Ort Finden myfarmvis Login Karriere Kontakt Raiffeisenmarkt.de Facebook X X Instagram Xing YouTube WhatsApp LinkedIn Newsletter myfarmvis Expert Drucken Teilen Exyterner Link Deutsch English Uhrzeit Video Hinzufügen
Zurück zur Übersicht

Bauernbengel wirtschaftet erfolgreich mit NetFarming

pboxx-pixelboxx-51122693

Landwirt Malte Messerschmidt hat 2022 zum ersten Mal teilflächenspezifisch mit NetFarming gewirtschaftet. Mit seinem Instagram-Account „Bauernbengel“ hat der 23-Jährige dazu Einblicke gegeben. Die Smart-Farming-Lösung der AGRAVIS hat ihm echte Vorteile gebracht. Mit dem smarten NetFarming will er künftig noch weitere Flächen und Kulturen bewirtschaften.


Kurz und knapp:

  • Landwirt Malte Messerschmidt, auf Instagram bekannt als „Bauernbengel“, hat 2022 erstmals teilflächenspezifisch mit NetFarming gewirtschaftet.
  • Im Interview spricht er über seine Erfahrungen zum Beispiel beim Düngen beim Weizen, über technische Voraussetzungen und über den Austausch mit Berufskolleg:innen zum Thema teilflächenspezifische Bewirtschaftung.
  • Sein Fazit: Er wird NetFarming treu bleiben.

Eine Saison teilflächenspezifischer Bewirtschaftung beim Weizen liegen hinter dir. Wie waren deine Erfahrungen?

Malte Messerschmidt: NetFarming habe ich zum ersten Mal fürs Düngen beim Weizen eingesetzt. Die damit bewirtschaftete Fläche ist nicht sehr homogen; teilweise befindet sich dort einfach schlechter Boden. Doch mit NetFarming ist die Heterogenität auf 40 Prozent zurückgegangen.

Bei der ersten Dünger-Gabe habe ich noch ausgleichend gedüngt und mehr Stickstoff sowie Schwefel den schlechten Stellen gegeben. In der zweiten Gabe habe ich dann nicht mehr ausgleichend gedüngt, sondern differenzierend. Da kriegt der Gute etwas mehr und der Schlechte etwas weniger. Bei der dritten Gabe war klar, weil es auch viel Trockenheit gab, nur noch die guten Bestände zu düngen, um die Ertragsleistung des Bodens auszuschöpfen. Und ich muss sagen: Das hat prima geklappt und mir sehr gut gefallen.

Wie waren die Reaktionen deiner Kolleg:innen?

Die meisten fragen: ,Was hast du durch NetFarming gespart?‘ Doch Sparen ist nicht mein Ansatz. Das muss ich nicht, wenn ich meine Erträge steigern möchte. Dieser Umverteilungsaspekt ist für mich sehr interessant – gerade auf meinen heterogenen Flächen.

War deine Landtechnik für NetFarming bereits ausgestattet?

Das war ein schöner Zufall: Im Februar hatte ich meinen Fendt-Schlepper schon mit RTK nachgerüstet. Mein Streuer und die Spritze sind seit 2017 in Betrieb und somit auf aktuellem Stand. Dadurch hat das gut gepasst. Letztlich habe ich nur noch die Freischaltung der Applikationskarten benötigt.

Siehst du technische Hürden bei der Umsetzung?

Nein, grundsätzlich nicht. Mit einem GPS-Empfänger kann man das mit jedem ISOBUS-Terminal umsetzen. Ohne ein Lenksystem hätte ich die teilflächenspezifische Bewirtschaftung also schon durchführen können und nur noch eine Freischaltung für die Zonenkarten gebraucht. Ansonsten müssen Streuer und Spritze mitspielen. In vielen Betrieben ist das bestimmt schon gegeben. Aber eins steht fest: Es macht sich auf jeden Fall bezahlt. Persönlich möchte ich nicht mehr darauf verzichten.

Wobei kannst du dir die teilflächenspezifische Bewirtschaftung noch vorstellen?

Die teilflächenspezifische Bewirtschaftung kann ich mir grundsätzlich bei jeder Maßnahme vorstellen – beim Herbizid, Fungizid und Wachstumsregler. Da sehe ich jede Menge Anwendungspotenziale.

Tatsächlich habe ich die zweite Dünger-Gabe, die komplett flüssig gelaufen ist, damit gemacht. Nur ein Beispiel: Man stelle sich vor, ich hätte ein Fuchsschwanz-Problem. Dann lässt sich mit den Satelliten-Daten einfach herausfinden, wo sich die meiste Biomasse befindet. Dann heißt es aber kurz umdenken. Denn dort steht nicht automatisch der beste Weizen, sondern stattdessen könnte dort das meiste Unkraut sein. Mit diesem Wissen kann ich da die Aufwandmenge mit dem Faktor 1,2 rechnen. Hier muss man trotzdem auf die zugelassene maximale Aufwandmenge achten. Manche sagen, du kriegst dann Resistenzen. Da halte ich dagegen. Denn es kommt darauf an, die Sache richtig anzupacken. Gerade auf den schwereren Böden musst du punktgenau darauf eingehen.

Außerdem bin ich mit NetFarming einmal Wachstumsregler gefahren. Technisch hat das einwandfrei geklappt. Dieses Jahr hat sich die Wirkung noch nicht so gezeigt. Das hatte jedoch andere Gründe: Wir hatten einen relativ kurzen Weizen und nicht genug Wasser, damit er in die Länge gehen konnte.

Hast du dich mit anderen Kolleg:innen ausgetauscht, die teilflächenspezifisch wirtschaften? Und wie sind ihre Erfahrungen?


Ja, über die Grundnährstoffversorgung habe ich mich erst neulich mit einem Kollegen von einem Betrieb in Sachsen-Anhalt unterhalten. Die streuen zwischen null und fünf Tonnen Kalk pro Hektar – alles nur noch teilflächenspezifisch. Was die Kollegen dadurch bei der Grunddüngung einsparen, hatten sie selbst für kaum möglich gehalten. Den Aufwand hatten sie direkt wieder raus.

pboxx-pixelboxx-51122753

Düngen ist das eine, Kontrollieren das andere. Wie klappen Bodenproben mit Hilfe von NetFarming?

Beim Düngerstreuen während der zweiten Gabe habe ich es direkt bemerkt: Der Bestand hebt sich, genau dort, wo die Karte eine Zonengrenze anzeigt. Je nach Bodenqualität sind dann direkt die Übergänge in den Kulturen sichtbar. Dass diese dargestellten Zonen vorhanden sind, wird so greifbar und die Zonen für Bodenproben auffindbar.


Welche weiteren Projekte möchtest du mit NetFarming angehen?

Die Aussaat von Raps könnte ich mir mit Hilfe der Applikationskarten gut vorstellen.

Trockenheit ist gerade beim Mais ein aktuelles Thema. Welches Potenzial siehst du in dieser Hinsicht bei NetFarming?

Bei der Maispflanze ist der Kolben so schwer, wie die ganze Pflanze. Und wenn ich eine Kuh füttere, wird sie von der Pflanze zwar satt. Aber es kommt keine Energie raus, weil die im Kolben steckt. Wenn wir – wie das so manche machen – zehn bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter auf sandigen Boden mit schlechter Wasserversorgung aussäen, dann bekommen wir zwar einen superdichten Maisbestand, der jedoch irgendwann hinüber ist und der keine Kolben hat. Daraus ziehe ich dann keine Milch und keinen gescheiten Futterertrag. Meiner Meinung nach wäre es besser, bei schlechtem Boden auf beispielsweise sechs Pflanzen pro Quadratmeter runterzugehen. Das hört sich vielleicht erst einmal ungewöhnlich an, aber wenn man die Pflanzen durchkriegt und das auch noch mit Kolben und einer super Pflanzenentwicklung, dann hat man unter dem Strich mehr von. Das variiert natürlich je nach Bodenqualität und Wasserversorgung.

Würdest du dafür auch NetFarming einsetzen?

Die Applikationskarten kosten im Vergleich zum Mehrertrag wenig. Den ganzen Aufwand hast du mehr als wieder drin. Das merkst du dann an der Milchleistung.

Du wirst also NetFarming treu bleiben?

Ja, auf jeden Fall.

Weitere Informationen zu AGRAVIS NetFarming gibt es bei ...

Dr. Thomas Steinmann, Leiter Digitalvertrieb der AGRAVIS Raiffeisen AG
Telefon 0251 682-3886
E-Mail thomas.steinmann@agravis.de
www.netfarming.de