Darmentwicklung des Ferkels

Gezielte Unterstützung ist wichtig

Wann beginnt die Entwicklung des Darmes bei Schweinen und was gilt es zu beachten, um einen leistungsfähigen Darm zu entwickeln?

Der Darm eines Schweins besteht aus den Abschnitten des Dünn- und Dickdarmes. Beide sind für grundverschiedene Funktionen zuständig. Während der Dünndarm die enzymatische Verdauung der Nährstoffe inklusive Resorption der Nährstoffe übernimmt, sorgt der Dickdarm für den bakteriellen Abbau von Kohlenhydraten und die Wasserrückresorption. Nur wenn Dünn- und Dickdarm ausreichend entwickelt sind, ist sichergestellt, dass die Nährstoffe aus dem Futter auch adäquat in Leistung, zum Beispiel Wachstum, Embryoentwicklung, Milchbildung oder Milchproduktion usw. umgesetzt werden. Wann aber beginnt die Entwicklung des Darmes und was gilt es zu beachten, um einen leistungsfähigen Darm zu entwickeln?

Der erste Tag ist entscheidend

Der erste Tag ist bei der Ferkelaufzucht entscheidend. Es ist bekannt, dass Kolostrum reich an Antikörpern ist, doch selten wird über die bioaktiven Substanzen, wie Wachstumsfaktoren oder antimikrobielle Stoffe gesprochen. Werden mit der Biestmilch nicht ausreichend Wachstumsfaktoren aufgenommen, bedeutet dies erste Abstriche in der Darmentwicklung – und das bereits am ersten Lebenstag. Stehen genügend Wachstumsfaktoren zur Verfügung, nimmt die Dünndarmlänge um 30 Prozent in den ersten drei Lebenstagen zu und das Dünndarmgewicht verdoppelt sich. Im Bild sind die weitreichenden Zusammenhänge einer mangelhaften Kolostrumaufnahme zu entnehmen.

Wärme, Wasser und Energie

Erscheinen die Ferkel nach der Geburt zu schwach, um Kolostrum in ausreichender Menge (mindestens 300 Gramm pro Ferkel in den ersten Lebensstunden) aufzunehmen, hilft in den meisten Fällen schon Wärme, Wasser und/oder ein erster Energieschub, um sich selbstständig mit dem wertvollen Wachstumselixier von der Sau zu versorgen. Fehlt es den Ferkeln nach der Geburt an Vitalität, reicht eine einmalige Gabe von zwei Millilitern Miravit PigLifeStart, damit die Ferkel aktiv genug sind, um die erforderliche Menge Kolostrum aufzunehmen.

Antimikrobielle Stoffe aus Biestmilch

Auch das Darmmikrobiom eines Ferkels muss sich erst entwickeln. Zum Zeitpunkt der Geburt ist der Darm weitestgehend steril – ein perfekter Angriffsort für jegliche Art von Bakterien, Viren und Protozoen. Erfolgt in den ersten Lebenstagen eine Infektion, geht wieder kostbare Zeit für die Darmentwicklung verloren. Erst durch die Passage des Geburtskanals erfolgt eine erste mikrobielle Besiedlung des Darmtraktes. Einen schützenden Effekt vor pathogenen Keimen aus der Außenwelt haben die antimikrobiellen Stoffe aus der Biestmilch. Die physiologische Darmflora wird unter anderem benötigt, um das Immunsystem des Darmes (GALT) zu entwickeln, aber auch, um Stoffe zu bilden, die wiederum für die Anregung der Darmlängenzunahme benötigt werden.

Festfutter beifüttern

Circa ab dem fünften Lebenstag soll daher die Beifütterung von Festfutter erfolgen. Mit den Prestartern OlymPig RicoWean und OlymPig SmartWean stehen abgestimmte Konzepte in Form von Prä- und Probiotika für die gezielte Entwicklung des Darmmikrobioms zur Verfügung. Neben der Zunahme von funktionalem Darmgewebe und der Etablierung eines stabilen Darmmikrobioms, zählt auch die Anregung der intestinalen Enzymbildung zu den Punkten der Darmentwicklung. Nicht nur in der Bauchspeicheldrüse, sondern auch im Dünndarm werden eine Vielzahl kohlenhydratspaltender Enzyme gebildet.

Wichtige Darmentwicklung

Hierzu bedarf es jedoch eines Anreizes. Erst wenn nennenswerte Mengen pflanzlicher Kohlenhydrate den Darm passieren, wird die Synthese von Enzymen (hauptsächlich Disaccharidasen) ausgelöst. Sind ausreichend Enzyme vorhanden, können stärkereiche Rationen wie das Absetzfutter verdaut werden. Unterbleibt eine enzymatische Spaltung der Nährstoffe aus dem Festfutter, kann dies zu den typischen Schwierigkeiten rund um das Absetzen führen: Dysbiosen und Durchfall. Je besser der Darm zum Zeitpunkt des Absetzens entwickelt ist, desto erfolgreicher wird diese Phase von den Ferkeln gemeistert.

Weitere Informationen gibt es bei Produktmanagerin Schwein Dr. Sandra Vagt, Telefon 0251 682-2182, sandra.vagt@agravis.de, und unter www.olympig.de.

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