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Tipps gegen Futterverschmutzungen

AGRAVIS aktuell digital 2103

Verlustreiche Buttersäuregärung, sinkender Futterwert, schlechte Futterakzeptanz – Verschmutzungen durch Erde vermindern die Qualität von Grassilagen erheblich und führen außerdem zu einem erhöhten Verschleiß an den eingesetzten Maschinen. Mit diesen fünf Tipps haben Futterverschmutzungen keine Chance.


Futterverschmutzungen erkennen

Kurz und knapp

  • Der Rohaschegehalt gibt Aufschluss über den Grad der Verschmutzung bei Grassilagen.
  • Mit unseren Tipps vermeiden Sie Verunreinigungen des Futters durch Erde.

Der Grad der Verschmutzung wird anhand des Rohaschegehaltes bewertet. Wichtig dabei: Dieser Wert spiegelt auch den Mineralstoffgehalt der Pflanzen wider. Je nach Pflanzenart sind das fünf bis acht Prozent der Rohasche (absolut), wobei die Zehn-Prozent-Marke in Summe nicht überschritten werden sollte. Liegt der Wert darüber, sind Verschmutzungen mit Erde die Ursache. Falls ausgewiesen, deutet ein Sandanteil von über zwei Prozent auf Erdverschmutzungen hin (Tabelle 1).

Tabelle 1

Tabelle 1

Die fünf häufigsten Ursachen von Futterverschmutzungen

1. Tierische Schädlinge: Von der Wühl- über die Feldmaus bis hin zum Maulwurf – Kleinsäuger können erhebliche Mengen an Boden in den Erntehorizont einbringen.

Die Maßnahmen:

  • Achtung: Eine Bekämpfung dieser Schädlinge ist oft schwer möglich und im Fall vom Maulwurf nicht erlaubt.
  • Rechtzeitiges Schleppen und Walzen reduziert Verschmutzungen erheblich.
  • Bei starkem Besatz können diese Maßnahmen bis zu einer Wuchshöhe von zehn bis 15 Zentimetern erfolgen, um den Schädlingen möglichst wenig Zeit zwischen Einebnung und Mahd für einen Neuauswurf zu gewähren.

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Fahrspuren und lückige Grasnarben erhöhen das Risiko einer Verschmutzung.

2. Fahrspuren und Narbenlücken: Lückige und krautreiche Grünlandbestände erhöhen das Risiko einer Verschmutzung. Durch Fahrspuren werden vor allem beim Schwaden größere Bodenbruchstücke in das Siliergut eingetragen.

Die Maßnahmen:

  • Aufwerfungen, auch während der Vegetationszeit, durch Walzen beseitigen.
  • Schließen von Narbenlücken durch Nachsaaten mit Standort-angepassten Mischungen und Sorten.

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Das Einstellen der richtigen Schnitthöhe ist entscheidend für den Rohaschegehalt im Futter.

3. Mangelhaft eingestellte Erntetechnik: Die falsche Technikeinstellung kann den Erdeintrag erhöhen. Schnell rotierende Werkzeuge wirken beispielsweise wie Staubsauger, wodurch der Boden regelrecht eingesaugt wird, was insbesondere bei lückigen Narben kritisch ist. Aufgewirbelte Erde und Steine oder „braune“ Kreise in der Grasnarbe bei kurzzeitigem Halt zeigen deutlich auf, dass zu tief gearbeitet wird.

Die Maßnahmen:

  • Standort- und witterungsangepasster Bewirtschaftung: nicht den noch taufeuchten Bestand mähen, da die Erde auf trockenem Gras weniger haften bleibt.
  • So viel wie nötig, so wenig wie möglich: Anzahl der Bearbeitungsgänge vom Mähen bis zur Futterbergung auf ein Minimum reduzieren
    Schnitthöhe richtig einstellen: Je nach Aufwuchs kann ein Rasierschnitt von drei bis vier Zentimeter gegenüber einem höheren Schnitt von sieben bis neun Zentimetern bis zu 30 Prozent mehr Rohasche im Futter bedeuten.
  • Bei stark lückigen Grasnarben bzw. starken Erdaufwerfungen ohne Aufbereiter ernten (durch die Aufbereitung haften Bodenpartikel leichter am klebrigen Zellsaft)
  • Gute Bodenanpassung: konturangepasste Steuerung der Frontmähwerke und der einzelnen Mähmodule, die eine Breite von drei Metern am Stück nicht überschreiten. Kreisler und Schwader so einstellen, dass alle Zinken einen Bodenabstand von etwa vier Zentimetern aufweisen.
  • Wenn Zinken brechen und ersetzt werden müssen, auf die gleiche Länge aller Werkzeuge achten.
  • Angepasste Fahrgeschwindigkeit (Kreiseln max. 5 km/h, Schwaden max. 10 km/h) und Tasträder tragen zu einer sauberen und narbenschonenden Arbeitsweise bei.
  • Um Narbenschäden zu vermeiden, sollte eine Anpassung der Bereifung und des Reifendrucks an das Gewicht der Maschinen erfolgen, insbesondere dann, wenn großräumige Transportfahrzeuge eingesetzt werden.
    Wichtig: Die Art der Bergetechnik (Exakthäcksler, Kurzschnittladewagen, Rund- oder Quaderballenpresse) hat keinen Einfluss auf die Futterverschmutzung, sofern die Pick-up richtig eingestellt bzw. durch Tasträder sicher geführt wird und die Grasnarbe dicht ist.

4. Transport und Siloanlage: Verschmutzungen können auch während des Transportes in das Siliergut gelangen. Sind die Wege weniger gut befestigt, kann Erde bei feuchter Witterung über die Reifen oder an trockenen Tagen über Staub in das Futter gelangen.

Die Maßnahmen:

  • Wege und Zufahrt zum Silo nach Möglichkeit befestigen
  • standortangepasste Bewirtschaftung: Sind Transportwege und Zufahrt zum Silo nicht ausreichend befestigt, muss auf ein Überfahren des Futters im Silo mit den Transportfahrzeugen verzichtet und beispielsweise ein Radlader zum Hochschieben eingesetzt werden.
  • Ist der Bereich vor dem Silo nicht ausreichend befestigt, kann eine ausgebreitete Folie vor dem Silo Abhilfe schaffen.
  • Einlagern von Silage in befestigten Fahrsilos statt unbefestigten Feldmieten bevorzugen

5. Folienfixierung mit Erde: Die Silozudeckung mit Sand oder Erde im Randbereich, aber auch auf der Folie bzw. dem Schutzgitter, bringt ein deutlich höheres Risiko einer nachträglichen Verschmutzung der Silage mit sich. Bei der Entnahme ist es praktisch unmöglich, ein „Reinrieseln“ der Erde zu verhindern. Außerdem kommen Schädlinge wie Mäuse oder Ratten an die Silage. Das Siloschutzgitter wird ebenfalls beschädigt, da durchwachsendes Unkraut und Moos das Gewebe auseinander drücken. Auch der Garantieschutz für das Gitter geht verloren.

Die Maßnahmen:

  • Zudecken des Silos nur mit geeigneten Gegenständen wie fest verschlossenen Silosäcken

Weitere Informationen gibt es bei ...

Dr. Sabine Rahn, Produktmanagerin Silierung/Konservierung
Telefon 0251 682-2289
E-Mail sabine.rahn@agravis.de
www.silierung.de