Bullenmast

Neuer Stall und optimierte Futtermischung

Bullenmast, Ackerbau und Energie – auf diesen drei Standbeinen steht der Betrieb Reckmann in Nottuln in Nordrhein-Westfalen fest und sicher.

Die Entscheidung von Vater Antonius, Anfang der 90er Jahre von der Milcherzeugung auf Bullenmast umzustellen, macht sich für Familie Reckmann heute noch bezahlt. Längst hat Junior Andreas den vierten Stall in Betrieb genommen. Der frühere Kuhstall war vorher schon umgebaut und zwei weitere Bullenmastställe errichtet worden.

Knapp 800 Bullen stehen nun in den Ställen. Als Fresser kommen sie mit 180 bis 200 Kilogramm nach Nottuln. Immer 70 Tiere werden eingestallt. Nach fünf Wochen verlassen sie den Strohbereich, weitere 15 Wochen später werden sie in die Endmastställe verteilt und schließlich mit 760 bis 770 Kilogramm vermarktet. „Wir verkaufen unsere Tiere über zwei Viehhändler, sind aber vertraglich nicht gebunden“, erläutert Andreas Reckmann.

Passendes Futter für alle Entwicklungsphasen

Damit es den Tieren gut geht und sie optimale Tageszunahmen erreichen, sorgt Hermann Kornhoff als Spezialbetreuer der AGRAVIS Raiffeisen AG für das passende Futter in allen Entwicklungsphasen. Gemeinsam mit Andreas Reckmann stellt er die Listen zusammen. Hauptkomponenten sind Maissilagen, hinzu kommen Biertreber, Bovistar Bullenmastfutter 252 und Stroh, für optimale Rationen. „Wir achten hier insbesondere auf optimale Calcium- und Natriumgehalte“, erklärt Kornhoff. Auch die Versorgung mit Vitamin E und Zink wird besonders beachtet, um noch weniger Probleme mit den Klauen zu haben.

Bullenmast

Andreas und Sarah Reckmann diskutieren mit AGRAVIS-Produktionsberater Hermann Kornhoff (m.) die Zusammensetzung des Futters.

Bald will Andreas Reckmann auch wieder Pressschnitzel einsilieren. „Das macht die Rationen schmackhafter, da fressen die Tiere gut und gerne zwei Kilo zusätzlich weg“, weiß der Landwirt. Die erhöhte Pansenaktivität sorgt für eine höhere Aufnahmefähigkeit.

Querlüftung für die Bullen

Im neuen Stall stehen 360 Bullen in den Boxen. Die Querlüftung an den Seiten mit Curtains, die sich auf- und zuschieben lassen, sorgt für optimales Licht und frische Luft. „An 330 Tagen im Jahr sind die Curtains offen, nur bei strengem Frost schieben wir sie zu“, erklärt Reckmann. Zusätzlich zu den Nippeltränken teilen sich zwei Gruppen auch je eine Schalentränke, die zu zusätzlicher Wasseraufnahme anregt.

Energie als Standbein und Einnahmequelle

Die Bullenmast ist das wichtigste Standbein für den Betrieb. Rindfleisch vom Bullen ist keine Massenware, sondern Fleisch für eine steigende Zahl qualitätsbewusster Verbraucher, die auch Wert auf Rückverfolgbarkeit legen. „Bullenfleisch ist hochwertig, und es gibt eine recht geringe Eigenversorgung in Deutschland“, weiß Andreas Reckmann. Zunehmend interessanter wird für den Landwirt, neben dem Ackerbau – auf 95 Hektar baut er Silomais und Getreide an –, auch das Thema Energie. Der Strom aus den Solar- und Windkraftanlagen wird komplett eingespeist. „Eine recht sichere Einnahmequelle ohne sehr viel mehr Aufwand“, freut sich der Landwirt.

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