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Gutes Wasser für gesunde Tiere

AAD Schwein

Tränkwasser gilt als das wichtigste Futtermittel für Tiere. Deshalb müssen Betriebe das Tränkwasser sauber halten. Denn ein Biofilm im Leitungssystem kann dafür sorgen, dass sich pathogene Keime bilden, vermehren und übertragen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Tränkesystem in drei Schritten reinigen.


Kurz und knapp

  • Ein Biofilm im Leitungssystem kann die Bildung, Vermehrung und die Übertragung von pathogenen Keimen begünstigen.
  • Daher sollten Betriebe die Hygiene des Tränkwassers regelmäßig überprüfen.
  • Die Reinigung eines Tränkesystems erfolgt in drei Schritten: Grundreinigung, alkalische Reinigung, Leitungsdesinfektion.

Ein Biofilm ist eine Lebensgemeinschaft von Mikroorganismen und kann Bakterienarten, wie zum Beispiel Escherichia coli, Staphylococcus aureus und Streptococcus pneumoniae, einbetten. Er wächst entgegen weit verbreiteten Annahmen rückwärts im Leitungssystem und arbeitet sich von der Entnahmestelle – zum Beispiel vom Beißnippel im Stallabteil – zur Wasserquelle hin.

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Tränkesystem reinigen: Schutz vor krankheitserregenden Keimen

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Mit einem Endoskop werden die Leitungen kontrolliert und ein vorhandener Biofilm sichtbar gemacht.

Temperaturen von 20 bis 30 Grad Celsius und die Zugabe von Wasserzusätzen wie Entwurmungsmitteln, Medikamentierungen, Impfungen und Säuren in Tierställen fördern das Wachstum der Bakterien zusätzlich. Ist das Tränkwasser mit pathogenen Keimen belastet, können die Tiere zum Beispiel erkranken, ihre Tageszunahmen sinken oder es bilden sich Salmonellen oder Nekrosen. Landwirt:innen müssen ihr Tränkesystem daher regelmäßig reinigen und desinfizieren, um ihre Tiere gesundzuhalten. Die Expert:innen von Desintec erklären, wie es geht.

Grundreinigung als Basis

Die Grundreinigung eines Tränkesystems erfolgt in drei Schritten:

  • 1. Grundreinigung
  • 2. Alkalische Reinigung
  • 3. Leitungsdesinfektion

Schritt eins: Das Leitungssystem grundreinigen

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Das DWS erzeugt Wasser- und Druckluftimpulse und löst so grobe Verunreinigungen.

Der erste Schritt ist die Grundreinigung. Sie kann grundsätzlich in allen Leitungssystemen durchgeführt werden, wobei ein Zirkulationssystem einfacher zu reinigen ist als ein System mit Stichleitungen. Im Prinzip kann aus fast jedem System mit wenig Aufwand ein Zirkulationssystem gebaut werden. Dazu wird zum Beispiel bei einem in Reihe angeordneten System der letzte Beißnippel mit einem Anschluss für einen Wasserschlauch ausgetauscht. An dieses Zirkulationssystem wird dann mithilfe des passenden Übergangs ein Druckluft-Wasser-Spülgerät (DWS) angeschlossen.

Wenn Strom, Wasser und Druckluft am DWS angebracht sind, können Wasser und Druckluftimpulse ausgesendet werden. Diese Impulse lösen grobe Verunreinigungen durch Biofilme und anorganische Ablagerung wie Eisen und Mangan.

Schritt zwei: Leitungsnetz mit alkalischem Reiniger säubern

Im zweiten Schritt lässt man einen alkalischen Kaltwasserreiniger (wie Desintec AH-Tec) im Leitungsnetz zirkulieren. Dieser kann über einen Medikamentendosierer oder eine einfache Pumpe eingebracht werden. Der Reiniger wird zu einem Prozentsatz von 1 bis 5 Prozent, je nach Verschmutzungsgrad, dosiert. Er sollte für insgesamt 60 Minuten im Leitungsnetz bleiben und zweimal 15 Minuten lang zirkuliert werden, damit sich hartnäckige organische Rückstände lösen. Anschließend werden die Leitungen mit klarem Wasser gespült, um alle Rückstände aus dem Leitungssystem zu entfernen.

Schritt drei: Leitungssystem desinfizieren

Im dritten Schritt wird das Leitungssystem desinfiziert. Dabei wird ein säurehaltiges Desinfektionsmittel (zum Beispiel Virkon H2O) mit einer Dosierung von 1 Prozent ins Leitungsnetz eingebracht. Diese Desinfektion muss, ähnlich wie der alkalische Reiniger, 30 Minuten im Leitungsnetz bleiben und gelegentlich umgepumpt werden. Anschließend wird das Leitungsnetz erneut mit Klarwasser gespült.

Nach dieser Grundreinigung des Leitungsnetzes können Landwirt:innen kontinuierliche Wasserdesinfektions- und Reinigungsverfahren anwenden. Eine effektive Möglichkeit ist der Einsatz von Chlordioxid in geschlossenen Leitungsnetzen. Der Wirkstoff Chlordioxid, wie in Desintec Chlordioxid Tabs, besitzt eine hohe antimikrobielle Wirksamkeit gegenüber Bakterien, Viren, Pilze und Algen. Chlordioxid tötet alle Mikroorganismen zuverlässig ab, baut zudem den vorhandenen Biofilm vollständig ab und vermeidet dessen Neubildung.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

Weitere Infos gibt es bei …

Christian Twehues, Produktmanagement Desintec
Telefon 0173 9642919
E-Mail christian.twehues@ desintec.de

www.desintec.de
agrav.is/podcast: Thema Stallhygiene - Den Stall richtig reinigen und desinfizieren