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Grünland vor dem zweiten Schnitt düngen

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Das Grünland hat keine Pause: Direkt nach dem ersten Schnitt wird der zweite Schnitt aufgebaut. Regional überzeugte die erste Grünlandernte in Menge und Qualität leider weniger. Erste Analysen weisen teilweise sehr geringe Rohproteingehalte aus. Für Landwirtinnen und Landwirte ist eine gut überlegte Düngestrategie also unabdingbar. Grünland-Expertin Imke Hansing weiß, welche Weichen für den Folgeaufwuchs gestellt werden müssen, um Defizite in der Grundfutterversorgung auszugleichen.


Kurz und knapp

  • Der erste Schnitt konnte teilweise in Qualität und Menge nicht überzeugen. Daher ist eine optimale Grünlandvorbereitung auf den zweiten Schnitt umso wichtiger.
  • AGRAVIS-Expertin für Futterbau Imke Hansing kennt die Vorteile der Schwefeldüngung und erklärt, worauf es jetzt ankommt.

Der erste Schnitt wurde von der Witterung im Frühjahr stark beeinflusst. Die kühlen Temperaturen bremsten die Freisetzung von Nährstoffen und die Entwicklung der Pflanzen. Einige Bestände konnten aufgrund der Wetterlage ihre Mineraldünger-Strategie nicht nach Plan umsetzen. „Umso wichtiger ist es jetzt nach dem ersten Schnitt, optimale Bedingungen für den Folgeaufwuchs zu schaffen und die Grundfutterversorgung zu sichern. Zwischen den Nutzungen müssen Landwirt:innen die entsprechenden Pflegemaßnahmen beachten und ihre Gräser jetzt bedarfsgerecht ernähren“, erklärt AGRAVIS-Expertin Imke Hansing.

Info: Grundfutterleistung steigern

Mithilfe der Schwefeldüngung steigern Landwirtinnen und Landwirte die Grundfutterleistung ihrer Ernte und optimieren die N-Bilanz. Je nach Ertragslage liegt der Netto-Bedarf im Grünland zwischen 20 und 40 kg S / ha und Jahr.

Damit sich die Bestände schnell regenerieren und wieder austreiben, sollten Grünlandbetriebe eine mineralische Startgabe einsetzen. Auch spielt Schwefel eine bedeutende Rolle bei der Düngung. „Der gedüngte Stickstoff wird von den Pflanzen effizienter aufgenommen und verbessert die Silagequalität. Außerdem ist Schwefel ein wichtiges Nährelement für Pflanzen und Tiere. Es wird auch benötigt, um Eiweiß aufzubauen. Damit bildet es die Grundlage für die Milchproduktion“, hebt Imke Hansing die Vorteile der Schwefeldüngung hervor.

So versorgen Sie Ihre Pflanzen mit Schwefel:

  • Humusgehalt: Ein Mangel ist wahrscheinlich, wenn der Humusgehalt unter 2 Prozent liegt und der Boden sandig und biologisch inaktiv ist.
  • Lufteintrag: Durch reduzierte Ausstöße in der Industrie in den 1990er Jahren auf unter 10kg/ha und Jahr gesunken.
  • Organische Dünger: Der in organischen Düngern enthaltene Schwefel wird erst bei Bodentemperaturen von über 8° C von Bodenorganismen in Sulfat umgewandelt und damit pflanzenverfügbar. Deutliche Wirkung zeigt dieser Schwefel ab dem dritten Schnitt.
  • Mineralische Dünger: Zu Vegetationsbeginn sollte bereits eine Schwefelkomponente gefallen sein. Versuche zeigen, dass eine kontinuierliche Versorgung der nachfolgenden Schnitte die Qualität deutlich verbessert.

Die Dünge-Empfehlung der Expertin:

  • Sichern Sie Ihre Schwefelversorgung im intensiven Grünland und Feldfutterbau zum zweiten Schnitt mit einem kombinierten Stickstoff/Schwefeldünger ab.
  • Denken Sie an den rechtzeitigen Folgeschnitt (XF 220-240 g/kg TM).
  • Vermeiden Sie Proteolyse (Eiweißabbau) durch Anwelken und Gärung.
  • Sichern Sie den Gärprozess mit Siliermitteln ab z. B. SiloFerm oder BioCool (weitere Infos unter www.silierung.de).

Weitere Infos gibt es bei …

Imke Hansing, AGRAVIS-Expertin für Futterbau
Telefon 0251 682-2368
E-Mail imke.hansing@agravis.de