Nachhaltig zertifiziertes Soja

Mischfutterwerke umgestellt

News vom 01.06.2022

Nachhaltig zertifiziertes Soja

Die AGRAVIS Raiffeisen AG setzt sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit wertvollen Ressourcen sowie für eine nachhaltige Wertschöpfungskette in der Rohstoffbeschaffung für Futtermittel als Teil der Agrarlieferkette ein. Dazu macht das Unternehmen nun einen weiteren wichtigen Schritt: Bereits seit Anfang Januar 2022 verwendet die Mehrzahl der Mischfutterwerke, die die AGRAVIS teilweise partnerschaftlich mit Genossenschaften betreibt, in der eigenen Produktion ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Soja. Darüber hinaus unterstützt die AGRAVIS den Anbau von nachhaltig angebautem Palmöl für die Herstellung von Futtermitteln durch den Kauf von Zertifikaten.

Ziel: Nachhaltigere Landwirtschaft

„Dies ist ein weiterer Schritt, unsere wirtschaftliche Entwicklung und Produktion auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Weise auszurichten“, erläutert Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS. Den Rahmen dafür formulieren die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sowie verschiedene europäische und nationale Maßnahmen auf politischer, wirtschaftlicher und individueller Ebene. „Als nationales Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen unterstützen wir insgesamt die Entwicklung einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Nachhaltigkeit ist bei der AGRAVIS unter den Oberbegriffen Wirtschaftlichkeit, Wertschätzung und Ressourcenschonung Teil der Unternehmensstrategie“, so Dr. Köckler weiter.

Zertifizierungen als ein wichtiges Instrument

Im vergangenen Jahr haben die AGRAVIS und ihre genossenschaftlichen Partner in den Mischfutterwerken rund 260.000 Tonnen Sojaschrot zur Herstellung von Futtermitteln verarbeitet. „Als Futtermittelhersteller sind wir darauf angewiesen, eiweißreiche Futtermittel wie Sojaextraktionsschrot zu importieren. Dabei legen wir Wert auf nachhaltige und zertifizierte Produkte und sehen diese Zertifizierungen als ein wichtiges Instrument für mehr Nachhaltigkeit in den Herkunftsländern und der Lieferkette“, beschreibt Bernd Schmitz, Leiter des Bereichs Futtermittel der AGRAVIS Raiffeisen AG.

Mehr Leguminosen im Futtermittel

In den vergangenen zehn Jahren hat die AGRAVIS ihre Mischfutterrezepturen bereits so verändert, dass Sojaextraktionsschrot um 40 Prozent reduziert wurde. Dafür stiegen die Anteile an heimischen Futtermitteln an, zum Beispiel wurden 18 Prozent mehr Futtergetreide im Mischfutter eingesetzt und 16 Prozent mehr Rapsextraktionsschrot. Deutsche Tierhalter:innen können einen Großteil des Futterbedarfs ihrer Tiere mit Gras, Getreide und Mais selbst decken. „Dennoch ist Deutschland derzeit darauf angewiesen, eiweißreiche Futtermittel wie Sojaextraktionsschrot zu importieren“, erläutert Bernd Schmitz. „Soja aus nachhaltigem Anbau in Brasilien ist aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen eine hocheffiziente Proteinquelle besonders für Jungtiere von großer globaler Bedeutung. Wir gehen davon aus, dass die moderne Saatzucht in Zukunft Sojabohnen anbieten wird, die sich auch in Deutschland wirtschaftlich anbauen lassen. Im vergangenen Jahr konnten wir den Einsatz von Leguminosen im Futtermittel versechsfachen“, erläutert Schmitz.

Ausbau nachhaltiger Lieferketten

Die AGRAVIS berücksichtigt unterschiedliche Nachhaltigkeitsstandards, die allesamt ein Ziel haben: eine verantwortungsbewusste Sojaproduktion, die ausgeweitet werden soll. Als Mitglied des Verbandes Deutscher Tiernahrung e. V. (DVT) orientiert sich die AGRAVIS an den Vorgaben des FONAP (Forum Nachhaltiges Palmöl) und des FONEI (Forum Nachhaltige Eiweißfuttermittel). Händler und Verarbeiter von Ölsaaten stehen uneingeschränkt zum Soja-Moratorium für die Amazonas-Region (Amazon Soy Moratorium – ASM). Gemeinsam beteiligen sich die Akteure am Ausbau nachhaltiger Lieferketten. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen über den DVT aktiv im europäischen Verband FEFAC (European Feed Manufacturers' Federation) mit und richtet sich beim Sojaeinkauf an den FEFAC Soy Sourcing Guidelines 2021 aus.

Für den Bereich Palmfette und -öle plant die AGRAVIS in 2022 den Einsatz von Ware, die unter den RSPO-Standard (Roundtable on Sustainable Palm Oil) fällt. Dieser ist durch soziale und ökologische Kriterien gekennzeichnet, um negative Auswirkungen des Palmölanbaus zu minimieren. Aktuell werden bei AGRAVIS die notwendigen Schritte mit den Zertifizierungsgebenden geprüft.

Alle sind gefordert

„Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sind wir alle gefordert. Und Unternehmen, die sich ernsthaft in diese Richtung bewegen, spielen eine wichtige Rolle. Um gemeinsam Fortschritte zu machen, müssen wir zusammenarbeiten“, erklärt Bernd Schmitz. Durch den Einsatz von Palmöl und Soja aus nachhaltig zertifiziertem Anbau ist es Unternehmen möglich, die fürs Klima so wichtigen Regenwälder zu schützen. Ein wichtiges Engagement in diese Richtung ist die Zusammenarbeit mit der größten brasilianischen Kooperative Coamo, die über ein eigenes Nachhaltigkeitssystem verfügt.

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