Weihnachtsbaum-Ernte

Technik-Service

Das Sauerland ist die Hochburg des deutschen Weihnachtsbaum-Anbaus. Auf gut 12.500 Hektar wachsen hier Nordmanntanne und Co. Wenn dort die Weihnachtsbäume gefällt werden, ist auch für die AGRAVIS Technik Lenne-Lippe Hochsaison.

24. Dezember, Heiligabend. Millionen Menschen in Deutschland schmücken ihren Weihnachtsbaum. Gemütlich warme Wohnzimmer, festliche Stimmung. Vier Wochen vorher: Reinhard Mester und Guido Simon stapfen durch den knöcheltiefen Schlamm. Neben ihnen dröhnt der Motor eines Schleppers. Um sie herum: Weihnachtsbäume. Tausende. Aber die interessieren die beiden Meister der AGRAVIS Technik Lenne-Lippe GmbH Lennestadt-Elspe nicht. Der Schlepper hat ein Problem. Und das ist während der Weihnachtsbaum-Ernte ganz schlecht.

„Der November und Dezember sind bei uns in den Werkstätten keine ruhige Zeit wie in anderen Techniken. Wenn das Getreide von den Feldern ist, geht es bei uns noch einmal richtig rund“, erklärt Reinhard Mester, Werkstattleiter in Elspe. Viele Kunden sind im Weihnachtsbaum-Geschäft aktiv. So wie Ulrich Hufnagel. Er fährt mit sechs Maschinen der AGRAVIS in die Schonungen. Diese Maschinen müssen in einem kurzen Zeitfenster unter hoher Belastung laufen – wie bei der Getreideernte.

Der Schlepper, der gerade in der Schonung in Allendorf steht, hat ein Problem mit der Hydraulik. Mester schaut sich die Sache in der Kabine auf dem Terminal an, Simon leuchtet mit der Taschenlampe die Hydrauliksteuerung. Schnell ist der Fehler ausgemacht: „Ein Steuergerät hat keine Funktion“, erklärt Mester. Er verändert die Einstellung und legt den Hydraulikkreis auf ein anderes, noch freies Steuergerät. Dann können die Arbeiten ohne großen Aufenthalt weiter gehen. Bei der Weihnachtsbaum-Ernte greift ein Rädchen ins andere. Gut 35 Saisonkräfte schlagen die Bäume, die mit Bändchen nach verschiedenen Qualitätsstufen und Größen unterschieden werden. Dann werden die Bäume in ein automatisches Einnetz-System geschoben, laufen über ein Förderband nach oben Richtung Hänger, wo einer weiterer Mitarbeiter sie auf den großen Haufen stapelt. Die Palette wird zum Verladeplatz gebracht, nach Größe und Art sortiert und an die Verkaufsstände geliefert. „Ich vermarkte direkt, wir haben gut 80 Stände in ganz Deutschland und im nahen Ausland“, erklärt Hufnagel. Basel, Berlin und Bad Segeberg – überall verkauft Hufnagel seine Bäume. Aus 100 Hektar Anbaufläche vermarktet er pro Jahr über 100.000 Weihnachtsbäume.

Weihnachtsbaumernte

In den sieben Wochen Erntezeit muss alles laufen. Auch bei Claudia Melcher ist gerade Hochsaison. Der Betrieb Melcher erntet auf 120 Hektar Bäume und Schnittgrün wie Tannenzweige. Sie vermarktet zu 50 Prozent selbst, die andere Hälfte über Großhändler. „Wir haben vier Fendt-Trecker von AGRAVIS im Fuhrpark“, erklärt sie. Sie schätzt den Service gerade zur stressigen Erntezeit: „Wenn in der Schonung ein Reifen kaputt geht, dann kommt sofort jemand von der AGRAVIS raus und flickt ihn.“ Reinhard Mester hat noch Zeit für ein Schwätzchen mit Ulrich Hufnagel. Die beiden sehen sich nicht nur zur Vorweihnachtszeit. Im Frühjahr wird neu gepflanzt, im Sommer gepflegt und beschnitten. Auch hier sind verschiedene Maschinen im Einsatz. „Fräsen, Dünger- und Kalkstreuer, das ist dann wieder unser Geschäft als Servicepartner“, erklärt Reinhard Mester.

Die ersten Bäume, die Hufnagels Mitarbeiter geschlagen haben, gingen nach Italien. „Einen ganzen Lkw mit Dekobäumen haben wir nach Venedig geschickt“, erklärt der Chef. Bis zum 20. Dezember sind Menschen und Maschinen in den Schonungen unterwegs, schlagen, netzen ein, kommissionieren und transportieren Weihnachtsbäume für Deutschland, die Niederlande und Belgien. Ab dem 20. Dezember kehrt Ruhe ein in die Weihnachtsbaumschonung. „Dann ist auch für uns Schluss“, sagt Ulrich Hufnagel. „Dann ist Weihnachten.“

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