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Pflanzenschutz im Herbst

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Ackerfuchsschwanz, Windhalm oder Trespe: Auf Standorten mit Schadgräsern ist eine Herbstbehandlung empfehlenswert. Welche Strategie bringt auch in Sondersituationen wie Feuchtigkeitsmangel die besten Erfolge mit sich? Was ist beim Einsatz von Bodenherbiziden zu beachten? Alle Antworten und Tipps in der Übersicht.


Kurz und knapp

  • Auf Standorten mit Schadgräsern wie Ackerfuchsschwanz, Windhalm oder Trespe empfiehlt sich eine Pflanzenschutzbehandlung im Herbst.
  • Auf Problemstandorten mit Ackerfuchsschwanz ist eine alleinige Herbstbehandlung nicht immer ausreichend. Für die Gesamtstrategie ist diese Maßnahme jedoch unverzichtbar.
  • Trespen sind vornehmlich in pfluglosen Anbauverfahren ein Problem. Falls möglich, bietet der Pflugeinsatz eine sichere Bekämpfungsmethode, da die Samen im Boden relativ schnell ihre Keimfähigkeit verlieren.
  • Einsatz von Bodenherbiziden: Eine Altverunkrautung wird durch die Herbizde nicht ausreichend erfasst. Daher muss mit einem sauberen Acker gestartet werden.

Durch eine Behandlung im Herbst wird die Konkurrenz für die Kulturpflanze bereits frühzeitig minimiert. Darüber hinaus können resistenzgefährdete Wirkstoffgruppen geschont werden. Die besten Wirkungsgrade gegen Ackerfuchsschwanz werden bei Spritzungen bis maximal zwei Tage nach der Saat erzielt. Auf Standorten, bei denen es vorwiegend um die Bekämpfung von Windhalm geht, ist der Einsatz von Bodenherbiziden bis zum 2-Blattstadium des Schadgrases möglich. Hier gilt allerdings: Je früher desto besser. Ist die Bodenoberfläche zum Zeitpunkt der Applikation bereits ausgetrocknet, helfen Tauphasen in den Morgenstunden, um die Bodenwirkstoffe ohne große Staubaufwirbelung auszubringen und eine bessere Anhaftung am Boden zu erreichen.

Windhalm wird mit den empfohlenen Produkten bzw. Kombinationen in der Regel sicher erfasst. Auf Problemstandorten mit Ackerfuchsschwanz ist eine alleinige Herbstbehandlung nicht immer ausreichend. Trotzdem ist diese Maßnahme für die Gesamtstrategie unverzichtbar. Ein wichtiger Baustein bei der Gräserkontrolle war in der Vergangenheit der Einsatz glyphosathaltige Herbizide vor der Saat. Im Zuge der Neufassung der Pflanzenschutzanwendungsverordnung wurden die Auflagen für den Einsatz dieses Wirkstoffs deutlich verschärft.

Details zu diesen und weiteren Änderungen finden Sie auf der Homepage der jeweiligen Landwirtschaftskammer:

Was ist sonst noch wichtig?

Schon vor der Saat auf Schnecken und ab dem Auflaufen der Bestände auf Blattläuse achten.

Alle weiteren Informationen zu den verschiedenen Einsatzszenarien gibt es in der Pflanzenbauempfehlung Herbst 2021

Grundsätzliches zum Einsatz von Bodenherbiziden

  • Auf eine gute Saatgutablage und ausreichende Bodenbedeckung achten (ca. 2,5 bis 3 Zentimeter Saattiefe).
  • Abgetrocknete, klutige Böden nach der Saat und vor der Herbizidmaßnahme anwalzen (abgesetztes Saatbett).
  • Eine Altverunkrautung wird durch die Herbizde nicht ausreichend erfasst. Daher muss mit einem sauberen Acker gestartet werden.
Schwerpunkt: Kontrolle von Ackerfuchsschwanz
  • Frühsaaten vermeiden: Eine Verschiebung des Saattermins von Mitte September auf Mitte Oktober reduziert den Auflauf des Ackerfuchsschwanz (AFU) um bis zu 70 Prozent.
  • Grundbodenbearbeitung rechtzeitig durchführen, damit der AFU noch vor der Saat auflaufen kann und bereits aufgelaufene Gräser vor der Saatbettbereitung mit Glyphosat behandeln (falls möglich).
  • Falls kein Glyphosat-Einsatz möglich ist, muss die Bodenbearbeitung so geplant werden, dass zur Saat kein vitaler AFU vorhanden ist (Pflugeinsatz / mechanischer Bearbeitungsgang direkt vor der Aussaat).
  • Vorauflaufbehandlung direkt nach der Aussaat
Sondersituation: Komplett ausgetrockneter Oberboden und keine Feuchtigkeit in Aussicht
  • Axial / Traxos wirken auf der Fläche noch sicher: Einsatz einer Blatt-Boden-Kombination (z. B. 0,6 l/ha Herold SC + 0,9 l/ha Axial) im Nachauflauf-Herbst bei feuchten Bedingungen (Ungras mit 2-3 Blättern). Diese Strategie sollte aber nur bei starker Trockenheit eingesetzt werden. Ist der Boden „halbwegs“ feucht (auch intensive Tauphasen helfen), bieten Spritzfolgen (VA + blattaktive Nachlage) die höchste Wirkungssicherheit.
  • Bekannte Minderwirkungen bei blattaktiven Gräserherbiziden: Nicht drillen! – warten bis ausreichend Bodenfeuchte für gute Wirkungsgrade der Bodenherbizide vorhanden bzw. in Aussicht ist.
Problemungras Trespe
  • Trespen sind vornehmlich in pfluglosen Anbauverfahren ein Problem. Falls möglich, bietet der Pflugeinsatz eine sichere Bekämpfungsmethode, da die Samen im Boden relativ schnell ihre Keimfähigkeit verlieren.
  • Der Glyphosat-Einsatz vor der Saat ist auch bei Trespen eine effektive Bekämpfungsmethode.
  • Bekämpfung in der Kultur: Herbizide mit Flufenacet (z.B. Herold; Aufwandmengen analog Fuchsschwanz-Bekämpfung) im Vorauflauf (direkt nach der Saat) und Nachlage im Frühjahr (z. B. Avoxa, Broadway, Attribut)
  • Trespe ist in Wintergerste nur unzureichend kontrollierbar, da keine blattaktiven Herbizide zur Verfügung stehen.
Neue Produkte / Packs

BASF:

  • Pontos (100 g/l Picolinafen + 240 g/l Flufenacet)
  • Quirinus (50 g/l Picolinafen + 240 g/l Flufenacet)
Bayer:
  • Mateno Duo (500 g/l Aclonifen + 100 g/l Diflufenican)
    Vertrieb als Mateno forte Set in Kombination mit Cadou SC (500 g/l Flufenacet)

Weitere Informationen gibt es bei der AGRAVIS Pflanzenbau-Vertriebsberatung unter Telefon 0251 682 2368.