Fit für die Maisernte 2020

Tipps von AGRAVIS

3. September 2020 - Die Maisernte steht vor der Tür. Was Landwirte jetzt beachten müssen und wie die Silierung zu erfolgreichen Ergebnissen führt, erfahren Sie hier von unseren AGRAVIS-Experten.

Nach den trockenen und heißen Sommern wie 2018 und 2019 sowie in diesem Jahr zumindest regional, variieren die Abreife der Maisbestände stark. So sind manche Flächen in sehr gutem Zustand, andere sind stark dürregeschädigt, manche schön grün, manche fast vollständig vertrocknet inklusive der Lieschen oder weisen abgeschnürte und herabhängende Kolben auf.

Viele Gründe für Unterschiede in Beständen

Teilflächenspezifische Variationen haben verschiedene Ursachen. Zum einen gibt es große Unterschiede je nach Regenverhältnissen und Bewässerungsmöglichkeiten. Auch innerhalb eines Bestandes treten Unterschiede durch variierende Bodenverhältnisse auf. Zum anderen ist der Aussaattermin und die Sorte von großer Bedeutung: Hat die Aussaat früh stattgefunden oder frühe Sorten wurden gewählt, sind die Pflanzen nun in der Abreife, bei einer späten Aussaat bzw. späten Sorten ist eine eingeschränkte Kornfüllung möglich. Da die Blüte weitestgehend im Juli stattfand, entging die Pflanze der Augusthitze, der Kolben ist ausgebildet. Aber auch unterschiedliche Kolbenentwicklungen in wenigen Metern Abstand sind zu beobachten, was die Häckselbedingungen erschwert.

Bestandteile der Abreifekontrolle

Es ist jetzt wichtig, die weitere Abreife von der Restpflanze und die Kolbenentwicklung zu beobachten und die Bestände teilflächenspezifisch im Blick zu behalten. Zur Prüfung der Bestände, inklusive deren Heterogenität, gibt es verschiedene Methoden.
Die Blätter, insbesondere das Kolbenblatt, können als Indikator genutzt werden, der anzeigt, ob die Pflanze noch lebt: ein hoher Grünanteil ist ein gutes Zeichen hierfür. Falls die Blätter jedoch blass, pergamentartig oder braun sind und das Kolbenblatt abgestorben ist, ist dies ein Hinweis, dass geerntet werden sollte.

Wann ernten?

Mit dem Gießkannentest kann die Vitalität der Pflanzen bestimmt werden. Dazu werden wenige Pflanzen im Bestand bewässert und nach 2-3 Tagen geprüft. Wenn die Pflanze wieder vitaler ist, sollte noch nicht geerntet werden. Ein zunehmender Anteil an vertrockneten Blättern bedeutet ein erhöhtes Risiko der Verholzung, eine schlechtere Verdichtbarkeit, eine zunehmende Anfälligkeit gegenüber Hefen, Schimmelpilzen und Sekundärinfektionen (Mykotoxine), sowie eine Minderung der Häckselqualität und des Futterwertes.
Um diesen Folgen entgegenzuwirken, sollte auch die TS-Entwicklung der Restpflanze und des Kolbens beobachtet werden. Dies kann mit dem Wringtest des Stängels geschehen, der eine Orientierung darstellt. Darüber hinaus kann der Kolben abgetrennt, das Verhältnis Kolben zu Restpflanze kalkuliert und der Kolben durchgebrochen und die Milchlinien beurteilt werden. Je kürzer die Milchlinien, desto weiter ist die Abreife. Eine weitere Methode zur Orientierung ist das Abpulen und Zerdrücken der Körner.
Zudem erleichtern Satellitenbilder, wie sie von der AbreifeInfo von NetFarming erstellt werden, die gezielte Beprobung für die TS-Bestimmung.

Konkrete Empfehlung zum Silagemanagement

Um eine optimale Maissilage zu gewährleisten, ist das Silagemanagement von großer Bedeutung. Hierzu zählen die Siloanlage, die Verdichtung und die Abdeckung. Beachtet werden sollte auch das Risiko von Restwasser im Stängel. Die Zielwerte für die TS der Maissilage von 28-35 Prozent sind anzustreben. Durch den trockenen Sommer ist in den Maispflanzen ein hoher Zuckergehalt vorhanden. Das bedeutet ein hohes Risiko für Nacherwärmung. Auch der hohe Besatz an Hefen und Pilzen sollte nicht außer Acht gelassen werden. Durch den Einsatz des Siliermittels BioCool kann diesen Risiken gezielt entgegengewirkt werden.

Wirkungen von BioCool

Ein konsequenter Einsatz von BioCool sorgt für eine Verbesserung der aeroben Haltbarkeit der Silage. Gleichzeitig wird die Milchsäuregärung oder -bildung gesteuert und die pH-Wert-Absenkung über den sekundären Stoffwechsel kontrolliert. Darüber hinaus werden die Verluste und auch das Mykotoxinrisiko reduziert. Die Milchsäure wird zu Essigsäure und Propylenglycerol (durchschnittlich 5-7g /kg TS) umgewandelt. In Bezug auf den Alkoholgehalt werden unerwünschte Hefen ausgeschaltet, dies bedeutet weniger Ethanol und ein deutlich geringeres Risiko für die Bildung von Ethylestern (Klebstoffgeruch).
BioCool zeigt außerdem positive Effekte beim Tier. Eine Verbesserung der Tiergesundheit, der Schmackhaftigkeit und die Unterstützung der Ketoseprophylaxe können durch den Einsatz bewirkt werden. Durch das Lösen von einzelnen Verbindungen zwischen den Rohfaserketten werden zusätzliche Eintrittspforten und Angriffspunkte für die Pansen MO geschaffen. Das verbessert die Verdaulichkeit der Silagen. In der Summe bedeutet der Einsatz von BioCool also auch eine Verbesserung der Futterwertkennzahlen.

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