Grassilage

Proteinqualität richtig beurteilen

Für eine stabile Milchleistung und Tiergesundheit sollten Landwirte ihre Silagen richtig beurteilen können. Spezielle Siliermittel bei der Silagebereitung sind inzwischen ein Muss für leistungsstarke Tiere und einen funktionierenden Betrieb.

Während der Silierung findet ein Protein-Abbau von unterschiedlichem Ausmaß statt. Das hat Konsequenzen für den Futterwert. Der Gehalt an Durchflussprotein (UDP) und nutzbarem Protein (nXP) sinkt, der Gehalt an NPN-Verbindungen steigt. Auch innerhalb der Fraktion A, den NPN-Verbindungen, kommt es zu Um- und Abbauprozessen. Besteht die Fraktion zunächst noch überwiegend aus freien Aminosäuren, kann es, je nach Verfahrensverlauf, zu einem mehr oder weniger starken Abbau zu Ammoniak und biogenen Aminen kommen.

Zu den Anforderungen von Kühen an die Proteinversorgung beachten Sie bitte unsere Dokumente zum Download:

Zum Vergrößern klicken

Protein-Abbau ist immer negativ, insbesondere die Anreicherung von schädlichem Ammoniak in den Silagen. Zu hoher Ammoniakgehalt wirkt sich nachteilig auf die Schmackhaftigkeit der Silage aus. Zuviel Ammoniak kann auch heißen, dass der Aufbau von Bakterien-Eiweiß nicht vollständig erfolgen kann und der Transport über das Blut zur Leber nicht optimal funktioniert. Dieses Problem kann sich besonders bei zu niedriger Energiezufuhr verstärken. In der Leber wird Ammoniak zu Harnstoff umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden; mit zunehmendem Gehalt an löslichem N im Blut müssen Leber und Niere mehr entgiften: Tiergesundheitliche Probleme sind dann nicht auszuschließen. Ebenfalls möglich ist ein Anstieg der Harnstoffwerte in der Milch. Und auch im Pansen kann sich Ammoniak anreichern und diesen empfindlich stören.

Zum Vergrößern klicken

Proteinverwertung und Energiezufuhr hängen eng miteinander zusammen. Bei der Rationsgestaltung müssen beide miteinander synchronisiert werden. Stimmt die Energiezufuhr, wird aus dem Ammoniak im Pansen, welches aus NPN und aus dem im Pansen abbaubaren Protein freigesetzt wird, Mikrobeneiweiß aufgebaut. Besteht aber ein Ungleichgewicht, weil z. B. die Energieaufnahme nicht passt oder die Anteile an NPN und schnell abbaubarem Protein (Fraktion A und B1) hoch sind, wird weniger Mikrobeneiweiß aufgebaut. Die Folge: Der Ammoniakgehalt im Pansen steigt, wird weitergeleitet in den Darm oder gelangt über die Pansenwand in den Blutkreislauf. In der Leber erfolgt dann die Umwandlung zu Harnstoff. Da dieser Prozess sehr energieaufwendig ist, besteht das Risiko einer Anreicherung beider Stoffe im System.

Stoffwechselstörungen und daraus resultierende Erkrankungen (z.B. Klauenrehe, Hypomagnesiaämie, Ketose) sind die Folge. Zudem wird der Kot der Tiere dünnflüssiger, bis hin zu Durchfall, was wiederum Hygiene-Hygiene mit sich bringt. Auch die verminderte Nährstoffaufnahme aufgrund entzündlicher Prozesse im Darm hat Konsequenzen für die Tiergesundheit.

Die Qualität der Silage bzw. ihre Energie- und Nährstoffwertigkeit haben somit direkte Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Das Ausmaß vom Nährstoffabbau und Nährstoffverlusten beeinflusst die Effizienz der mikrobiellen Proteinsynthese im Pansen. Um hier Reserven aufzudecken, ist die richtige Bewertung der Silage ein wichtiger Ansatzpunkt. Nach wie vor wird die Qualität der Silage auf Basis der Rohnährstoffe beurteilt, das aber reicht nicht aus. Darüber hinaus sollten Grassilagen auch hinsichtlich ihrer Gärqualität und Proteinwertigkeit untersucht werden, nur so lassen sich Qualität und Energiedichte richtig einschätzen. Fehlen diese Analysen, besteht das Risiko, die erzeugte Grassilage hinsichtlich ihrer Fütterungseignung zu überschätzen. Und das kann Konsequenzen für Gesundheit und Leistung der Tiere haben.

Zum Vergrößeren klicken

Biologische Siliermittel steuern den Verlauf der Gärung und senken die Verluste. So verhindert z. B. der Einsatz von Siloferm während der Gärung gezielt den unerwünschten Nährstoffabbau. Nährstoffdichte und Nährstoffzusammensetzung bleiben weitestgehend erhalten, somit wird mit dem Grundfutter mehr Energie aufgenommen.

Außerdem werden die unerwünschten enzymatischen Abbauprozesse in Richtung NPN auf ein Minimum reduziert. Mit Siloferm behandelte Grassilagen besitzen somit einen mit dem Ausgangsmaterial nahezu vergleichbaren Gehalt an Reinprotein. Wegen ihrer besseren Schmackhaftigkeit werden sie auch besser gefressen. Die Kühe geben mehr Milch und es wird deutlich einfacher, die Ration auszubalancieren.

Vergleichbares gilt auch für BioCool. Nährstoffqualität, Energiedichte und Schmackhaftigkeit bleiben bei der Auslagerung erhalten, was sich ebenfalls auf die Effizienz der mikrobiellen Proteinsynthese im Pansen auswirkt. Ist die Silage hingegen nicht ausreichend aerob stabil, gehen Nährstoffqualität und Energiedichte zurück und die Futteraufnahme sinkt. Auch stören die für die Nacherwärmung verantwortlichen Hefen den Verdauungsvorgang im Pansen. Der Einsatz von BioCool wirkt diesen Prozessen aktiv entgegen: Behandelte Silagen sind deutlich weniger mit Hefen belastet. Die Energieversorgung der Tiere wird sichergestellt, das ist förderlich für die mikrobielle Proteinsynthese im Pansen und sorgt für mehr nXP.

Standortdaten ändern

Bestimmen Sie hier Ihren Standort. Tragen Sie hierfür lediglich Ihre PLZ sowie die Straße ein.