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Rote Vogelmilbe effektiv bekämpfen

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Die Rote Vogelmilbe wird häufig unterschätzt. Dabei kann ein Befall mit den daraus resultierenden Schäden den wirtschaftlichen Erfolg im Stall enorm beeinträchtigen. Mögliche Anzeichen sind die Übertragung von Krankheiten, Blutverlust, Stress, Abfall der Legeleistung, verschlechterte Eiqualität oder Federpicken, wobei der Verlust pro Henne und Durchgang je nach Befallsstärke mehrere Euro beträgt. Daher ist eine erfolgreiche Bekämpfungsstrategie entscheidend. Wir geben Tipps, wie diese in Ihrem Betrieb aussehen kann.


Kurz und knapp

  • Ein Befall mit der Roten Vogelmilbe kann bei Legehennen zu Blutverlust, Stress, Abfall der Legeleistung, einer verschlechterten Eiqualität oder Federpicken führen.
  • Um den Ektoparasit langfristig zu reduzieren, müssen Landwirt:innen alle Entwicklungsstadien bekämpfen.
  • Eine erfolgreiche Bekämpfung setzt sich daher aus mehreren Schritten zusammen: reinigen, desinfizieren und beschichten.

Die Rote Vogelmilbe ist ein weltweit vorkommender Ektoparasit und befällt Wirtstiere wie Legehennen und Elterntiere. Dabei liebt sie in unmittelbarer Nähe zum Wirt in geschützten Bereichen der Aufstallungsanlage (Nischen, Spalten und Ritzen). Zur Nahrungssuche bewegt sich die Milbe relativ zügig fort und legt auch weitere Entfernungen zurück. Die Blutaufnahme erfolgt vorwiegend in den Ruhephasen der Hennen, bei starkem Befall aber auch ganztägig.

Die Rote Vogelmilbe ist ein sogenannter temporärer Ektoparasit, der sein Wirtstier lediglich zur Nahrungsaufnahme aufsucht.

Lebenszyklus der Roten Vogelmilbe

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Lebenszyklus der Roten Vogelmilbe

Die Dauer des Lebenszyklus steht im direkten Verhältnis zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Bei optimalen Gegebenheiten (über 25 Grad) und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit (über 70 Prozent) beträgt dieser weniger als sieben Tage. Die Milbe entwickelt sich in mehreren Stadien. Nachdem sie aus dem Ei schlüpft, entwickelt sich die Larve über zwei Nymphenstadien zur adulten Milbe, die wiederum Eier legen kann. Bei dem Entwicklungszyklus sind die zwei Stadien der Nymphen und der adulten Milbe blutsaugend und somit schädlich für die Legehenne. In der Legehennenhaltung bestehen ganzjährig geeignete Bedingungen und ausreichend Wirtstiere, die die Entwicklung der Roten Vogelmilbe begünstigen. Aufgrund der starken Temperaturabhängigkeit ist vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten mit einem rasanten Anstieg der Population zu rechnen. Um diese langfristig zu reduzieren, müssen Sie alle Entwicklungsstadien bekämpfen.

So bekämpfen Sie den Parasiten

Bei allen am Markt befindlichen Methoden hat sich gezeigt, dass die vorbeugenden Maßnahmen am besten wirken und langfristig am kostengünstigsten sind. Für eine erfolgreiche Bekämpfung sind daher, beginnend in der Serviceperiode, mehrere Schritte notwendig.

1. Stall reinigen
Reinigen Sie die Stalleinheiten gründlich. Je nach Verschmutzungsgrad eignet sich dafür ein hochalkalischer Stallreiniger wie Desintec StallClean. Achten Sie darauf, alle möglichen Rückzugsorte der Milbe zu entdecken und säubern Sie sie entsprechend.

2. Desinfizieren
Wählen Sie den Wirkstoff bei der Desinfektion unbedingt zielorientiert. Dieser sollte gegen die Eier der Roten Vogelmilbe wirken (z. B. Desintec FL des Allround Pro). Dieses Mittel hat eine breite Wirkung gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasitendauerstadien, wie z. B. Milbeneier. Durch die parasitäre Wirkung bekämpft das Mittel die Milbeneier und somit das erste Entwicklungsstadium der Roten Vogelmilbe effektiv.

3. Beschichten
Nachdem Sie die Flächen desinfiziert und abgetrocknet haben, beschichten Sie die Anlage mit einem synthetisch hergestellten Siliciumdioxid. Dazu vermischen Sie die Produkte vorrangig mit Wasser und sprühen diese anschließend mit einer geeigneten Ausbringtechnik auf die Oberfläche des Anlagensystems. Die Produkte basieren auf einem physikalischen Wirkungscharakter: Sie entziehen die Lipide aus der Hautschicht der Roten Vogelmilbe, sodass die Milbe schließlich austrocknet. Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Produkte kann dadurch der Milbendruck im belegten Stall entscheidend minimiert werden.

Augen auf während des gesamten Durchgangs

Betriebe müssen die Population der Roten Vogelmilbe über den gesamten Durchgang kontrollieren. Handeln Sie schnell, wenn neue Populationen entstehen und suchen Sie zunächst nach dem Ursprung. Es ist sinnvoll, lokale kritische Kontrollpunkte (z. B. Kotbelüftung, U-Eisen) im Anlagensystem zu behandeln, um den Befall über den gesamten Produktionszyklus so gering wie möglich zu halten. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Produkte präzise und effektiv auftragen, um die Rote Vogelmilbe erfolgreich zu bekämpfen. Es wird Ihnen nicht gelingen, die Milbe auszurotten. Aber es ist möglich, den Druck auf ein Minimum zu reduzieren, sodass Gesundheit und Leistung der Tiere nicht beeinträchtigt werden.

Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen.

Weitere Informationen gibt es bei…

Christian Twehues, Produktmanagement Desintec
Telefon: 0251 682-1144
E-Mail: christian.twehues@profuma.de
www.desintec.de