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Bekämpfung der Roten Vogelmilbe

AGRAVIS aktuell digital 2107

Lange Mundwerkzeuge, blutsaugend und ein enormes Vermehrungspotenzial – mit diesen Schlagwörtern lässt sich eine der größten Bedrohungen in der Legehennenhaltung beschreiben: Die Rote Vogelmilbe. Desintec-Experte Christian Twehues gibt Tipps für eine erfolgreiche Bekämpfungsstrategie.


Kurz und knapp

  • Die Rote Vogelmilbe ist ein weltweit vorkommender Ektoparasit und befällt zur Blutaufnahme Wirtstiere wie Legehennen und Elterntiere.
  • Der Befall und die daraus resultierenden Schäden können den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs enorm beeinträchtigen.
  • Um eine langfristige und effektive Reduzierung zu erreichen, müssen Tierhalter:innen alle Entwicklungsstadien bekämpfen. Dabei nehmen vorbeugende Maßnahmen einen zentralen Stellenwert ein.

Von der Übertragung von Krankheiten, Blutverlust und Stress über den Abfall der Legeleistung und eine verschlechterte Eiqualität bis hin zum Federpicken – die Rote Vogelmilbe wird häufig unterschätzt. Dabei können der Befall und die daraus resultierenden Schäden den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs enorm beeinträchtigen. Daher ist eine erfolgreiche Bekämpfungsstrategie entscheidend.

Wie läuft die Entwicklung der Roten Vogelmilbe ab?

Twehues: Die Rote Vogelmilbe ist ein weltweit vorkommender Ektoparasit und befällt zur Blutaufnahme Wirtstiere wie Legehennen und Elterntiere. Er lebt dabei in unmittelbarer Nähe zum Wirt in geschützten Bereichen wie Nischen, Spalten und Ritzen der Aufstallungsanlage. Die Dauer des Lebenszyklus steht im direkten Verhältnis zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Bei optimalen Gegebenheiten von über 25 Grad und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent kann dieser weniger als sieben Tage betragen (siehe Abbildung). Um eine langfristige und effektive Reduzierung zu erreichen, müssen Tierhalter:innen alle Entwicklungsstadien bekämpfen.

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Je nach Haltungsform eignen sich verschiedene Produkte:

  • M-Ex RTU (10 Liter): ausreichend für circa 200 bis 250 Hennenplätze (Empfehlung: Mobilstall)
  • M-Ex Pulver (10 Kilogramm): ausreichend für circa 500 bis 1.000 Hennenplätze
  • M-Ex Profi 80 (15 Kilogramm): ausreichend für circa 1.500 bis 2.500 Hennenplätze

Die Population der Roten Vogelmilbe muss den gesamten Durchgang über kontrolliert werden. Bei Auftreten von neuen Populationen sollte schnell gehandelt werden. Eine Behandlung von lokalen kritischen Kontrollpunkten im Anlagensystem könnte notwendig sein, um den Befall über den gesamten Produktionszyklus so gering wie möglich zu halten.

Wie sieht eine erfolgreiche Bekämpfungsstrategie aus?

Twehues: Die effektivste und langfristig kostengünstigste Strategie gegen die Rote Vogelmilbe sind vorbeugende Maßnahmen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung sind daher, beginnend in der Serviceperiode, mehrere Schritte notwendig. Zunächst müssen Landwirt:innen die Stalleinheiten gründlich reinigen. Je nach Verschmutzungsgrad kommt dafür ein geeigneter hochalkalischer Stallreiniger wie zum Beispiel Desintec StallClean zum Einsatz. Wichtig ist, dass alle möglichen Rückzugsorte der Milbe entdeckt und entsprechend gesäubert werden. Je nach Aufstallungsanlage sind spezielle Reinigungstechniken erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Was ist bei der Desinfektion der Stalleinheiten zu beachten?

Twehues: Der Wirkstoff bei der anschließenden Desinfektion ist unbedingt zielorientiert zu wählen. Dieser sollte gegen die Eier der Roten Vogelmilbe wirksam sein. Eine breite Wirkung gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasitendauerstadien wie Milbeneier bringt das Mittel Desintec Fl-des Allround mit. Durch die parasitäre Wirkung werden die Milbeneier und somit das erste Entwicklungsstadium der Roten Vogelmilbe effektiv bekämpft. Nach Desinfektion und Abtrocknung erfolgt die Beschichtung der Anlage mit einem synthetisch hergestellten Siliciumdioxid. Dabei werden die Produkte vorrangig mit Wasser vermischt und danach mit einer geeigneten Ausbringtechnik auf die Oberflächen des Anlagensystems aufgesprüht. Die Produkte basieren auf einem physikalischen Wirkungscharakter, das heißt aus dem Zellgewebe der Roten Vogelmilbe werden die Lipide entzogen und der Parasit trocknet aus. In Kombination mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkte kann dadurch der Milbendruck im belegten Stall entscheidend minimiert werden.

Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen.

Weitere Informationen gibt es bei …

Christian Twehues
Telefon 0251 682-1144
christian.twehues@profuma.de
www.desintec.de