Dr. Thomas Steinmann, Leiter Digitalvertrieb bei der AGRAVIS, erklärt im Interview die Konsequenzen und Möglichkeiten.
Mit trockenen Perioden ist in Zukunft häufiger zu rechnen. Wie wirkt sich das auf den Pflanzenbau aus?
Thomas Steinmann: Die trockenen Perioden werden einen massiven Einfluss auf den Pflanzenbau haben. Es wird zu einer Verschiebung innerhalb der Kulturen kommen: zu Kulturen, die mit trockeneren Bedingungen besser klarkommen. Innerhalb der Kulturen wird es zu einer Verschiebung zu Sorten geben, die früher reif und toleranter gegen Trockenheit sind.
Darüber hinaus wird sich die Bodenbearbeitung verändern müssen hin zu Methoden wie Direktsaat oder minimale Bodenbearbeitung mit anschließender Mulchsaat, die weniger Wasser benötigt. Die Änderungen betreffen auch den Pflanzenschutz. Landwirte werden künftig weniger Fungizide und bodenaktive Herbizide und stattdessen mehr blattaktive Herbizide einsetzen. Auch bei der Düngung kann es zu Veränderungen kommen. In Trockenphasen werden sie dann wohl weniger auf mineralische oder organische Düngemittel setzen, sondern auf Düngemittel, die verträglich über das Blatt gegeben werden können. Denn wenn die Pflanze Wasserstress hat, gilt es, jeglichen anderen Stress fernzuhalten.
Wie können Landwirte ihre Felder trotz des widriger werdenden Klimas ertragreich bewirtschaften?
Steinmann: Bei zu viel und beständiger Trockenheit führt kein Weg an einer wassersparenden Bewirtschaftung vorbei. Außerdem müssen Landwirte ihre Böden durch Zwischenfrüchte, Humusaufbau und Grunddüngung pflegen und bei der Sortenwahl auf die veränderten Bedingungen achten. Unterm Strich angepasste Bewirtschaftung
Wie können Lösungen von NetFarming dabei helfen, Ernten zu sichern?
Steinmann: NetFarming hilft dabei, den Boden zu optimieren – etwa durch die teilflächenspezifische Grunddüngung. Mit unserer Technik können wir außerdem die Bestandsdichte einer Kultur in der Teilfläche optimal an die Wasserverfügbarkeit anpassen. Langjährige Managementzonenkarten machen’s möglich. Ein weiterer Faktor sind aktuelle Biomassekarten. Damit können wir ganz aktuell auf die Bestände eingehen, beispielsweise mit der N-Düngung aber auch mit Wachstumsregulatoren.