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Der detaillierte Blick in den Boden

AGRAVIS aktuell digital 2107

Alle sechs Jahre sind Landwirt:innen gesetzlich verpflichtet, Bodenproben ziehen zu lassen und die Ergebnisse der Laboranalyse zu dokumentieren. Die Kammern empfehlen sogar deutlich kürzere Intervalle bis hin zu einmal in der Fruchtfolge. Aber Bodenprobe ist nicht gleich Bodenprobe. Je genauer sie gezogen wird, desto detaillierter kann der Boden anschließend gedüngt und bewirtschaftet werden. Das Stichwort lautet: teilflächenspezifische Beprobung.


Wie funktioniert eine Bodenprobe?

Kurz und knapp

  • Landwirt:innen sind gesetzlich verpflichtet, in regelmäßigen Abständen Bodenproben nehmen zu lassen und die Ergebnisse der Laboranalyse zu dokumentieren.
  • Während eine Mischprobe einen Durchschnittswert angibt, kann mit der teilflächenspezifischen Bodenbeprobung auch in einer heterogenen Fläche genau ermittelt werden, wo der Boden mehr oder weniger Nährstoffe benötigt.
  • Mit der teilflächenspezifischen Bobenbeprobung können Genossenschaften ihren Kund:innen eine detaillierten Blick in den Boden ermöglichen und sie dabei unterstützen, ihre Flächen zielgenau und ressourcenschonend zu düngen.

Um eine Probe zu entnehmen, fährt der Bodenprobennehmer in einem schlangenlinienähnlichen Muster über das Feld. Allerdings liefert eine Mischprobe bei heterogenen Flächen mit großen Bodenunterschieden nur einen Durchschnittswert. Erkenntnisse über Unterschiede in den einzelnen Zonen bekommt man damit nicht. Das ist bei der teilflächenspezifischen Beprobung mit NetFarming anders. Die Managementzonenkarte aus dem NetFarming-Tool zeigt, wo Hoch- und Niedrigertragsflächen befinden. Rot gefärbte Bereiche bedeuten, die Pflanzen wachsen hier gut, blau gefärbte Flächen signalisieren hingegen, dass sie keine optimalen Bedingungen vorfinden. Beim NetFarming-Modul der teilflächenspezifischen Beprobung werden in diese Karten sogenannte Ganglinien hineingezeichnet und jeweils die einzelnen Zonen beprobt.

Managementzonenkarte mit Ganglinien

Managementzonenkarte mit Ganglinien

Für Genossenschaften lohnt es sich, in die teilflächenspezifische Bodenbeprobung mit NetFarming einzusteigen. Nach der neuen Nitratrichtlinie in Niedersachsen zum Beispiel muss nun auch im Frühjahr eine mineralische Stickstoffbeprobung stattfinden, bevor die Landwirt:innen düngen dürfen. Mit dem Service der Bodenbeprobung können die Genossenschaften ihre Kund:innen darin unterstützen, zugleich wirtschaftlich und ressourcenschonend zu arbeiten und das Optimale aus dem Boden herauszuholen, ohne ihn zu überfordern. Die NetFarming-Vertriebsberater:innen informieren gerne über die Module.

Welche Vorteile haben die Landwirt:innen davon?

Sie schauen bis ins Detail in ihre Flächen hinein und können darauf mit teilflächenspezifischer Düngung reagieren. Die Ergebnisse der Beprobung werden ins NetFarming-Portal geladen, visualisiert und verrechnet. Die Nährstoffkarte ist Grundlage einer Applikationskarte, nach der die Landwirt:innen dann agieren können. Ein Beispiel: Ist eine Fläche blau gekennzeichnet, weil dort zu wenig Kalium ist, dann wächst dort die Pflanze auch schlechter. Entsprechend wird die Düngung angepasst. In einer roten Zone düngt man am besten gar nicht mehr, denn Überschuss ist nicht gewünscht.

Fazit: Mit der teilflächenspezifischen Beprobung ermöglichen Dienstleister wie die Genossenschaften den Landwirt:innen, bedarfsgerecht zu agieren und zu düngen und damit auch den Anforderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen wie der Düngeverordnung zu entsprechen. Sie erhalten einen tieferen Einblick in den Boden, der nicht als Gesamtfläche, sondern als verschiedene kleine Teilflächen untersucht wird.

Dr. Thomas Steinmann, Leiter Digitalvertrieb der AGRAVIS Raiffeisen AG: „Früher konnten Landwirt:innen ackerbauliche Schwierigkeiten stärker mit Dünger oder Pflanzenschutz als heute ausgleichen. Heute sind sie im Düngereinsatz reglementiert und beim Pflanzenschutz fallen immer mehr Wirkstoffe weg. Umso wichtiger ist es heute und in der Zukunft, in den Boden hineinzuschauen, die Bodenfruchtbarkeit zu analysieren und die Nährstoffe optimal zu verteilen, um Erträge zu stabilisieren. Die Genossenschaften können hier als Dienstleister für teilflächenspezifische Bodenbeprobung wertvolle Unterstützung leisten.“