Ein blühendes Friedenssymbol dank AGRAVIS NetFarming Landwirt setzt sichtbares Zeichen für Frieden in der Ukraine mit Hilfe der teilflächenspezifischen Aussaat von NetFarming

In Willebadessen-Altenheerse (Kreis Höxter) hat Landwirt Raimund Rehermann ein ganz besonderes Feld: Auf zwei Hektar seines Ackers blühen Mais, Sonnenblumen und Ölleinen in der Form eines Peace-Symbols. Mit seiner Aktion möchte er Aufmerksamkeit für die Menschen in der Ukraine schaffen und zu Spenden aufrufen. Was ihn auf die Idee zu dieser besonderen Aktion brachte und wie die AGRAVIS NetFarming-Experten ihn dabei unterstützten, erzählt der 61-Jährige im Interview.
Kurz und knapp:
- Landwirt Raimund Rehermann setzt ein Friedenszeichen für die Ukraine: Auf seinem Acker blühen Mais, Sonnenblumen und Ölleinen in der Form eines Peace-Symbols.
- Zusammen mit den AGRAVIS NetFarming-Experten hat er dafür im Frühjahr erstmalig die teilflächenspezifische Aussaat angewandt.
- Mit seiner Aktion möchte Rehermann Aufmerksamkeit für die Menschen in der Ukraine schaffen und zu Spenden aufrufen.
Herr Rehermann, was hat Sie inspiriert, ein Friedenszeichen auf Ihrem Feld auszusäen?
Die Idee ist mir spontan an einem Sonntag im März gekommen. Morgens musste ich aufs Feld zum Ackern, es war tolles Wetter und ein schöner Tag – leider nur solange, bis ich die Nachrichten zum Krieg in der Ukraine gehört habe. Da habe ich mich gefragt: Wie kann ich als Einzelner einen Beitrag leisten und etwas Gutes tun? Als Landwirt bewirtschafte ich rund 300 Hektar Land mit sechs Sorten in der Fruchtfolge, ein Teil davon liegt gut einsehbar an einem Berghang. Warum also nicht einen Teil dieser Fläche nutzen und ein sichtbares Zeichen setzen, dort wo Passanten vorbeifahren?
Wie ging es dann in der Umsetzung weiter und warum haben Sie sich für die Aussaat von Mais, Sonnenblumen und Ölleinen entschieden?
Kurz nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, begann ich den Boden zu grubbern. Das Peace-Symbol habe ich dann nach freier Hand in den Boden gezogen, ganz ohne GPS oder andere technische Hilfe. Als die Aussaat bevorstand, habe ich mich an Bernhard Wegener, meinen Berater bei der AGRAVIS Westfalen-Hessen, gewandt. Es sollten Früchte sein, die in gelb und blau, also den Nationalfarben der Ukraine blühen, und das natürlich am besten zeitgleich. Schnell fiel die Wahl auf Sonnenblumen. Herr Wegener empfahl dann Ölleinen für die blaue Farbe – für mich spannend, da ich damit im Anbau keine Erfahrungen hatte.

Inwiefern konnte AGRAVIS Sie dann durch teilflächenspezifische Aussaat in dem Vorhaben unterstützen? Und welche Erfahrungen haben Sie zuvor mit teilflächenspezifischer Aussaat gemacht?
Im Anschluss haben mir Heiner Billmann aus dem Bereich NetFarming und Lukas Menne-Nolten von der AGRAVIS Westfalen-Hessen GmbH in Zusammenarbeit mit NewTec eine maschinenlesbare Karte zur teilflächenspezifischer Bewirtschaftung erstellt. Mithilfe dieser Karte war es für mich viel einfacher, die drei verschiedenen Früchte sauber und schnell in die Erde zu bringen. Diese Aussaat war meine erste Erfahrung mit NetFarming und ich war beeindruckt, was die landwirtschaftliche Technik mittlerweile alles kann.
Wie waren die Reaktionen anderer Landwirt:innen bzw. Nachbar:innen? Wie hat sich daraus die Spendenaktion entwickelt?
Bislang waren die Reaktionen durchweg positiv. Bereits im Frühjahr, als die lokalen Medien über mich berichteten, konnte man das Zeichen in der angefrorenen Frucht sehen. Aktuell steht alles in Blüte und ich erhalte Zuspruch von Leuten aus der gesamten Gegend. Das hat mich vor einigen Wochen motiviert, eine Spendenaktion zu starten. Bislang hat die GLS Bank, die in der Nähe meines Ackers einen Windpark baut, bereits 5.000 Euro gespendet. Ich hoffe, dass weitere Spenden eingehen, die ich gerne an Sprachkurse und andere Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine weitergeben möchte.

Wie machen sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges denn in Ihrem Alltag als Landwirt bemerkbar?
Durch den Krieg sind vor allem die Getreidepreise gestiegen, ebenso wie Ölleinen, Sonnenblumen und auch Raps. Letztlich führt dies zu höheren Futterkosten, was neben den immer strenger werdenden Modernisierungsauflagen die Schweinehaltung für mich kaum noch rentabel macht.
Welche Aktion haben Sie sich als nächstes vorgenommen?
Aktuell bin ich offen für neue Ideen. Ich kann mir vorstellen, im nächsten Jahr wieder ein Friedenszeichen auszusäen – dann aber vermutlich nicht mit Öllein. Weil der Sommer so heiß und trocken war, hat er leider nur zehn Tage geblüht. Mein Friedenszeichen steht deswegen aktuell in gelb-grüner Blüte, was für mich der einzige Wermutstropfen der ansonsten gelungenen Aussaat ist.
Sie wollen die Aktion unterstützen?
Spendenkonto: DE82 4725 1550 0027 0000 25
Alle Spenden gehen zu 100 Prozent an Hilfsangebote von Geflüchteten aus der Ukraine.
Auf Wunsch werden von der Stadt Willebadessen Spendenquittungen ausgestellt. Folgende Angaben sind dafür notwendig: Name, Adresse und Verwendungszweck „Aktion Peace-Zeichen“.