Smarte Temperaturkontrolle

Überwachung bei der Lagerung von Futter sichert Qualität

Im Lager ist die Überwachung der Temperatur unverzichtbar für die regelmäßige Qualitätskontrolle. Allgemein gilt: Je höher die Temperatur, desto höher ist das Risiko für Lagerstabilität und Qualität.

Kurz und knapp

  • Die Messsonden werden mittig in verschiedenen Ballen platziert. Das können auch Ballen an eher schwer zugänglichen Stellen im Lager sein.
  • Die Sonden messen die Temperatur im Kern des Ballens und senden die Daten in die App. Dort werden diese dokumentiert, was im Regelfall von Versicherungen anerkannt wird.
  • Die Landwirt:in kann die Temperaturentwicklung in den Ballen jederzeit kontrollieren.
  • Übersteigt die gemessene Temperatur vorher eingestellte Warnwerte, sendet das System automatisch einen Alarm per SMS auf das Smartphone. So können Sie rechtzeitig reagieren und Bränden durch Selbstentzündung vorbeugen.

Aktuell: 6. Juni 2023
Aufgrund der Witterung war die Produktion von Qualitätsheu in den letzten Tagen in vielen Betrieben eine echte Herausforderung. Sonnenschein tagsüber und relativ kühle Nächte erschwerten das gleichmäßige Durchtrocknen auf dem Feld. Da Feuchtenester sehr wahrscheinlich vereinzelte auftreten werden, sollten Sie die Temperatur in den eingelagerten Ballen in den nächsten Wochen unbedingt regelmäßig überwachen. Das HAYTECH-System vereinfacht Landwirtinnen und Landwirten diese Kontrolle erheblich.


Jeder Temperaturanstieg im eingelagerten Futter ist ein Hinweis auf den Beginn unerwünschter Umsetzungen. In der Regel werden diese durch Mikroorganismen (Schimmelpilze, Hefen und Bakterien) verursacht. Aber auch Schadinsekten, zum Beispiel im eingelagerten Getreide, kommen als Verursacher in Betracht. Steigt die Temperatur, ist das ein Warnsignal und oft gleichbedeutend mit Nährstoffverlusten und Qualitätseinbußen. Potenzielle Ursachen müssen sofort gefunden und abgestellt werden.

Warum ist die Temperaturkontrolle bei Heu und Stroh besonders wichtig?
Besonders kritisch kann es bei Heu oder Stroh werden. Hier gilt zwar ein gewisser Anstieg der Temperatur aufgrund der Schwitzphase als normal, jedoch dauert diese auch mehrere Monate an. Deshalb muss die Temperaturentwicklung zwingend überwacht und auch dokumentiert werden. Insbesondere auch deshalb, um einer Selbstentzündung vorzubeugen. Kommt es trotzdem zum Brand, ist ein lückenloser Nachweis der Messungen von Vorteil, auch gegenüber der Versicherung. Nachweis und Dokumentation der Temperaturverläufe sind für viele Landwirt:innen nicht immer einfach und sehr arbeitsintensiv. Spezielle Temperatursonden erleichtern hier die Arbeit wesentlich. Diese Systeme gibt es für sowohl für Getreide als auch für Heu und Stroh.

Wie funktioniert die Kontrolle mit Mehrpunkt-Temperatursonden?
In Verbindung mit einer speziell entwickelten App übernehmen sie die Kontrolle, Überwachung und Dokumentation der Messdaten. Die Sonden werden im Lager platziert, messen in kurzen Intervallen kontinuierlich die Temperatur und übermitteln die Daten drahtlos in die App. Über Smartphone, Tablet oder PC kann der Landwirt die Messungen in seinem Nutzerkonto direkt verfolgen. Die Daten werden nicht nur erfasst, sie werden auch ausgewertet und grafisch dargestellt. Ein Blick auf die Grafik genügt, und der Nutzer sieht sofort, ob alles in Ordnung ist. Die regelmäßige Kontrolle der Temperatur im eingelagerten Getreide hilft, einen Befall mit Schadinsekten oder auch Schimmelpilzwachstum frühzeitig zu erkennen. Diese Qualitätskontrolle wird mit Hilfe des Tango M Systems wesentlich erleichtert. Speziell entwickelte Mehrpunkt-Temperatursonden werden im Getreidelager platziert. Je nach Länge der Sonde messen diese die Temperatur in unterschiedlichen Tiefen. Zusätzlich wird die Außentemperatur erfasst. Übersteigt die gemessene Temperatur an einem Messpunkt den vorab eingestellten Warnwert, bekommt der Landwirt automatisch eine SMS auf sein Smartphone geschickt und kann handeln.

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Welches Sondensystem ist für die Temperaturmessung in Heu und Stroh geeignet?
Soll hingegen Heu oder Stroh überwacht werden, kommt das Haytech-System zum Einsatz. Hier werden Messsonden mittig in verschiedenen Ballen platziert. Dabei können auch Ballen an eher schwer zugänglichen Stellen im Lager ausgewählt werden. Die Sonden messen die Temperatur im Kern des Ballens und senden die Daten in die App (siehe Abbildung). Der Landwirt kann die Temperaturentwicklung jederzeit kontrollieren. Die Dokumentation der Daten wird wesentlich vereinfacht. Auch hier gibt es eine Alarmfunktion. Das System sendet den Alarm automatisch per SMS auf das Smartphone, wenn die Temperatur in einem Ballen die Warnwerte übersteigt. Insgesamt erleichtern beide Systeme die Temperaturüberwachung und die Qualitätskontrolle und beugen Bränden durch Selbstentzündung vor.

Dokumentationsmängel gefährden Versicherungsschutz

Nahezu jede landwirtschaftliche Sachversicherung beinhaltet Sicherheitsvorschriften. Führt eine fahrlässige Verletzung dieser Sicherheitsvorschrift zu einem Brandschaden, kann der Versicherer von dem Leistungskürzungsrecht Gebrauch machen.

Ein Urteil des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 16. April 2019 zeigt, wie Gerichte eine Verletzung von versicherungsvertraglichen Sicherheitsvorschriften in der Landwirtschaft einstufen. Im behandelten Fall sahen die Vertragsbestimmungen vor, dass getrocknetes Erntegut ordnungsgemäß eingelagert und ständig durch ein geeignetes Messgerät auf Selbstentzündung hin überprüft wird. Der Versicherungsnehmer hat die Heuballen zwar überwacht, allerdings waren diese so gelagert, dass nur der obere Bereich von der Überwachung umfasst wurde. Untere Schichten konnten weder eingesehen noch mit einer Messlanze kontrolliert werden. Daraufhin kam es zu einer Selbstentzündung und zu einem beträchtlichen Brandschaden an Ware und Gebäude.

Das OLG Braunschweig stufte das Verhalten des Versicherungsnehmers als grob fahrlässig ein und sprach dem Versicherer ein Leistungskürzungsrecht von 20 Prozent zu.

Weitere Informationen gibt es bei:
Rainer Stenzel, AGRAVIS Versicherungsservice GmbH & Co. KG
Telefon 0511 8075-3336
E-Mail rainer.stenzel@agravis.de

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