Biofutter für besondere Ziegen

Biomühle Hamaland beliefert zunehmend auf Bio umgestellte Höfe

Milchleistungsfutter und Eiweißergänzer komplettieren das selbst angebaute Rohfutter im Bio-Ziegenbetrieb von Markus Mütze aus Medebach.

Balkone und eine kleine „Wellnessstation“ mit Bürstenmassage für Ziegen? „Natürlich. Für gute Leistungen brauchen meine ,Arbeitnehmer` auch einen guten Arbeitsplatz“, sagt Markus Mütze. Der Landwirt aus Medebach im Hochsauerland ist „Chef“ von gut 500 Bioziegen.

Vom neuen Stall, den die Ziegen 2017 bezogen haben, sind auch Martin Epping und Lorenz Sökefeld beeindruckt. Der Vertriebsleiter und der Fütterungsberater der Biomühle Hamaland schauen sich ihre vierbeinigen „Kunden“ vor Ort an. Markus Mütze bezieht von der Biomühle Hamaland in Gescher, einem Gemeinschaftsunternehmen der Raiffeisen Hohe Mark Hamaland eG (RHMH) und der AGRAVIS Raiffeisen AG, nach Bioland zertifiziertes Futter für seine Bunten und Weißen Deutschen Edelziegen.

Umstellung auf Bio

1999 hat Markus Mütze seinen Betrieb auf Bio umgestellt. „Als ich die Ziegen dazu genommen habe, haben mich alle für verrückt erklärt“, erinnert er sich. Heute lacht niemand mehr: Mütze kann von seinem Betrieb gut leben: „Von unserer Abnehmergemeinschaft bekommen wir zweimal im Monat festes Geld. Außerdem haben wir 6.500 Hühner und 30 Mutterkühe und bewirtschaften noch 100 Hektar.“ Die Milch geht an die Liefergemeinschaft Organic Goat Milk Coöperatie, ein Zusammenschluss von mehr als 40 Bio-Ziegenhaltern aus Belgien, Deutschland und vor allem den Niederlanden. Die Tagesleistung einer Ziege liegt bei drei Litern.

Biomühle berät und berechnet und Futterration

Die Rohwaren fürs Futter kommen vom eigenen Hof. Von der Biomühle Hamaland bezieht Mütze ein Milchleistungsfutter und einen Eiweißergänzer für seine Ziegen, den er zusammen mit eigenem Getreide im Mischwagen einsetzt.

„Lorenz Sökefeld macht für mich die Futterrationsberechnung. Er hat mir unter anderem die passende Proteinschiene berechnet. Am Ende des Tages habe ich durch die Rationsoptimierung eine um knapp einen Liter höhere Tagesmilchleistung pro Tier. Das ist eine ganze Menge“, erklärt Mütze. Sökefeld ist für das gesamte Vertriebsgebiet der Biomühle Hamaland, das sich von Niedersachsen über NRW bis nach Hessen erstreckt, zuständig.

Strenge Kontrollen für das Biofutter

Das Futter wird, wie alles auf dem Biohof, streng kontrolliert. „Für mich ist es da wichtig, dass ich mich auf meine Lieferanten verlassen kann“, betont Mütze. Außerdem reagieren Ziegen sehr empfindlich, da spielt die Qualität des Futters eine große Rolle: „Bei Futterumstellungen sind Ziegen ganz sensibel“, weiß Mütze. „Ziegen haben ein kleines Pansenvolumen. Da ist es umso wichtiger, mit hochwertigen Komponenten zu arbeiten“, fügt Lorenz Sökefeld hinzu. Eiweißkomponenten sorgen für eine hohe Verdaulichkeit.

Bis 2016 wurde im Futtermittelwerk in Gescher konventionelles Mischfutter hergestellt. Seit 2017 ist das Werk vollständig auf die Herstellung von Biofutter für Schweine, Rinder, Geflügel und natürlich Ziegen eingestellt. Damit kam das Werk auch der steigenden Nachfrage der Landwirte entgegen. „Immer mehr Betriebe stellen um. Damit steigt auch die Nachfrage nach Biofutter. Die Genossenschaften vor Ort greifen diese Entwicklung auf“, erklärt Vertriebsleiter Martin Epping. Die Biomühle bietet den Betrieben individuelle Mischungen an: „Die Fütterungsberatung und die Kundenbetreuung sind im Biosegment enorm wichtig“, betont Sökefeld. Dass Mütze mit der Biomühle Hamaland zufrieden ist, spricht sich herum. „Das ist für uns sehr wichtig, denn in der Bioszene geschieht vieles auf Empfehlung.“

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