Bedarfsgerechte Futterrationen

Umweltschutz fängt beim Füttern an

Mit innovativen Fütterungskonzepten lässt sich das Leistungspotenzial von Nutztieren abrufen. Gleichzeitig werden dadurch Nährstoffausscheidungen minimiert.

Ziel der bedarfsgerechten Tierernährung ist es, mit entsprechenden Fütterungskonzepten das genetische Leistungspotenzial der Tiere ab-zurufen und ökonomisch einen Mehrwert für den Tierhalter zu generieren. Dieses Ziel wird erreicht, wenn Tierhaltung nachhaltig betrieben wird: Wenn frohwüchsige und gesunde Tiere artgerecht gehalten werden, sie das aufgenommene Futter effizient in beispielsweise Fleisch oder Milch umsetzen und am Ende der Verdauung möglichst wenig Nährstoffe ungenutzt ausscheiden. Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet ihren Kunden für Schweine, Rinder und Geflügel innovative Fütterungskonzepte, die auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse das genetische Leistungspotential der Nutztiere abrufen lassen und gleichzeitig die Nährstoffausscheidungen minimieren.

Verbesserung des Fütterungsregimes

In den vergangenen Jahrzehnten gab es eine stetige Verbesserung des Fütterungsregimes und wird es auch weiter über alle Nutztierarten geben. Als Meilensteine in der modernen Tierernährung können der flächendeckende Einsatz des Enzyms Phytase zur Steigerung der Phosphorverdaulichkeit oder auch der etablierte Einsatz von freien Aminosäuren zur Reduzierung des Rohproteingehalts in den Alleinfuttermitteln für Schweine, Rinder und auch für das Geflügel angeführt werden.

Reduzierung von Rohprotein

Die Rohprotein-Reduzierung hat beispielsweise großes Potenzial hinsichtlich einer Minderung von Ammoniak-Emissionen (NH3-Emissionen) in der Rinder- und Schweinehaltung rafik 1). Je Prozentpunkt Rohproteinabsenkung in der Ration können einer österreichischen Studie aus dem Jahr 2017 zur Folge beim Schwein 11 Prozent (± 6 Prozent) und beim Rind sogar 17 Prozent (± 6 Prozent) NH3-Emissionen reduziert werden. Eine Verfütterung dieser Rationen bedarf natürlich einer gleichzeitigen Optimierung des Futters auf Basis der verdaulichen Aminosäuren.

Auswirkungen einer rohproteinreduzierten Rationsgestaltung auf die NH3-Emissionen

Auswirkungen einer rohproteinreduzierten Rationsgestaltung auf die NH3-Emissionen

Dieses Beispiel macht klar, dass sich wirtschaftliche und umweltpolitische Ziele gleichzeitig bearbeiten lassen. Die deutschen Tierhalter wurden von der EU aufgefordert, NH3-Emissionen aus der Tierhaltung drastisch zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Fütterung ein entscheidender Faktor. Gesellschaftliche Trends werden eben-falls berücksichtigt, da in der rohproteinreduzierten Fütterung weniger eiweißreiche Futtermittel wie das Sojaextraktionsschrot Verwendung finden.

Nährstoffausscheidungen bei Broilern reduzieren

Auch in der Broilerfütterung wird stetig daran gearbeitet, die Nährstoffausscheidungen unter Aufrechterhaltung konstant hoher tierischer Leistungen zu reduzieren. Hier ist die richtige Fütterungsstrategie ein Schlüssel zur Reduzierung des Nährstoffanfalls (Grafik 2).Bei vergleichbaren biologischen Leistungsdaten reduzierte sich der N-Anfall im Mist durch den Einsatz einer rohproteinreduzierten und gleichzeitig aminosäurenoptimierten Ration (Gruppe 2). In diesem Versuch konnte eine Reduktion von 13 Prozent N in der Einstreu erreicht werden. Dieses Potenzial gilt es konsequent zu nutzen. Die AGRAVIS-Spezialisten erarbeiten zusammen mit den Kunden bedarfsgerechte Fütterungsstrategien, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Auswirkungen einer bedarfsgerechten Broilerfütterung bei unterschiedlicher Eiweißaufnahme auf den Mistanfall und dessen N-Gehalt

Auswirkungen einer bedarfsgerechten Broilerfütterung bei unterschiedlicher Eiweißaufnahme auf den Mistanfall und dessen N-Gehalt

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