so Martina Krieger.

Betriebliche Entwicklungen in den vergangenen Jahren

Seitdem die „Goldene Olga“ 2003 zum ersten Mal einzog, hat sich auf dem Betrieb neben der Umstellung auf das MX-Konzept einiges getan: 2015 baute die Familie ein großes Stallgebäude, in dem 115 Tiere (Milchkühe und Trockensteher) Platz haben. An den drei Melkrobotern geben die Kühe pro Tag circa 6500 Kilogramm Milch. Noch recht neu ist ein System aus zehn Vertikal-Ventilatoren, die für kühle Luft im Sommer sorgen. „Die Tiere haben es hier im Stall bei der Wärme angenehmer als wir im Haus“, sagt Gerd Horsink und lacht dabei. Mit speziellen Marken im Ohr der Kühe kann die Familie bestimmte Parameter für jedes Tier beobachten – darunter beispielsweise die Bewegungen, die Temperatur im Ohr und die Wiederkauaktivität. So können sie mögliche Krankheiten früh erkennen. Vor etwa drei Jahren stellte Familie Horsink gemeinsam mit Martina Krieger die trockenstehenden Kühe auf eine mit Laktaria-Sauermehl teilangesäuerte Trockensteherration um.

Seitdem zeigt sich bei den Tieren ein besserer Laktationsstart sowie höhere Einstiegsleistungen. Zudem gibt es weniger Probleme mit Milchfieber und Nachgeburtsverhalten. Bei dem Stallbau haben Horsinks bereits den Bau einer Biogasanlage mitgeplant. Die Anlage mit einer Leistung von 75 kW haben sie direkt im Anschluss im Jahr 2016 errichtet. Sie kann alle Reststoffe verwerten, die auf dem Betrieb anfallen, beispielsweise Gülle, Futterreste oder Mist. Zudem befinden sich seit einigen Jahren Photovoltaik-Anlagen (225 kWp (Kilowatt Peak)) auf den Dächern des Betriebs. „Damit können wir unsere beiden Wohnhäuser und die Ställe mit Warmwasser versorgen. In Zukunft würde ich den Hof gern autark versorgen können, wir würden zum Beispiel noch mehr Photovoltaik-Platten legen“, so Gerd Horsink.

Verleihung der „Goldenen Olga“

Am 28. März 2024 war es so weit: Die „Goldene Olga“, eine lebensgroße goldene Kuh, wird für ein Jahr auf den Betrieb ziehen. „Gold passt ganz wunderbar zu Schwarzbunt“, freuen sich Annika und Gerd Horsink. Die Statue bekommt einen Ehrenplatz auf dem Hof – direkt neben dem Hofschild an der Einfahrt, sodass sie schon von Weitem gut sichtbar ist.

Über den Milchviehbetrieb Horsink

  • Familienbetrieb seit 1707 in der 11. Generation
  • Standort: 49828 Esche in Niedersachsen
  • 380 Tiere, davon 200 Milchkühe
  • 140 Hektar Land

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