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Startschuss für Spargelernte 2022 ist gefallen

AGRAVIS aktuell digital 2204

Auf Betrieben in Brandenburg und in anderen Gebieten hat die Spargelernte bereits begonnen. Beschleunigt hat den Start das günstige Märzwetter. Doch wie steht es in den übrigen AGRAVIS-Arbeitsgebieten? Wie viel Spargel holen die Betriebe voraussichtlich vom Feld? Und was macht eigentlich eine gute Anlage aus?


Kurz und knapp

  • Die Spargelernte hat in den AGRAVIS-Arbeitsgebieten bereits begonnen.
  • Rund 100 Kilogramm Spargel werden an etwa 60 Tagen pro Hektar und Tag durchschnittlich geerntet.
  • Ihren Maximalertrag können die Betriebe von ihren Flächen im dritten bis vierten Standjahr erwarten.
  • Trotz weiter steigenden Produktionskosten bleibt der Spargelpreis stabil oder wird nur leicht steigen.

Frank Uwihs, AGRAVIS-Experte für Sonderkulturen, gibt Antworten und verrät auch gleich, was der Spargel kosten wird.

In Brandenburg wurde schon der erste Spargel gestochen. Wie, Herr Uwihs, sieht es mit der Ernte in den übrigen Gebieten aus?

Uwihs: Die Spargelernte hat im gesamten AGRAVIS-Arbeitsgebiet begonnen. Unter den dreifach abgedeckten Anlagen, mit denen viele Betriebe arbeiten, hat die kräftige Märzsonne Gutes geleistet. Die Dämme unter den Folien wurden ordentlich aufgeheizt und der Spargel schoss hoch. Und zwar im gesamten Gebiet der AGRAVIS, also in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In den höheren Lagen und auf den nicht stark verfrühten Flächen dürfen wir in den nächsten Wochen mit dem Erntestart rechnen.

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Frank Uwihs, AGRAVIS-Experte für Sonderkulturen

Welche durchschnittlichen Erntemengen erwarten die Betriebe in diesem Jahr?

Uwihs: Zunächst einmal müssen wir abwarten, wie sich die wieder kühleren Temperaturen auf die Kulturen auswirken. Sollte es nochmal richtig kalt werden, hat das Einfluss auf die Erntemenge, weil der Spargel sich dann etwas ziert, aus der Erde zu kommen. Vor allem bei Grünspargelanlagen kann man sehr schnell sehen, ob es warm oder kalt ist. Aber auch Bleichspargelanlagen unter Folien mögen keinen Frost. Denn die empfindlichen Spargelköpfe, die zuerst herausschauen, können schnell Schaden nehmen. Eine Faustformel besagt, dass an ungefähr 60 Erntetagen etwa 100 Kilogramm Spargel pro Hektar und Tag auf den Feldern geerntet werden. Auf jungen und ertragsstarken Anlagen sind auch Erntemengen von 300 bis 400 Kilogramm Spargel pro Hektar und Tag möglich. Bei Kälte aber können es auch nur vergleichsweise magere 20 bis 50 Kilogramm Spargel pro Tag sein.

Was genau macht denn eine gute, ertragsstarke Anlage aus?

Uwihs: Ob eine Anlage gut ist, hängt unter anderem mit bestimmten Standortfaktoren wie Lage, Bodenverhältnisse, pH-Wert und natürlich Pflege zusammen. Einen idealen Standort für eine Spargelanlage zeichnet eine schnell erwärmbare Fläche, ein nährstoffreicher Boden und gute Wasserführung aus. Spargelanlagen als Dauerkultur stehen etwa acht Jahre auf der Fläche. Im Pflanzjahr baut der Spargel ein Wurzelsystem als Nährstoffspeicher für die kommenden Erntejahre auf. Im zweiten Standjahr wird etwa 14 Tage geerntet. Ab dem vierten Standjahr erreicht die Spargelanlage dann ihr optimales Alter und auch ihre höchsten Erträge. Als Maximalertrag sind bei gut entwickelten Anlagen Erträge zwischen sieben bis zehn Tonnen Spargel pro Saison möglich. Immer am 24. Juni ist „Spargelsilvester“, dann geht das Spargeljahr zu Ende und die Pflanzen müssen Kraft tanken für ihre nächste Saison.

Spargel ist gesund und ein Schlankmacher

  • Laut einer Umfrage der Technischen Universität München bringen seit Beginn der Pandemie rund 40 Prozent der befragten Bürger:innen durchschnittlich 5,6 Kilogramm mehr auf die Waage.
  • Spargel hat nicht nur wertvolle Vitamine und Nährstoffe, sondern ist auch kalorienarm. Pro 100 Gramm hat Spargel nur 16 Kilokalorien und besteht zu 93 Prozent aus Wasser.

Wie schätzen Sie die diesjährige Marktlage ein und welche Preise sind zu erwarten?

Uwihs: Wegen der deutlich gestiegenen Energiepreise und der auch ansonsten steigenden Preise, ist das Kaufverhalten der Verbraucher:innen schwer vorauszusagen. Und auch die Branche spürt die vielen Preisaufschläge wie etwa bei Düngemitteln. Trotz gestiegener Produktionskosten aber werden die Preise für Spargel in etwa auf Vorjahresniveau bleiben, je nach Sortierung und Qualität zwischen 11 und 16 Euro pro Kilogramm.

Nun Lust auf ein leckeres, gesundes und kalorienarmes Spargelmenü? Probieren Sie mal das hier aus:

Weißer Spargel in Folie gegart mit Thymian-Butter

Zutaten (für 2 Personen)

  • 12 Stangen weißer Spargel
  • 50 g Butter
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • etwas grobes Meersalz
  • ½ Bund Thymian
  • Alufolie

Die geschälten Stangen mit etwas Butter und je einer Prise Salz und Zucker auf Backpapier in Alufolie wickeln oder in einem Bratschlauch verpacken. Die Päckchen auf einem Backblech bei 200 °C Ober-/Unterhitze oder 180 °C Umluft für etwa 40 Minuten im Ofen garen. So bleiben die wertvollen Vitamine und Nährstoffe erhalten.

Quelle Rezept: Grünes Medienhaus