Tierhaltung

Schweinesignale richtig deuten

Im Stall gibt es viele Indikatoren, die darauf hinweisen, wenn Optimierungsbedarf besteht. Eine regelmäßige Tierbeobachtung liefert wichtige Hinweise.

In der Schweinemast stehen eine top Futterverwertung und gute Schlachtergebnisse im Zusammenspiel mit einer stark Stickstoff- und Phosphor-reduzierten Fütterung an der Spitze der Agenda. Um dies erfolgreich zu vereinigen, ist es entscheidend, alle wichtigen Kontrollpunkte zu kennen und vorrausschauend zu handeln.

Die Tierbeobachtung als fester Arbeitsablauf

Wer möglichst viele Dinge sehen möchte, sollte sich ausreichend Zeit nehmen und nur auf die Kontrolle konzentrieren. Ausreichend Licht (200 Lux) sorgt dabei für eine klare Sicht. Wer besser werden möchte, muss gut beobachten und aus der Beobachtung die richtigen Schlüsse ziehen. Mit den gesammelten Informationen kann im Anschluss angemessen und vorausschauend gehandelt werden. Im Idealfall gehört die Tierbeobachtung zu einem festen Arbeitsablauf im Betrieb.

Bringen Sie Abwechslung rein

Die Tierkontrolle sollte nicht immer gleichbleibend ablaufen. Änderungen der Reihenfolge des Kontrollganges und der Uhrzeit helfen, Veränderungen besser erkennen zu können. Dabei ist es wichtig, einer Risikogruppe (beispielsweise der Vormast) besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Mit den Tieren auf Augenhöhe

Betrachtet werden muss die gesamte Gruppe, aber auch jedes einzelne Tier für sich. Zur Verbesserung der Wahrnehmung sollte der Schweinehalter unbedingt in die Bucht steigen, um auch auf Augenhöhe der Tiere zu kontrollieren (wie beispielsweise die Stallluft). Bei einem gemeinsamen Austausch finden sich immer mehr Verbesserungsideen. Es empfiehlt sich daher, Tierarzt und Produktionsberater einzubinden.

Guter Start für die Ferkel

Zu Beginn der Mast stehen die Qualität der eingekauften Ferkel und die Startbedingungen im Stall im Fokus. Zusammen mit den Auswertungen des vergangenen Mastdurchganges können die Informationen über die genetische Grundlage und das Gewicht dabei helfen, den Start der Ferkel optimal zu gestalten. Grundsätzlich ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung von Ferkelerzeuger und Schweinmäster wichtig.

Mastschweine beim Fressen beobachten

Sind die idealen Startbedingungen geschaffen, beginnt die eigentliche Mastphase. Bei der Kontrolle spielen Gleichmäßigkeit und Durchschnittszahlen eine wichtige Rolle. Zeitgleich mit der Schweinebeobachtung sollten Produktionsdaten erfasst werden. Mit Hilfe einer Referenzgruppe kann die Leistung optimal untersucht werden. Die Fresszeit ist ebenso ein idealer Zeitpunkt, die Schweine genauer zu beobachten. Dies kann beispielsweise am späten Nachmittag sein, wenn die Tiere besonders viel Futter aufnehmen. Problemtiere fallen schnell ins Auge und es wird möglicherweise deutlich, ob die Tiere um das Futter konkurrieren. Wichtige Kontrollpunkte sind, ob sich die Futteraufnahme entlang der Sollfutterkurve nach oben entwickelt, alle Schweine volle Bäuche haben und gleichmäßig wachsen. Eine hohe und gleichmäßige Futteraufnahme ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Ruhe.

Stallklima als Indikator für Unruhe

Bei der Stallkontrolle muss man neben der Futter- und Wasseraufnahme auch noch das Stallklima im Auge behalten. Häufige Ursachen für unruhiges Verhalten sind Zugluft und zu hohe Schadgasbelastungen.

Die Herausforderung besteht am Ende darin, die Signale der Schweine aufzufangen und richtig zu verarbeiten.

Zehn wichtige Signale

1. Das Schwein schaut Sie nicht an.
2. Separate und langsame Bewegung
3. Liegeverhalten
4. Krummer Rücken
5. Abnormaler Stand
6. Abnormale Geräusche
7. Hundesitzige Lage
8. Leere Bäuche
9. Unruhe-Aggression-Verletzung
10. Keine klaren Augen

Standortdaten ändern

Bestimmen Sie hier Ihren Standort. Tragen Sie hierfür lediglich Ihre PLZ sowie die Straße ein.