2019 haben neun weitere Kühe die Grenze von 100.000 Litern überschritten. Das Erfolgsrezept? „Alles muss passen – Genetik, Haltung, Fütterung, Management“, ist der Landwirt überzeugt, der mit seiner Frau Mechthild in fünfter Generation einen Milchviehbetrieb mit erfolgreicher Rinderzucht in Kettenkamp/Niedersachsen betreibt. „Ein entscheidender Faktor für gesunde leistungsfähige Tiere ist der Kuhkomfort“, betont Meyer. Dabei spielen nicht nur Licht und Luft eine zentrale Rolle.
Optimales Management für den Rhythmus
„Die Kuh ist im Grunde ein langweiliges Tier, das einen stets gleichen Tagesablauf benötigt. Ziel ist es, diesen Rhythmus durch optimales Management einzuhalten“, sagt Meyer, der auf geringe Wartezeiten beim Melken achtet. In einer Doppel-Zwölfer-Fischgräte werden vier Gruppen in zwei Stunden gemolken. Die aktuelle Leistung am Tank liegt bei 36 bis 37 Liter Tagesgemelk. 2019 wurden pro Kuh rund 12.600 Kilogramm Milch bei 4,04 Prozent Fett und 3,42 Prozent Eiweiß an die Molkerei geliefert. Beachtlich ist die Lebensleistung der Abgangstiere mit durchschnittlich 46.746 Kilogramm.
Auszeichnungen für hervorragende Tierzucht
Für die Produktion optimaler Rohmilch und nachhaltiges Wirtschaften bekam Familie Meyer 2006 den Milchlandpreis „Goldene Olga“ von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. verliehen. Für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht kam 201 mit dem Staatsehrenpreis eine weitere Anerkennung hinzu. Das Durchschnittsalter der Milchviehherde beträgt 60,2 Monate, was deutlich über dem bundesdeutschen Mittel liegt. „Der Anspruch an eine ältere Herde ist ein höherer, allerdings nicht um jeden Preis“, betont Meyer. „Ein klares Management-Ziel ist für mich, zu entscheiden, wann die Kuh geht.“ Inklusive Kälber kommen auf eine Kuh gerade einmal rund 75 Euro Tierarztkosten. Die Remontierungsrate liegt bei 20 Prozent. Um alles im Blick zu haben, setzt Meyer ein Managementsystem ein.