Es ist der Traum vieler Pferdebesitzer: ein Fohlen von der eigenen Stute. Damit alles reibungslos klappt, spielt neben dem Management auch die optimale Fütterung eine entscheidende Rolle. So lässt sich nicht nur die Fruchtbarkeit der Stuten, sondern auch die gesunde Entwicklung der Fohlen positiv beeinflussen.
Nicht tragende Stuten sollten vor allem mit ausreichend Raufutter in Form von Heu und Silagen sowie Mineralstoffen und Vitaminen versorgt sein. Die Vitamine E und A fördern die Fruchtbarkeit, die Gabe von Karotin fördert zusätzlich das Einsetzen der Rosse. In der freien Natur steuern länger werdende Tage, steigende Temperaturen und frischer Grünlandaufwuchs im Frühjahr die Fruchtbarkeit auf natürliche Weise.
„Flushing“ mit positivem Effekt
Weil aus Vermarktungsgründen die Fohlen möglichst früh fallen sollen und die Stuten somit auch früher belegt werden müssen, muss die Fütterung an diese Situation angepasst werden. Zwei bis drei Wochen vor dem Decktermin sollte die Kraftfuttermenge um mindestens 20 Prozent erhöht werden. Die „Flushing“ genannte Methode hat einen positiven Effekt auf den Eisprung und die Befruchtungsrate. Nach dem Decken sollte die Fütterung acht Wochen lang beibehalten werden. In dieser Zeit ist der Embryo noch nicht mit dem Uterus verbunden und das Risiko einer Fruchtresorption entsprechend hoch. In den darauffolgenden Monaten sollte nicht zu energiereich gefüttert werden. Hier gilt: weniger ist mehr.
Versorgung mit Vitaminen
Ab dem siebten Trächtigkeitsmonat steigt der Energiebedarf der Stute um das 1,25-1,4-fache des Erhaltungsbedarfs an, der Bedarf an Eiweiß, Calcium und Phosphor erhöht sich sogar um das 1,5-fache. Ein Mangel kann unter anderem eine schlechtere Skelettentwicklung des ungeborenen Fohlens nach sich ziehen. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E und A bewirkt, dass genügend Kolostrum gebildet wird, diese Erstlingsmilch enthält überlebenswichtige Antikörper für das Fohlen.