Entwicklung der Sparten

AGRAVIS-Geschäftsbericht 2023

Der AGRAVIS-Konzern ist schwerpunktmäßig im Agribusiness mit den Sparten Agrar Großhandel und Agrar Landwirtschaft sowie Technik tätig. Hinzu kommen die Sparten Märkte und Energie.

Umsatzentwicklung der AGRAVIS-Sparten

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Agrar Großhandel

Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigere Preisniveau für wichtige Betriebsmittel bzw. Rohstoffe findet im Großhandelsgeschäft seinen Niederschlag. Der Jahresumsatz im Geschäftsjahr betrug in dieser Sparte 2.986 Mio. Euro. Das sind 11,8 Prozent weniger als im Vorjahr, als 3.385 Mio. Euro erreicht wurden. Der Umsatz blieb preisbedingt entsprechend unter Plan, wohingegen das Ergebnis in Summe und in vielen Teilbereichen die Planzahlen erfüllte.

Die Sparte Agrar Großhandel deckt die Bereiche Pflanzenbau, Agrarerzeugnisse sowie Tier ab.

Im Bereich Pflanzenbau war das Geschäftsjahr geprägt von Wetterereignissen, die von einem kalten Frühjahr über eine lange Trockenphase im Mai und Juni bis zu vielen Niederschlägen während der Ernte und der Herbstbestellung reichten. Der Bereich hat einen guten Ergebnisbeitrag erwirtschaftet bei einem preisbedingt deutlichzurückgegangenen Umsatz.

Produktbereich Düngemittel
Der Umsatz blieb preisbedingt deutlich unter Vorjahr und auch unter Plan, der Mengenabsatz knapp auf Vorjahresniveau. Der Produktbereich erzielte ein Ergebnis, das auf Plan, jedoch unter Vorjahr lag.

Produktbereich Pflanzenschutz
Der Umsatz profitierte von zeitweise hohen Marktpreisen, blieb auf hohem Niveau, aber unter dem sehr starken Vorjahr. Der Mengenabsatz ging leicht zurück. Das Ergebnis lag deutlich über Plan und auch über Vorjahr.

Produktbereich Saatgut
Es wurden Absätze auf dem Niveau der Vorjahre erreicht. Insgesamt erzielte der Produktbereich Saatgut bei leicht zurückgegangenem Umsatz ein Ergebnis über Plan und Vorjahr.

Pflanzenbau-Vertriebsberatung
Die Pflanzenbau-Vertriebsberatung war mit ihren externen Dienstleistungserlösen im Geschäftsjahr 2023 auf Plan. Sie leistet auch in Zukunft wichtige Beiträge für die angestrebte Innovationsführerschaft im Sinne eines nachhaltigen Pflanzenbaus.

Vor dem Hintergrund volatiler Märkte und globaler Unsicherheiten hat der Bereich Agrarerzeugnisse im Geschäftsjahr bei leicht rückläufigen Mengen gute Ergebnisse erzielt. Der Mengenabsatz lag unter Vorjahr und Plan.

Ölsaaten
Der Absatz im Produktbereich Ölsaaten übertraf den Plan.

Getreide
Der Brotweizenabsatz lag oberhalb der Planung, beim Mais und Weizen wurde sie hingegen nicht erreicht.

Futterrohstoffe
Der Einzelfuttermittelabsatz lag unter Plan und Vorjahr. Sinkende Tierbestände, vor allem in der Schweinemast, eine schwächelnde Nachfrage der inländischen Stärkeindustrie sowie die verhaltene Abgabebereitschaft der Landwirtschaft waren die wichtigsten Gründe für den Absatzrückgang. Der Umsatz lag unter Plan und unter Vorjahr, das Ergebnis blieb klar hinter der Planung zurück.

In der Produktgruppe „Mischfutter für Nutztiere“ wurde im Geschäftsjahr 2023 in den 17 Werken der nationalen Konzernunternehmen eine Produktionstonnage von 3,0 Mio. Tonnen erreicht. Damit blieb das Mengenniveau trotz weiterhin rückläufiger Tierzahlen im Vergleich zum Vorjahr stabil. Während beim Schweinefutter die Tonnage im Vergleich zu 2022 zurückging, blieb sie beim Rinderfutter stabil. Beim Geflügelfutter wurde die Vorjahresmenge leicht übertroffen. In diesem Segment gelang es, Marktanteile zurückzugewinnen. Einschließlich der Beteiligungsgesellschaften wurde im Geschäftsjahr 2023 eine Produktionstonnage von 4,5 Mio. Tonnen erreicht (Vorjahr: ebenfalls 4,5 Mio. Tonnen).

Aufteilung des produzierten Mischfutters auf die Nutztierarten:

  • Schwein 0,8 Mio. Tonnen
  • Rind 1,1 Mio. Tonnen
  • Geflügel 0,8 Mio. Tonnen

Produktgruppe „Spezialfutter für Nutztiere“
Der prognostizierte Umsatz wurde nicht ganz erreicht. Der Ergebnisbeitrag im Spezialfuttersegment stieg gegenüber Vorjahr deutlich an, blieb jedoch leicht unter der Planung.

Produktgruppe „Horse & Hobby“
Die Produktgruppe entwickelte sich im Geschäftsjahr umsatzmäßig leicht unter Plan und deutlich unter Vorjahr. Im Pferdefuttergeschäft der Konzerngesellschaft Equovis GmbH wurden bei weiter leicht gestiegenem Umsatz gute Roherträge erzielt. Der Ergebnisanteil der Produktgruppe „Horse & Hobby“ blieb spürbar unter Vorjahr, überstieg aber die Prognose.

Futtermittel-Spezialprodukte
Der AGRAVIS-Konzern hielt den herausfordernden Marktbedingungen stand. Stabile Mengen im Handelsbereich wurden sowohl für Einzelfuttermittel, Futterzusatzstoffe,

Vormischungen als auch Nach- und Nebenprodukte erreicht. Der Umsatz blieb jedoch unter Plan und Vorjahr, der Ergebnisbeitrag entwickelte sich auf hohem Niveau oberhalb der Planung, aber unter dem sehr starken Vorjahr.

Produktgruppe Tiergesundheit
Die konsolidierten Warenumsätze lagen im Geschäftsjahr unter Plan, aber nahezu auf Vorjahresniveau. Produktionsstillstände an eigenen Standorten und mangelnde externe Produktverfügbarkeiten führten zu Lieferengpässen und verringerten den Bruttoertrag. Zusätzlich belasteten Wechselkurseffekte das Ergebnis. Der Planwert wurde klar verfehlt, am Jahresende stand ein negatives Ergebnis.

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Agrar Landwirtschaft

Die AGRAVIS Ost und die Agrarzentren der AGRAVIS Agrarholding GmbH erzielten im Direktgeschäft mit der Landwirtschaft einen Jahresumsatz von 2.625 Mio. Euro (Vorjahr: 2.895 Mio. Euro). Das ist ein preisbedingter Rückgang um 9,3 Prozent. Das Ergebnis in dieser Sparte war ebenfalls von Stabilität geprägt und überstieg die Planung. Bei der Agrarholding gab es einen außerordentlichen Ergebniseffekt durch die zum 1. Januar 2023 wirksam gewordene Finanzbeteiligung der Raiffeisen Landbund eG, der RWG Niedersachsen Mitte eG, der VR-Bank in Südniedersachsen eG sowie der RWG Osthannover eG an der AGRAVIS Niedersachsen-Süd GmbH.

AGRAVIS Ost: Das Geschäft mit Getreide/Ölsaaten lief solide, wurde aber durch hohe Frachtkosten stark beeinflusst. Die wetterbedingt lange Ernte über rund acht Wochen schlug sich in erhöhten Betriebskosten nieder. Allerdings führten der deutlich erhöhte Umschlag verschiedener Waren insbesondere am Standort Bülstringen sowie Lager- und Trocknungserlöse und sonstige Lagerhaltung für Dritte zu erhöhten Dienstleistungserträgen. Beim Ergebnis lag die AGRAVIS Ost zum Jahresende auf ordentlichem Niveau, aber unter Plan.

Agrarzentren: Die Agrarzentren in der Region Mitte-West erwirtschafteten ein operatives Ergebnis, das die Planung sicher erreicht hat.

Düngemittel und Energie: Hier gab es positive Planabweichungen.

Raiffeisen-Märkte: Wegen der anhaltenden inflationsbedingten Kaufzurückhaltung und dem verspäteten Start des Frühjahrsgeschäfts war das Absatzniveau vermindert.


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Technik

Die Landtechnik-Sparte konnte den Umsatz des schon sehr starken Vorjahres nochmals deutlich ausweiten. Er stieg um 14,7 Prozent auf 1.305 Mio. Euro (2022: 1.138 Mio. Euro). Vor allem im ersten Halbjahr erlebte die Technik-Gruppe des AGRAVIS-Konzerns ein hohes Investitionsaufkommen in der Landwirtschaft, was insbesondere auf die Maschinenlieferungen zurückzuführen war, die sich im Jahr 2022 aufgrund gestörter Lieferketten verzögert hatten. Der Auftragsbestand bewegte sich per 31. Dezember 2023 weiterhin auf hohem Niveau. Bei der Werkstattauslastung knüpften die operativen Gesellschaften ebenfalls an das starke Vorjahr an.


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Märkte

Die Kaufzurückhaltung und Verunsicherung auf Verbraucherseite beeinflussten das Geschäftsjahr in der Sparte Märkte. Der Umsatz gegenüber Vorjahr ging um 9,8 Prozent auf 314 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 348 Mio. Euro). Auch der Planwert wurde, insbesondere aufgrund der schlechten Baukonjunktur, unterschritten. Dennoch war die Entwicklung deutlich positiver als in der Gesamtbranche.

Großhandelsgeschäft: Im Großhandelsumsatz waren die verspätet einsetzende Gartensaison und wetterbedingte Verzögerungen beim Herbstgeschäft spürbar. Besonders stark entwickelte sich der Sortimentsbereich Heimtier.

Baustoffhandel: Die branchenübergreifende Flaute im Baustoffbereich erfasste auch den genossenschaftlichen Baustoffhandel. Die Regio Baustoffe GmbH und die AGRAVIS Bauservice GmbH performten besser als der Wettbewerb. Ab Oktober schwächte der negativeTrend etwas ab. Der Wettbewerb wurde zunehmend über den Preis ausgetragen.

Webshop: Im Online-Geschäft der Raiffeisen Webshop GmbH & Co. KG konnten Umsatzzuwächse zum Vorjahr erzielt werden. Die konsequente Umsetzung der Omnichannel-Strategie in Verbindung mit intensiver Arbeit auf den Verkaufsflächen zahlte sich für die Raiffeisen-Märkte einmal mehr aus.


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Energie

Angesichts der geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten auf dem Energiemarkt hatte der AGRAVIS-Konzern das Geschäftsjahr 2023 für diese Sparte konservativ geplant. Der erreichte Jahresumsatz von 1.469 Mio. Euro blieb – preisbedingt – unter Vorjahr, als 1.634 Mio. Euro erzielt wurden. Der Rückgang gegenüber 2022 betrug 10,1 Prozent. Der Planansatz beim Umsatz wurde klar übertroffen, das Ergebnis überstieg die Prognose ebenfalls, blieb aber hinter dem von außerordentlichen Effekten geprägten Vorjahr. wochenlange Niedrigwasser auf dem Rhein waren Frachträume knapp.

Um als moderner und leistungsstarker Energiehändler für Geschäfts- und Privatkunden die Energiewende aktiv mitzugestalten, hat der AGRAVIS-Konzern seine Strukturen in der Sparte Energie im Verlauf des Geschäftsjahres weiter optimiert. Im neuen Teilbereich „Neue Energie“ werden seitdem alle Aktivitäten zu Biogas und Biomethan gebündelt, um so gezielt neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

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