Landwirtschaft im Fernsehen

AGRAVIS unterstützt Fernsehwerbung

Von Mitte bis Ende November bediente die Landwirtschaft prominente Sendeplätze mit einem Werbespot in ARD und ZDF – die AGRAVIS unterstützte diese Aktion des Forums Moderne Landwirtschaft.

Ziel war es, dafür zu werben, dass wir in Deutschland eine starke Landwirtschaft benötigen, die auch in puncto Nachhaltigkeit aktiv ist, Ernährung sichert und selber für zukunftsorientierte Lösungen steht. Der erste Spot lief am 15. November, 19.22 Uhr, im Umfeld von „Wetter“ und „WISO“. Insgesamt waren 14 Werbespots platziert.



Dr. Dirk Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der AGRAVIS Raiffeisen AG

Wir brauchen als Gesellschaft ein ehrlicheres Bewusstsein für Landwirtschaft und eine Versachlichung der Diskussion.

Es ist die Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel produziert. Landwirtschaft vor Ort ist zweifelsohne systemrelevant. Unsere Landwirte beherrschen ihr Handwerkszeug für eine zukunftsfähige Tierhaltung und einen zukunftsfähigen Pflanzenbau.
Das Problem: Anerkennung und Wertschätzung dieser Arbeit sind auf einem historischen Tief. Das Ergebnis von Wettbewerbsdruck und einer nie dagewesenen Distanz zwischen Teller und Erzeugung.
Das Denken in Gegensätzen wie Gut und Böse oder Bio-Nische vs. konventioneller Erzeugung bringt uns nicht weiter, da es nicht der Realität entspricht.
Auch die konventionelle Landwirtschaft lebt schon heute viel mehr Bausteine der Nachhaltigkeit als vielen bewusst ist und arbeitet aktiv an neuen Lösungen.
Als Gesellschaft müssen wir anerkennen, dass wir Vielfalt in der Landwirtschaft brauchen, um uns den Herausforderungen zu stellen, die vor uns liegen.

Ohne Landwirtschaft keine Klimaneutralität.

Der Agrarsektor in Deutschland ist der drittgrößte Emittent von Klimagasemissionen. Verantwortlich für die hohen Emissionen sind vor allem Methan aus der Tierhaltung sowie Lachgas aus landwirtschaftlich genutzten Böden.
Zugleich ist der Agrarsektor aber durch Dürren und heftige Unwetter am stärksten betroffen vom Klimawandel. Die Folge sind schwer kalkulierbare Risiken, Mindererträge und ein Rückgang der Wertschöpfung pro Hektar.
Landwirtschaft ist Ursache und Wirkung zugleich. Diese besondere Rolle müssen wir als Gesellschaft anerkennen und der Landwirtschaft dabei helfen, sich anzupassen und Emissionen zu senken.
Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn Landwirte denken und handeln in Generationen und somit langfristig und nachhaltig und haben mit der notwendigen Transformation längst begonnen. Landwirtschaft bindet als einziger Wirtschaftszweig CO2, erhält Kulturlandschaft und fördert Biodiversität.
Um die Emissionen weiter zu senken, brauchen wir hocheffiziente, moderne Betriebe, die in der Breite nachhaltige Landwirtschaft ermöglichen. Diese sinnvoll mit alternativen Formen von Landwirtschaft zu kombinieren, ist eine gemeinsame Aufgabe.
Im Zentrum des Handelns liegt die Wertschätzung unserer landwirtschaftlichen Familien, denn mit ihrem unternehmerischen Einsatz werden Nachhaltigkeit, Tierwohl und Transformation des Pflanzenbaues in die Praxis umgesetzt.

Philipp Spinne, Bereichsleiter Pflanzenbau

Das AGRAVIS-Versuchsgut St. Mauritz in Münster wird seit Sommer 2021 in Kooperation mit dem Farmnetzwerk der BASF zu einem Kompetenzzentrum Biodiversität weiterentwickelt. Auf dem Versuchsgut und dem direkt angrenzenden Betrieb Schulze Bockeloh setzen die Partner gemeinsam verschiedene Maßnahmen um mit dem Ziel, die biologische Vielfalt zu fördern. Unabhängig von dem Kompetenzzentrum unterstützt die AGRAVIS die Artenvielfalt in der Landwirtschaft bereits seit langem und bietet landwirtschaftlichen Betrieben beispielsweise Beratung sowie Zwischenfruchtprogramme und Grünlandmischungen, Blühstreifen und Wildackermischungen an. Dr. Philipp Spinne, Bereichsleiter Pflanzenbau, erläutert das Engagement der AGRAVIS für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft.

Welche Idee steckt hinter dem Kompetenzzentrum Biodiversität?

Spinne: Wir wollen auf unserem Versuchsgut vor den Toren Münsters Erfahrungen sammeln, wie Aktivitäten zur Steigerung der Artenvielfalt effizient gestaltet und in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden können. Denn wir möchten Landwirtinnen und Landwirte bei der Anlage und Pflege von Biodiversitätsmaßnahmen unterstützen. Ziel muss es sein, bei geringem Flächenverbrauch durch effiziente Maßnahmen etwas Substanzielles für die Artenvielfalt zu erreichen. Dieses Plus an Biodiversität muss einhergehen mit dem Erhalt von möglichst viel produktiver landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Wie sehen die Maßnahmen aus?

Spinne: Wir haben beispielsweise mehrjährige Blühstreifen, Brachflächen und Abbruchkanten mit offenen Bodenschichten angelegt. Insekten finden dort Futter und Nisträume und Vögeln bietet sich ein verbessertes Nahrungsangebot. Ein breiter Blühstreifen zur Strukturunterbrechung inmitten eines Ackers hat das Nahrungsangebot für Vögel und blütenbesuchende Insekten erweitert. Wissenschaftlich untersucht werden neben Vögeln auch Wildbienen, Laufkäfer und Spinnen. Das Projekt ist auf mindestens zehn Jahre angelegt. Die Ergebnisse der Monitorings werden jährlich veröffentlicht und dienen zur Bewertung einzelner Maßnahmen, um daraus praxistaugliche Handlungsempfehlungen für die moderne Landwirtschaft abzuleiten.

Wann rechnen Sie mit ersten belastbaren Aussagen?

Spinne: Die Maßnahmen werden von unabhängigen Fachleuten aus dem Farmnetzwerk der BASF begleitet und ausgewertet. Mit den ersten Daten ist im Juni 2022 zu rechnen. Im Anschluss werden wir weitere Fachveranstaltungen zum Thema Biodiversität organisieren. Schon unmittelbar nach dem Start des Kompetenzzentrums im Sommer 2021 wurde das Konzept in zahlreichen Schulungsveranstaltungen den Genossenschaften vorgestellt. Auch das Geno-Kolleg in Münster ist bereits aufmerksam geworden und hat das Projekt in den Unterricht integriert.

Auf der AGRAVIS Future Farm fährt die Zukunft auf dem Acker

Wie wird in einigen Jahren gesät und geerntet? Wie wird die Landwirtschaft dem eigenen Anspruch nach ressourcenschonendem Arbeiten gerecht werden? Wie reagiert sie auf äußere Einflüsse wie den Klimawandel oder gesetzliche Rahmenbedingungen und sichert zugleich die Ernährung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln? Genau diese Fragen will die AGRAVIS Raiffeisen AG auf ihrer AGRAVIS Future Farm beantworten.

Seit 2018 testet ein bereichsübergreifendes Team aus Pflanzenbau, Landtechnik und Smart Farming/Digitalisierung in Suderburg/Landkreis Uelzen die Verknüpfung der vielen digitalen Produkte, untersucht Möglichkeiten des bodenschonenden Arbeitens und entwickelt daraus praxisnahe Konzepte und Lösungen für die Kundschaft. Das Besondere: Die AGRAVIS Future Farm ist ein realer landwirtschaftlicher Betrieb. Inhaber Dr. Lutz Beplate-Haarstrich sieht Tag für Tag die Ergebnisse zum Beispiel von Zwischenfruchtversuchen mit unterschiedlicher Aussaattechnik, von der Maisaussaat mit der Precision Planting-Technologie oder der Unkrautbekämpfung mit mechanischer Hacktechnik. Die Bandbreite an Themen, die im Jahresverlauf auf der AGRAVIS Future Farm getestet werden, reicht von möglichen Lösungen für ein künftiges Glyphosat-Verbot über die Chancen teilflächenspezifischer Bewirtschaftung mit Blick auf weitere Verschärfungen der Düngeverordnung bis hin zu der Frage: Was leisten Feldroboter?

Feldroboter werden die Landwirtschaft in Zukunft stark beschäftigen. Sebastian Henrichmann von der AGRAVIS Technik Holding GmbH erklärt die Vorteile dieser autonomen Helfer auf dem Feld.

Warum Feldrobotik?

Henrichmann: Feldrobotik kann in Zukunft bei der Bodenbearbeitung, der Aussaat, bei der Düngung und im Pflanzenschutz eine große Rolle spielen. Hinzu kommt, dass der Einsatz von Feldrobotern Produktions- und Arbeitskosten senkt. In einigen Bereichen unserer Branche sind bereits Feldroboter im Einsatz. Denn sie helfen auch, das größer werdende Problem des Arbeitskräftemangels zu lösen und zugleich Ernten und damit die Lebensmittelversorgung zu sichern.

Welche Modelle haben Sie in Suderburg aufs Feld geschickt?

Henrichmann: Wir haben uns vier verschiedene Feldroboter angeschaut: den Robotti 150D von dem Unternehmen Agrointelli aus Dänemark, den dieselelektrischen AgBot von AgXeed aus den Niederlanden, der Sä- und Hackroboter FD20 von Farmdroid aus Dänemark und das Spotspraying-Anbausprühgerät ARA von ecoRobotix aus der Schweiz.

Was sind Ihre Erfahrungen?

Henrichmann: Feldroboter sind hoch digitalisierte Produkte, zu 70 Prozent Software – wie vieles, mit dem die moderne Landwirtschaft schon heute ganz selbstverständlich arbeitet. Über eine Online-Plattform plant der Landwirt beispielsweise die Feldarbeit als Arbeitsauftrag mit Feldgrenze, Fahrspuren, Arbeitsbreite, Fahrgeschwindigkeit und Wendemanövern. Diesen „Auftrag“ sendet sie an den Roboter, der damit an die Arbeit geht. Wir haben auf der AGRAVIS Future Farm unter anderem die Sensibilität der Sicherheitssensoren, die Fernsteuerung für den manuellen Modus und die Exaktheit der Aussaat, aber auch den Service im Remote-Modus getestet und diskutiert.

Wie lautet Ihr Fazit?

Henrichmann: Die meisten Angebote sind heute technisch schon sehr weit entwickelt und stehen vor einer möglichen Markteinführung. Oder sie sind bereits in der landwirtschaftlichen Praxis angekommen und haben schon viele Betriebsstunden auf den Feldern in Deutschland und Europa gearbeitet.

Es ist notwendig, dass nun die rechtlichen Rahmenbedingungen für autonom arbeitende Maschinen und Geräte auf Freiflächen klar definiert werden. In der Robotik für die Landwirtschaft ist die Technik oft weiter als die Politik.

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