Getreidefungizide 2020

Produktlandschaft im Wandel

Verschärfte Zulassungsanforderungen für Pflanzenschutzmittel, eine zunehmend politisierte Diskussion um Biodiversitätsauflagen oder die Debatte um ein Glyphosat-Verbot – die Hiobsbotschaften für den klassischen Pflanzenschutz scheinen nicht abzureißen. Umso wichtiger ist es für den Praktiker, den Überblick zu behalten und bewährte Strategien an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen.

Die gute Nachricht ist: Zur Saison 2020 stehen auch einige neue Lösungen zur Verfügung.
Die Auswirkungen der EU-Verordnung 1107/2009 werden zunehmend spürbar: Nicht nur die Identifizierung und Registrierung von neuen Aktivsubstanzen wird aufwendiger, sondern auch bereits zugelassene Wirkstoffe müssen sich im Rahmen der turnusmäßigen Wiederzulassung den verschärften Anforderungen stellen. Viele bewährte Wirkstoffe überspringen diese Hürden nicht. Daraus resultiert, dass sich alle Beteiligten immer öfter mit dem Wegfall von Pflanzenschutzmitteln auseinandersetzen müssen. Aktuelle Informationen zu betroffenen Wirkstoffen beziehungsweise Produkten gibt es hier von den AGRAVIS-Experten.

Getreidefungizide 2020

Im Bereich der interessanten Neuerungen ist an erster Stelle sicherlich die Zulassung des fungiziden Wirkstoffs „Revysol“ zu nennen. Revysol wird durch die BASF vermarktet und gehört zur Gruppe der Triazole. Im ersten Schritt werden revysolhaltige Produkte im Getreide zum Einsatz kommen. Mittelfristig erlaubt das Wirkungsspektrum aber einen breiten Einsatz in vielen relevanten Kulturen. Schaut man sich das Leistungsprofil des Solo-Wirkstoffs im Getreide an, so ist zunächst die sehr gute Wirkung auf Septoria tritici zu nennen. Selbst schwer bekämpfbare Populationen, wo andere Azole bereits deutliche Wirkungsminderungen zeigen (Stichwort „Azolshift“), werden gut kontrolliert.

Revysol zeigt ebenfalls eine Wirkung gegen den Erreger der Sprenkelkrankheit in der Gerste (Ramularia). Auch wenn durch den alleinigen Einsatz dieses Wirkstoffs nicht immer eine hundertprozentige Kontrolle zu erwarten ist, so wird er in Zeiten zunehmender Resistenzprobleme und des Wegfalls von Chlorthalonil eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung spielen. Die Rostleistung von Revysol ist gut, kommt aber nicht an die Wirkung seines Vorgängers Epoxiconazol heran. DTR und Netzflecken werden nur unzureichend erfasst. Hier müssen die Mischungspartner in den angebotenen Packgebinden beziehungsweise Fertigformulierungen das Wir- kungsspektrum abrunden.

Getreidefungizide 2020

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die langfristige Zulassung dieses Triazols sehr wichtig für die Kontrolle von pilzlichen Schaderregern ist, da viele andere Wirkstoffe aus dieser Gruppe mittelfristig den Markt verlassen werden. Dazu gehört beispielweise das Epoxiconazol und höchstwahrscheinlich auch das Tebuconazol. Mehr Informationen zu den Revysol-Packs und weitere Neuerungen zeigt die Tabelle.

Infos bei Eiko Tjaden, Telefon 0251 . 682-2574, eiko.tjaden@agravis.de

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