Die europäische Getreideernte 2019 hat in vielen Regionen Europas die noch im Juni prognostizierten guten Ergebnisse gebracht – aber leider nicht überall. Deutschland ist, was die Ernteleistungen anbelangt, zweigeteilt. Während der Süden und der Westen unseres Landes aufgrund der Niederschlagsverteilung und der Niederschlagsmenge im Vegetationsverlauf noch recht gut gedroschen hat, ist die Situation in Niedersachsen und den östlichen Bundesländern eine andere.
Und während auf EU-Ebene die Analysten Getreidezahlen zwischen 310 und 315 Millionen Tonnen diskutieren, die Weizenernte der Gemeinschaft auf über 144 Millionen Tonnen geschätzt wird und Frankreich das zweitbeste Weizenergebnis und die größte Braugerstenernte aller Zeiten feiert, finden wir uns mit unserer deutschen Ernte von circa 45 bis 46 Millionen Tonnen irgendwo im Niemandsland der Agrarstatistik wieder. Oder anders ausgedrückt: Wir sind insgesamt durchschnittlich. In Niedersachsen und in unseren östlichen Nachbarbundesländern reichen die Erträge häufig noch nicht einmal an den langjährigen Durchschnitt heran; die Landkarte der Getreideergebnisse gleicht eher einem bunten Flickenteppich als einem homogenen Bild.