Humusaufbau fördern und Kohlenstoff im Boden binden Humusaufbau-Programm „Zukunft Erde“ vereint Landwirtschaft und Klimaschutz

Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet ab diesem Jahr das Programm „Zukunft Erde“ an. Ziel ist es, den Aufbau von Humus auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu fördern. Kooperationspartner der AGRAVIS ist die RWA Raiffeisen Ware Austria AG, die mit „Zukunft Erde“ vor eineinhalb Jahren in Österreich erfolgreich gestartet ist.
Kurz und knapp
- Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet ab diesem Jahr das Humusaufbauprogramm „Zukunft Erde“ an.
- Das Programm richtet sich sowohl an konventionell als auch biologisch wirtschaftende Ackerbaubetriebe.
- Sollte der Humusaufbau und damit die Bindung von CO2 erfolgt sein, erhalten die Betriebe einen CO2-Herkunftsnachweis.
- Neben positiven Klimaeffekten bietet ein hoher Humusgehalt der Landwirtschaft zahlreiche Vorteile, wie eine verbesserte Wasser- und Nährstoffspeicherung, ein aktives und vielfältiges Bodenleben sowie einen stärkeren Erosionsschutz.
Anna Baumgärtel, Business Development Managerin im Pflanzenbau, erklärt das Konzept, die Rolle der AGRAVIS und warum das Programm so bedeutend ist.
Welches Konzept, Frau Baumgärtel, steht hinter dem Programm „Zukunft Erde“ und an welche landwirtschaftlichen Betriebe richtet es sich?
Anna Baumgärtel: Das Programm richtet sich sowohl an konventionell als auch biologisch wirtschaftende Ackerbaubetriebe. Wer teilnehmen möchte, sollte dafür mindestens sechs Jahre einplanen, um eine langfristige Kohlenstoffspeicherung zu gewährleisten. Interessierte Landwirt:innen können sich über Delos, AGRAVIS NetFarming oder Acker24 anmelden. Ist das erfolgt, werden zunächst vor Ort GPS-basierte Bodenproben entnommen und der aktuelle Humusgehalt auf der Fläche bestimmt. Die Analysen schicken wir dann an die LUFA oder Eurofins. Die zweite Beprobung erfolgt frühestens nach drei Jahren – dann wird der Humusgehalt erneut ermittelt. Sollte der Humusaufbau und damit die Bindung von CO2 nach 6 Jahren erfolgt sein, erhalten die landwirtschaftlichen Betriebe durch den Verkauf von CO2-Herkunftsnachweisen eine finanzielle Gegenleistung. Die Höhe des Erlöses ist abhängig vom CO2-Marktpreis zum jeweiligen Zeitpunkt.
Wie unterstützt die AGRAVIS Landwirt:innen, die an dem Programm teilnehmen?
Anna Baumgärtel: Damit Landwirt:innen einen Humusaufbau auf ihren Flächen erreichen, bietet die AGRAVIS im genossenschaftlichen Verbund Produkte und Beratung zu Humusaufbau und für regenerative Landnutzungskonzepte an. Die Beratung ist dabei ein sehr wichtiges Element. Perspektivisch wollen wir gemeinsam angepasste Anbausysteme entwickeln sowie planen und zur Optimierung der bisherigen Betriebszweige im Sinne der regenerativen Landwirtschaft – einem System landwirtschaftlicher Grundsätze und Praktiken, mit denen das Ökosystem des Betriebes gestärkt werden soll – beraten.
Stichwort regenerative Landwirtschaft. Warum ist das Humusaufbauprogramm für Natur und Landwirtschaft und damit auch für die AGRAVIS so wichtig?
Anna Baumgärtel: Wir als AGRAVIS setzen uns für eine Landwirtschaft ein, die die Artenvielfalt fördert, dem Klimawandel CO2-Bindungsmaßnahmen entgegensetzt und soziale, ökologische und ökonomische Ressourcen erhält. Zudem verfolgen wir das Ziel, eine betriebswirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft mit Natur-, Umwelt- und Klimaschutz zu vereinen.
In dem Programm „Zukunft Erde“ widmen wir uns dem Boden: Ziel ist es, die Qualität zu verbessern und das Bodenleben zu aktivieren, um damit eine Humusanreicherung zu fördern. Denn um eine Treibhausgasneutralität zu erreichen, ist eine kontinuierliche Bindung von CO2 aus der Atmosphäre unerlässlich, was einerseits eine große Aufgabe, aber andererseits eine riesige Chance für Land- und Forstwirtschaft bietet. Hier kann eine humusfördernde beziehungsweise regenerative Landwirtschaft als ein wirksamer Hebel dienen, um CO2 aus der Atmosphäre zu reduzieren und als Kohlenstoff im Boden zu binden. Da Böden weltweit als der größte Speicher für organischen Kohlenstoff gelten, sind sie für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung. Neben diesem positiven Klimaeffekt bietet ein hoher Humusgehalt aber auch der Landwirtschaft zahlreiche Vorteile, wie eine verbesserte Wasser- und Nährstoffspeicherung, ein aktives und vielfältiges Bodenleben sowie einen stärkeren Erosionsschutz. Der fruchtbarere Boden gewährleistet zudem gesunde Pflanzen und damit eine höhere Ertragssicherheit.
Weiterführende Informationen ...
zu den Themen Humusaufbau und zum Programm selbst gibt es unter
Telefon 0251 682-2368 und unter
Telefon 0511 8075-3525.