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Altes Schätzchen und intelligente Präzisions-Feldspritze

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Hannes Besenthal fällt auf, wenn er mit seinem Gespann über die Straßen und Felder von Gerdau und Umgebung fährt. Der grüne MB trac 1000, ein Oldtimer mit Baujahr 1985, zieht die Präzisions-Feldspritze ARA von ecorobotix. Sie wird seit 2023 in Deutschland über die AGRAVIS Technik vertrieben und arbeitet mit künstlicher Intelligenz. „Das ist die Zukunft“, sagt der Landwirt.


Kurz und knapp

Seit Anfang 2023 nutzt der Betrieb die ARA-Feldspritze. Hannes Besenthal und sein älterer Bruder Henrik hatten sie bei einer Vorführung der Erzeugergemeinschaft Heide-Zwiebel im Feld gesehen und waren sofort begeistert. „Mein Vater Carsten war erst skeptisch, ob die Maschine wirklich Kulturen und Unkräuter so schnell und zuverlässig erkennen kann. Aber das Ergebnis in den Zwiebeln hat ihn überzeugt.“ Inzwischen hat der Betrieb die ARA auf gut 400 Hektar auf den eigenen Flächen und im Lohn eingesetzt: bei Zwiebeln, Zuckerrüben und in Getreidestoppeln. „Die Treffsicherheit ist sehr gut. Die Algorithmen kann man weiter optimieren, damit die Spritze noch differenzierter behandeln kann, aber ich bin sicher – in der nächsten Saison sind wir noch besser “, sagt Besenthal.

Betriebsspiegel

  • Familienbetrieb Besenthal, Gerdau
  • Betriebsleiter Carsten Besenthal
  • Ackerbaubetrieb mit 230 Hektar mit Schwerpunkt Zwiebel- und Kartoffelanbau +
  • Lohnunternehmen (Carsten & Peter Besenthal) mit Schwerpunkt Rüben und Zwiebeln (Aussaat und Ernte)

Algorithmen werden weiterentwickelt

Diese Erkenntnisse gibt der Landwirt an Hauke Rosenfeld weiter. Rosenfeld ist Vertriebler und Kundenbetreuer im Smart Farming-Team der AGRAVIS Technik Raiffeisen GmbH. Er steht in direktem Austausch mit dem Kunden und dem Hersteller in der Schweiz. Mitte 2023 laufen bereits zehn ARAs im Vertriebsgebiet der AGRAVIS Technik Raiffeisen, die Erfahrung des Vertriebsteams wächst stetig. „Die Maschine kann auch zur Weiterentwicklung von Algorithmen eingesetzt werden. Dann sendet sie in einem eingestellten Intervall Bilder zu ecorobotix, wo die Bilder für die Entwicklung einer neuen Version des Algorithmus genutzt werden“, sagt Rosenfeld.

Die ARA-Feldspritze kann gut im Remote-Service gewartet werden

Die ARA-Feldspritze ist ein zu großen Teilen digitales Produkt, das viel im Remote-Service gewartet wird. Dass alles funktioniert, dafür sorgt Thore Borchers, Monteur der Smart Farming-Abteilung der AGRAVIS Technik Raiffeisen GmbH in Uelzen. Borchers fährt heraus, wenn es etwas zu reparieren oder neu einzustellen gibt. Der Hersteller kann sich aus der Schweiz auf die Maschine schalten und den Monteur unterstützen. „Das klappt gut“, sagt Borchers.

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Sie fallen auf: Landwirt Hannes Besenthal mit dem MB trac 1000 von 1985 und der intelligenten Feldspritze ARA.

Oldtimer und moderne Präzisionsfeldmaschine funktionieren perfekt zusammen

Familie Besenthal ist nicht nur begeistert von der Feldspritze der Zukunft, sondern auch Fan der historischen Landmaschinenlinie MB trac, die von den 1970er Jahren bis 1991 produziert wurde. Sechs Stück fährt sie im täglichen Geschäft, der älteste hat 40 Jahre auf dem Buckel.

Die Verbindung zwischen dem alten Schätzchen und der modernen Präzisions-Feldspritze funktioniert trotz der 38 Jahre „Altersunterschied“ ohne Probleme. „Der Spotsprayer wird einfach an den Schlepper angebaut und die Spritze ausgeklappt. Sie verbindet sich übers WLAN mit meinem Tablet und zieht sich die nötige Flüssigkeit aus dem Wasser- oder Brühetank“, erklärt Besenthal.

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In der Kabine des Oldtimers sieht Hannes Besenthal die Daten des ARA auf dem Tablet.

Das läuft über die Pflanzenerkennung per Kamera. Pro Meter Arbeitsbreite ist eine Kamera installiert, die die Bilder an den Computer schickt. Der wiederum erkennt Unkraut oder Kultur und meldet: in einer halben Sekunde Düse xy öffnen. Die Spritze arbeitet dabei in Spots von 60x60 Millimetern. Insgesamt 156 Düsen sind in der intelligenten Feldspritze im Abstand von vier Zentimetern verbaut.

Einsparung von Betriebsmitteln und Pflanzenschutzmitteln

Hannes Besenthal beobachtet, dass er deutlich Betriebsmittel einspart und zugleich kulturverträglich arbeitet: „Der Pflanze tut es gut, wenn sie weniger Brühe abbekommt. Bei der Zwiebel beispielweise sehe ich, dass sie besser und gleichmäßiger reift.“

Der junge Landwirt fährt das MB- und ARA-Gespann vom Feld. Auf dem Wirtschaftsweg bleibt ein Radfahrer stehen und fragt: „Was ist das denn?“ Er ist nicht der Erste an diesem Tag, der die ARA genau begutachtet. Hannes Besenthal erklärt gerne, dass diese intelligente Feldspritze dafür sorgt, dass er bis zu 90 Prozent Pflanzenschutzmittel einspart: „Vielen ist gar nicht bewusst, wie weit wir in der Landwirtschaft schon sind.“

Weitere Infos bei ...

Sebastian Henrichmann (Robotik-Vertriebsteam)
E-Mail: sebastian.henrichmann@agravis.de
Telefon: 0172 . 2717422

Paul Bühnemann (Robotik-Vertriebsteam)
E-Mail: paul.buehnemann@agravis.de
Telefon: 0173 . 7569357

Hauke Rosenfeld (AGRAVIS Technik Raiffeisen GmbH)
E-Mail: hauke.rosenfeld@agravis.de
Telefon: 0162 . 2576294

Mehr zum Thema Robotik bei der AGRAVIS

Interview mit Hauke Rosenfeld aus dem Smart Farming-Team der AGRAVIS Technik Raiffeisen GmbH

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Die AGRAVIS-Experten Hauke Rosenfeld (re.) und Thore Borchers werfen einen Blick ins Innere des ARA.

Sie vertreiben für die AGRAVIS Technik Raiffeisen GmbH Feldroboter. Welche Erfahrungen machen Sie?

Hauke Rosenfeld: Das Interesse der Landwirtinnen und Landwirte war von Beginn an extrem und es wächst weiter. Eine solche Maschine verkauft man nicht eben aus dem Prospekt. Wir sind insgesamt zu dritt im Robotikteam.

Robotik ist ein neues Feld. Wie haben Sie sich eingearbeitet?

Rosenfeld: Als es losging, sind wir mit elf Leuten in die Schweiz zum Hersteller gefahren. Um mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen, habe ich außerdem eine ARA mit auf den Betrieb genommen und zwei Tage in Ruhe damit gearbeitet. So habe ich einen authentischen Eindruck bekommen.

Was fasziniert Sie an dieser Thematik?

Rosenfeld: Ich finde Robotik nicht nur technisch sehr interessant, sondern auch mit Blick auf die politische Lage. Wir können hier zeigen, wie die Landwirtschaft Wirkstoffe reduzieren kann.