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Frisches, trockenes Stroh und Heu dank der richtigen Schutzvliese

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Um Ihr Stroh und Heu möglichst gut und lange frisch und trocken zu halten, sollten Sie die richtigen Schutzvliese nutzen. Die sorgen für beste Qualität des Erntegutes bis zum Einsatz im Stall. Jan Witthinrich, AGRAVIS-Experte für Folien, Netze und Garne für Ihre Ernte, erklärt im Interview, warum Vliese die bessere Alternative zu Silofolien und Planen sind.


Kurz und knapp:

  • Vliese sind die bessere Alternative zu Silofolien und Planen beim Schutz von Heu und Stroh.
  • Sie sorgen für beste Qualität vom Erntegut bis zum Einsatz im Stall.
  • Der AGRAVIS-Experte Jan Witthinrich erläutert die Vorteile und Varianten von Schutzvliesen.

Herr Witthinrich, wie halte ich mein Stroh und Heu trocken und frisch im Lager?

Jan Witthinrich: Regen und Schwitzwasser setzen Heu und Stroh am meisten zu. Silofolien und Planen schützen zwar perfekt gegen Regen, aber unter ihnen schwitzt das Erntegut und lässt Pilze wachsen. Silofolien sind außerdem nicht für Windschlag gebaut. Flatternde Folien brechen an den Faltstellen auf und geben den Weg für Regenwasser frei.

Wie sehen die Alternativen aus?

Witthinrich: Vliese sind völlig anders aufgebaut. Mit feinen Fäden leiten sie Regenwasser ab, lassen aber Luft passieren. Stroh und Heu können somit aufatmen.

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Bild 1: Legen Sie die Miete möglichst in Windrichtung sowie Nord-Südrichtung an.

Wie dick muss gutes Vlies sein?

Witthinrich: Für eine gute Durchlüftung hat sich ein Flächengewicht von 130 gr/qm bewährt. Schwerere Vliese sind zu dicht und leiten zu wenig Frischluft an das Erntegut. Stroh und Heu werden dann muffig.

Ist das Vlies dann reißfest genug, um jahrelang über den Ballen gespannt zu werden?

Witthinrich: Tatsächlich ist das Vlies enorm reißfest. Es lässt sich robust über die Miete ziehen und arbeitet selbst nach Jahren noch zuverlässig.

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Bild 2: Beachten Sie Abstand zu Bäumen und Hecken.

Wie lege ich die Miete am besten an?

Witthinrich: Stroh und Heu mögen eine frische Brise. Legen Sie die Miete möglichst in Windrichtung sowie Nord-Südrichtung an, damit es von der Luftbewegung profitiert und keine Hitze sammelt (vgl. Bild 1). Halten Sie Abstand zu Bäumen und Hecken (vgl. Bild 2).

Es gilt die Faustformel.: Die Dachneigung der Miete sollte mindestens 45 Grad betragen. So wird das Vlies zur Regenrutschbahn (vgl. Bild 3). Auf strammen Vliese fließt Regenwasser am schnellsten ab (vgl. Bild 4). Vliese lassen Sich einfach per Klettbändern und Sandsäcken beschweren. Ein Meter Klettband hält über 50 Kilogramm Gewicht – weit mehr als man braucht (vgl. Bild 5).

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Bild 3: Eine Dachneigung von mindestens 45 Grad ist ideal.

Welche Vliestypen gibt es?
Witthinrich: Zwei Typen lassen sich einfach unterscheiden:

1. Feine, lange Endlosfasern lassen Regenwasser wie auf einer Rutschbahn nach unten sausen. Das Vlies hellt nach Regen schnell wieder auf. Naturfasern sind hier das Vorbild. Beide Seiten des Vlieses leiten Wasser perfekt ab. Mit 130gr/qm ist der Idealpunkt von hoher Reißkraft bei maximaler Luftdurchlässigkeit erreicht. Geschafft wird diese Faserstruktur „Made in Austria“ einzig im Toptex®-Werk, Österreich, das sich auf Vliese für Stroh, Heu, Kartoffeln und Hackschnitze spezialisiert hat. Die AGRAVIS ist seit Langem Partner von Toptex® und bietet deren Produkte zum Siloschutz an.

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Bild 4: Strammen Sie die Vliese fest, damit Regenwasser abläuft.

2. Kurzfaserige Stapelvliese sind thermisch verfestigt. Diese Verbindung verliert jedoch im Laufe der Zeit an Kraft. Mit ihrer rauen Faseroberfläche halten sie die Wassertropfen länger fest. Sie bleiben länger feucht. Um auf eine akzeptable Reißkraft zu kommen, brauchen sie ein Mindestgewicht von 140 gr/qm, das aber die Entlüftung behindert. Nur eine Seite der Stapelvliese dient der Regenableitung. Sie muss unbedingt nach oben zeigen.

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Bild 5: Vliese lassen Sich per Klettbändern und Sandsäcken beschweren.

Wie kann man die Vliese entsorgen?

Witthinrich: Toptex® -Vliese lassen sich prima sammeln und wiederverwerten. Gesammelt wird im genossenschaftlichen Verbund zum Beispiel gemeinsam mit unseren Fachleuten aus dem Bereich Folien, Netzen und Garnen. Wir helfen gerne bei der Entsorgung der Vliese nach einem langen Leben bei Wind und Wetter auf Ihrem Silo.

Weitere Informationen gibt es bei …

Jan Witthinrich, Ansprechpartner für Folien, Netze und Garne
Telefon: 0251 682-2310
E-Mail: jan.witthinrich@agravis.de