Warum sollen Kälber Vollmilch erhalten?
Häufig geht es bei der Vollmilch, die an die Kälber vertränkt wird, um nicht vermarktungsfähige Milch. Zu nicht vermarktungsfähiger Milch zählen zum Beispiel Kolostrum, aber auch Milch von einer an Mastitis erkrankten oder mit Antibiotika behandelten Kuh. Der Einsatz von Milch von erkrankten oder behandelten Tieren ist dagegen nicht zu empfehlen. Denn schon geringste Mengen an pharmakologischen Substanzen können Resistenzen bei den Tieren hervorrufen.
Was ist besser geeignet: Milchaustauscher oder Vollmilch?
Wichtig ist, dass das jeweilige System zum Betrieb passt. Beide Fütterungsstrategien können gut funktionieren, wenn sie auf dem Betrieb als eigenständiges System etabliert sind.
Was ist beim eigenständigem System zu beachten?
Bei der rationierten Tränke ist es eine Herausforderung, die passende Tränketemperatur einzuhalten. Optimal wäre eine Temperatur von zirka 39 °C. Wenn die Milch pasteurisiert wird, um den Keimdruck möglichst gering zu halten, wird sie je nach Verfahren kurzzeitig auf 62 °C bis maximal 65 °C erhitzt. Ein Abkühlen vor dem Tränken ist notwendig. Durch das Pasteurisieren wird der Keimgehalt deutlich reduziert, je nach Verfahren verbleibt aber ein geringer Anteil an Keimen in der Milch. Das Abkühlen bringt die Gefahr mit sich, dass sich die Keime über einen längeren Zeitraum in warmer Milch befinden, die für diese ein optimales Brutmedium darstellt. Wenn man qualitativ hochwertige Milch hat, ist es am besten, diese nach dem Melken kurz zu erwärmen und direkt zu vertränken. So bleibt den Keimen nur ein geringes Zeitfenster, sich zu vermehren.
Wie kann die Milch gleichzeitig warm und ad libitum zur Verfügung stehen?
Wenn die Milch ad libitum zur Verfügung steht, muss diese nicht warm gehalten werden. Die Kälber wissen, dass ständig Milch zur Verfügung steht, und trinken kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Um das Keimwachstum einzuschränken und die Verdauung der Kälber zu unterstützen, sollte die Milch angesäuert werden. Hierfür eignet sich der Einsatz von pulverförmigen Säuren, wie Miravit MilchStabil. Ein Vorteil gegenüber dem Einsatz reiner Ameisensäure ist, dass Miravit MilchStabil nach Futtermittelhygieneverordnung nicht dokumentiert werden muss.