Ort Finden myfarmvis Login Karriere Kontakt Raiffeisenmarkt.de Facebook Twitter Instagram Xing YouTube WhatsApp LinkedIn Newsletter myfarmvis Expert Drucken Teilen Exyterner Link Deutsch English Uhrzeit Video Hinzufügen
Zurück zur Übersicht

Sensoren überwachen Temperatur im Stall

AAD

Um die Temperatur in den eingelagerten Strohballen zu überwachen, setzte der Betrieb Große Kintrup im Münsterland erstmalig das Haytech-System ein. Als die ersten Ballen verarbeitet waren, wurden einige Temperaturmesssonden frei. Wo er diese noch einsetzt, verrät Mitarbeiter Felix Meyer im Interview.


Kurz und knapp

  • Der Milchviehbetrieb Große Kintrup im Münsterland überwachte 2022 erstmals die Temperatur in den eingelagerten Strohballen mit dem Haytech-System.
  • Als die ersten Ballen verarbeitet waren und Temperaturmesssonden frei wurden, überlegte Mitarbeiter Felix Meyer, wo er sie noch einsetzen könnte.
  • Wie die Sonden auf dem Betrieb dabei helfen, kritische Bereiche im Blick zu behalten, erfahren Sie im Interview.

Herr Meyer, wo bzw. wie haben Sie die freien Messsonden genutzt?

Felix Meyer: Als erstes fielen mir Stall und Kälberiglus ein. Wir wollten wissen, ob uns das System dort wichtige Informationen liefern kann. So beobachten wir im alten Stall immer wieder, dass die Tiere bestimmte Bereiche meiden bzw. bevorzugen, und zwar ganz anders, als wir uns vorstellen. Wir vermuteten, dass die Temperatur eine Erklärung liefern könnte. Die freien Sonden haben wir dann dort angebracht. Natürlich immer so, dass sich die Tiere nicht verletzen konnten und auch nicht direkt an die Sonden kamen.

Sie sprechen damit auch das Thema Hitzestress an?

Meyer: Ja. Wir wissen, dass Kühe bereits ab 20 Grad unter Hitzestress leiden. Die Sonden messen die Temperatur tagsüber und nachts jeweils einmal pro Stunde. Sie zeichnen auf, wie sich die Temperatur in Abhängigkeit der Luftführung verändert. In der App verfolgten wir dann den Verlauf. Im Ergebnis konnten wir die Ventilatoren besser steuern, wussten genau, wann, welcher, wo und wie stark laufen muss. Das war wesentlich effizienter und zielgerichteter. Kleiner Nebeneffekt: Das spart Kosten und Energie.

AAD
Das Team vom Milchhof Große Kintrup: vorne: die Auszubildenden Antonia Schulze Havixbeck und Felix Peperhove, hinten: Herdenmanagerin Marie Wehly und Mitarbeiter Felix Meyer.

Nutzen Sie die Sonden auch in der kalten Jahreszeit?

Meyer: Was im Sommer für die Ventilatoren gilt, gilt im Winter für die Jalousien. Auch hier helfen uns die Temperaturinfos. Dazu haben wir in der App von Hitze- auf Kältealarm umgestellt. Gerade in der Übergangszeit war das sehr hilfreich. Wurde die Temperatur kritisch, gab es einen Alarm per SMS und es wurde beispielsweise nicht vergessen, die empfindliche Robotertechnik oder die Wasserschläuche bei den Kälbern rechtzeitig vor Frost zu schützen. Informationen über Zugluft bei Kälte bzw. Frost liefert die App ebenfalls. Oder auch: Wie ändert sich die Temperatur in der Nacht, wenn niemand vor Ort ist? Wie kalt wird es wirklich im Gruppeniglu bei den Kälbern? Und müssen wir mit Kälberdecken vorsorgen? All diese Informationen erhalten wir per App und können rechtzeitig handeln.

AAD
Mit der Lanze will der Betrieb beobachten, ob die Rübenschnitzel im Schlauch auch bei starken Schwankungen der Außentemperaturen stabil bleiben.

Wo setzen Sie die Sonden noch ein?

Ursprünglich war die Idee, die drei Meter lange Lanze in unserem Silo zu nutzen. Da es nicht hoch genug ist, ließ sich die Lanze allerdings nur horizontal in den obersten 30 Zentimetern reinstechen. Aufgrund der starken Verdichtung war dies aber nur mit viel Mühe und einer zweiten Hand möglich. Daher haben wir uns entschieden, die Lanze in unseren Zuckerrübenschlauch zu stechen. Wir wollen beobachten, ob zum Beispiel Löcher, die durch Vögel oder Frost in der Plane entstehen, einen Einfluss auf die Qualität haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist bereits zu sehen, dass die Rübenschnitzel auch bei starken Schwankungen der Außentemperaturen sehr stabil sind.

Was ist Ihr Fazit?

Meyer: Sind Sonden frei, können diese auch mal vorrübergehend im Stallbereich genutzt werden. Das erleichtert die tägliche Arbeit und macht es einfacher, kritische Bereiche im Blick zu behalten. Besonders die einfache Kontrolle der Daten über die App hat uns überzeugt.

Betriebsspiegel

  • Milchviehbetrieb im Münsterland
  • rund 250 Kühe plus Jungtiere
  • schwarz- und rotbunte Kühe, Allgäuer Braunvieh
  • Gras- und Maissilage aus eigenem Anbau
  • hofeigene Molkerei

Weitere Informationen zum Thema Haytech und seine Nutzung gibt es bei…

Dr. Sabine Rahn
Telefon 0251 . 682-2289
sabine.rahn@silierung.de

Christoph Reiberg
Telefon 0251 . 682-2251,
christoph.reiberg@agravis.de

agrav.is/gruenland
www.silierung.de