2022 hat die AGRAVIS Pflanzenbau-Vertriebsberatung den digitalen Fachaustausch zum Thema Grünland etabliert. Auch in diesem Jahr gaben unsere Pflanzenbauberater:innen per Livestream bei Grünland Virtuell praktische Empfehlungen für das Grünlandmanagement 2023 und beantworteten Fragen, die im Vorfeld eingereicht werden konnten. Insgesamt hatten sich rund 300 Teilnehmende angemeldet.
Sie stehen als Milchviehbetrieb jedes Jahr erneut vor der Herausforderung, Ihr Grünland zum Frühjahr fit zu machen. In diesem Jahr beschäftigt Sie zudem die neue Agrarreform und die Ausweisung der roten Gebiete. Unsere Expert:innen gaben im Livestream praktische Empfehlungen.
Durchblick bei GAP-Reform und GLÖZ-Maßnahmen
Den Auftakt der Veranstaltung machte Imke Hansing, AGRAVIS Futterbau-Vertriebsberatung, mit umfassenden Ausführungen zu rechtlichen Rahmenbedingungen der GAP-Reform. Sie gab einen Überblick, wer und was genau von der Reform betroffen ist, welche Bestimmungen berücksichtigt werden müssen und mit welchen Folgen Betriebe rechnen müssen, wenn sie Vorgaben nicht einhalten.
Darüber hinaus widmete sich Hansing ausführlich den sogenannten GLÖZ-Maßnahmen, die für „Guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand“ stehen. Hier erläuterte die Beraterin die Rahmenbedingungen der drei für das Grünland entscheidenden Maßnahmen.
Grünland: Schäden, Unkräuter, Nachsaat und Co.
Stefan Wichmann, AGRAVIS Futterbau-Vertriebsberatung, blickte anschließend auf die aktuelle Situation im Grünland. Er zeigte Schäden in Grünlandflächen auf, die unter anderem durch Frost, Unkräuter oder Wildschweine bedingt sind und gab den Zuhörenden Handlungsempfehlungen. Daneben machte er deutlich, dass die permanente Kontrolle der Flächen auf Unkräuter und Ungräser wichtig ist. Denn nur so erreichen die Betriebe eine qualitativ hochwertige Futterernte. „Konsequente Narbenpflege dient der Vorsorge gegen Unkräuter und Herbizidmaßnahmen“, so der Fachmann. Wichmann demonstrierte, wann eine Nachsaat erforderlich ist, wie Landwirt:innen vorgehen sollten und wie sich die Nachsaat auf die Milchleistung auswirkt. Anschließend stellte er die passende praktische Lösung dafür – Plantinum Gräsermischungen mit ausschließlich empfohlenen Sorten und hohen Qualitätsstandards – vor.
„Der Dünger muss dorthin, wo er in Ertrag umgewandelt werden kann“
Im letzten Teil der Veranstaltung widmete sich Arne Klages, AGRAVIS Pflanzenbau-Vertriebsberatung, der Grünlanddüngung. Ausgehend von der aktuellen Situation mit hohen Düngemittelpreisen, neuen rechtlichen Vorgaben und den Einflüssen der Klimaveränderung gab er einen Überblick über die Fülle der notwendigen Nährstoffe und welche Hebel Landwirt:innen bewegen können, um die Stickstoff-Effizienz hochzuhalten. Anschließend widmete er sich der Kali-, Schwefel- und Kalkversorgung im Grünland und hielt fest: „Gülle allein ist für den Hochertragsbereich nicht ausreichend. Eine mineralische Ergänzung ist unabdingbar.“ Schließlich sind „gut ernährte Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten“, erklärte Klages und wies damit noch mal darauf hin, wie wichtig die mineralische Düngung ist. Einen Mehrwert generieren vor allem die Kalidüngung und die teilflächenspezifische Düngung mit NetFarming. Denn der Experte weiß, worauf es ankommt: „Der Dünger muss dorthin, wo er in Ertrag umgewandelt werden kann.“ Damit das gelingt, riet Klages den Landwirt:innen dringend zur Durchführung von Bodenanalysen.