Futtermittel für Kälber

Luzerne-Miniballen unterstützen Rohfaseraufnahme der Kälber

Mit dem Einsatz von Luzerne wird beim Kalb einer Acidose vorgebeugt und somit die Tiergesundheit wie auch die spätere Leistungsfähigkeit als Milchkuh positiv beeinflusst.

Der Betrieb Große Kintrup setzt auf Luzerne-Miniballen.

Als Tobias Adler den Luzerne-Miniballen in den Kälberiglu legt, hat er schon gepunktet, denn sofort probiert das Kalb die ersten Halme. Der Herdenmanager des Betriebs Große Kintrup ist sich sicher, dass er mit dem Einsatz der Luzerne die Tiergesundheit und spätere Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen wird. „Kälber brauchen zusätzlich zu Milch und Kälbermais Rohfaser, damit bei ihnen einer Acidose vorgebeugt wird“, erläutert Adler. „Wir konzentrieren uns schon sehr früh auf den Pansen beim Kalb, da dieser nachher auch das Hauptverdauungsorgan bei der Kuh ist. Somit hat der Einfluss der Luzerne auf die Acidoseprophylaxe einen hohen Stellenwert." Die Kälber würden selbst merken, wenn sie zu viel Kälbermais gefressen hätten. Dann bräuchten sie die Rohfaser für den Pansen.

Handliche 20 Kilogramm-Ballen für die Kälber

Wichtig sei eine gute Qualität der Luzerne. Der Betrieb von Leonhard Große Kintrup in Münster-Handorf hält 200 Milchkühe. Die weibliche Nachzucht wird nach 28 Tagen in die eigenen Aufzuchtbetriebe in Greven und Ahaus gebracht. Nach zweieinhalb Jahren kommen die Jungtiere tragend zurück. „Erst wenn die Tiere in die Laktation kommen, merken wir, wie fit sie wirklich sind. Den Grundstein legen wir schon am ersten Lebenstag“, berichtet Tobias Adler. In den ersten acht Lebenswochen bekommen die Kälber angesäuerte Vollmilch und den Milchaustauscher CombiMilk Spezial, ab der ersten Lebenswoche zusätzlich Combikorn Kälbermais und gebrochenen Körnermais zur freien Verfügung. Das Luzerneheu wird zwischen der fünften und der 16. Woche ad libitum gefüttert.

Für die Kälber sind die großen Rumiluz-Luzerne-Ballen, die bisher zur Verfügung standen, einfach zu groß. „Da würde ein Ballen ein halbes Jahr stehen bleiben“, sagt Adler. Seit kurzem bieten die AGRAVIS Raiffeisen AG und die Raiffeisen Bever-Ems eG die Rumiluz-Luzerne darum auch in handlichen 20 Kilogramm-Ballen an. „In der kleinen Gebindegröße ist die Luzerne interessant für den Einsatz bei Kälbern, aber auch für Legehennen und Schweinehalter, um dem Thema Tierbeschäftigung gerecht zu werden“, erläutert Heinrich Annegarn vom AGRAVIS-Bereich Agrarerzeugnisse. „Auch für die Fütterung von Schafen und Pferden sind die Miniballen bestens geeignet. Sie sind haltbar und praktisch in der Handhabung.“ Genau wie die Großballen bestehen die Miniballen aus ein bis vier Zentimeter langen Halmen, die wirkungsvolle Ballaststoffe beinhalten. Die langstielige Luzerne fördert das Wiederkäuen und dadurch die Speichelproduktion. Darüber ist das Luzerneheu reich an Mineralstoffen wie Calcium sowie organischen Säuren.

Pansenfunktion, pH-Regulierung und Futteraufnahme verbessern sich

Klemens Struffert und Johannes Wöstmann von der Raiffeisen Bever-Ems eG haben zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen und sind sicher, dass viele Betriebe für die kleinere Ballenvariante Verwendung haben. „Die mechanische Wirkung und der Puffereffekt durch das verstärkte Wiederkäuen machen sich positiv bemerkbar. Dadurch kann eine bessere Pansenfunktion, pH-Regulierung und Futteraufnahme erzielt werden. Mit der neuen Ballenvariante können wir das qualitativ hochwertige Produkt für Betriebe anbieten, die kleinere Mengen benötigen.“

Die Luzerne-Miniballen sind auf dem Betrieb Große Kintrup ein Rädchen von vielen, an denen gedreht wird, um noch ein bisschen besser zu werden. Tobias Adler hat dabei besonders die Kälberaufzucht im Blick: "Denn wer schon im Kälberstall eine gesunde Grundlage schafft, kann später bei den Milchkühen davon profitieren.“

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